Marokko - Erinnerungen nach dreißig Jahren
Vom König der Haschischhändler
Wir hatten, fanden wir, eine grandiose Idee. Wir beschlossen nämlich als Matrosen auf einem Schiff anzuheuern, am liebsten als Helfer in der Kombüse. Wir suchten im Hafen von Casablanca eines, das nach Hamburg fahren würde, klapperten Kahn für Kahn ab, hatten aber keinen Erfolg außer dem, dass ein deutscher Seemann uns ein deutsches Bier verkaufte.
Dabei hatte ich auch noch ein Stückchen Shit in meinem Brustbeutel (ich trug für meine Wertsachen immer einen Brustbeutel) und hatte die ganze Zeit über, die wir auf dem Hafengelände herumstromerten, ein ungutes Gefühl; schließlich wurde man kontrolliert. Gekauft hatte ich es beim "König der Haschischhändler". Jedenfalls stellte uns ein junger Marokkaner seinen wenig älteren Kumpel unter dieser Bezeichnung vor. Der "König" war eine ziemlich taube Nuss, sagte kaum was. Das Reden und Augenrollen erledigte der andere und die beiden hofften wohl uns eine gehörige Menge zu verkaufen. Sie gaben uns eine Probe. Ich empfand keine Wirkung, der Kieler auch nicht und so kauften wir mehr anstandshalber ein einziges bescheidenes Gramm. Sie zahlten uns daraufhin nicht einmal den Tee, zu dem sie uns zuvor überschwänglich eingeladen hatten.
Aufbruch: | Juli 1969 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | August 1969 |
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