4 Wochen durch Vietnam und Laos

Reisezeit: September / Oktober 2005  |  von Dominik J.

Vientianne

Freitag 23.9.05; Vientiane

Dienstag Abend endlich in Vientiane angekommen, hab ich mir ein Tuk-Tuk (nen Moppedtaxi, an dem ein Anhaenger quasi fest montiert ist) genommen, das auf halber Strecke anfing laut zu pfeifen. Mit drei Flaschen Wasser, die vom Fahrer dann ueber den Motor gegossen wurden, war das Problem aber erst einmal behoben und ich bin gut angekommen.
Den zweiten Tag in Vientiane habe ich dann etwas erkaeltet in meinem Zimmer vor dem Fernseher verbracht (1) und mich erholt (echt erschreckend, in welch regelmaessigem Rhytmus DW-TV sein Programm wiederholt).

Mitlerweile bin ich aber schon den vierten Tag hier und sehr froh, nach Laos gefahren zu sein. Es ist erstaunlich, wie anders die Menschen im Gegensatz zu Vietnam sind. Alles ist leiser, auf den Strassen wird nicht gehupt und die Verkaeufer und Tuk-Tuk Fahrer sind fast zu schuechtern, um einen ueberhaupt anzusprechen. Und die Frauen laufen hier die ganze Zeit mit Regenschirm durch die Gegend, um bloss keine Farbe zu bekommen, da das hier nicht dem Schoenheitsideal entspricht (ob's hier sowas wie'n umgekehrten Assitoaster gibt, habe ich noch nicht herausgefunden).

Vientiane ist wirklich recht klein, aber es gibt noch bessere Baguettes als in Vietnam und in den Biergaerten am Mekong kann man richtig schoen sitzen und den Sonnenuntergnag anschauen. Hier gibt es auch nur eine staatliche Bierbrauerei (Beerlao), die Hopfen und Malz extra aus Deutschland importiert und angeblich ist der Braumeister Deutscher. Das Bier ist auch wirklich super und lange nicht so waessrig wie in Vietnam. Dementsprechend stolz ist man auf das eigene Bier und trinkt es daher auch in Massen. Dies wiederum koennte schon einmal zu Problemen mit den Strassen hier fuehren, in denen oft einige Platten fehlen, und ich moechte nicht wissen, wieviele Menschen hier taeglich in der Kanalisation landen (ich zwinge mich zumindest meistens, nich zu viel in die Luft zu gucken und zu traeumen. In Vietnam hat das nur zu chronischem Stolpern gefuehrt, aber hier haette das etwas andere Auswirkungen)

Gestern bin ich aus der Stadt raus zur Universitaet gefahren, wo ich mich zur Fakultaet fuer Germanistik durchgefragt habe (hatte den Professor vorher schon gefragt, ob ich vorbei kommen koenne).
Die Uni ist wirklich schoen und es gibt hier nur 5 Dozenten fuer Deutsch und ca. 30 Studierende, die Germansitik als Hauptfach studieren. Studenten konnte ich zwar leider keine kennen lernen, da noch Semesterferien sind, aber dafuer war ich mit den Dozenten Mittagessen und habe auch erfahren, dass ab Maerz ne Assistenten-Stelle ausgeschrieben ist (bin zu der Zeit nur leider schon in Schweden). Alle Dozenten sind hier echt super freundlich und das Arbeitsklima scheint wirklich toll zu sein.
Nach dem Mittagessen sind die Dozenten wieder an die Arbeit, einer der Dozenten, der lange Zeit in Deutschland verbracht hatte, hat sich allerdings gefreut, einen Deutschen zum Bier trinken gefunden zu haben, und so sind wir noch etwas sitzen geblieben, und danach hat er mir die ganze Stadt gezeigt (er arbeitet im Nebenberuf als Touristenguide fuer ein Schweizer Touristikunternhmen) und mich zum Abendessen eingeladen. Dabei konnte ich so einiges ueber buddhistische und laotische Alltagsweisheiten erfahren, wobei ich vieles leider wieder vergessen habe. Allerdings weiss ich jetzt, warum kleine Bier teurer als grosse sind (aus zensurtechnischen Gruenden werde ich das jetzt nicht weiter ausfuehren (2)) und dass Buddha gesagt hat, man duerfe so viel trinken, wie man vertrage, ohne einen Filmriss zu bekommen (das waren wohl nicht genau Buddhas Worte, aber zumindest hat er das wohl gemeint).

Heute mache ich mir dann noch einen gemuetlichen letzten Tag in Vientiane, bevor es morgen mit dem Bus 6 bis 9 Stunden weiter nach Luang Prabang im Norden geht.

Fussnoten:

(1) Homer J.: "Es war nicht einfach, mit einer schwangeren Frau und einem veraergerten Kind fertig zu werden. Trotzdem habe ich es geschafft, dass ich noch acht Stunden taeglich fernsehen konnte" (Am Anfang war das Wort; 4. Staffel)

(2) Homer J.: "Lisa, wenn die Bibel uns auch sonst nichts gelehrt hat - und dass hat sie nicht - dann, das Maedchen sich an Maedchensport halten sollen, z. B. mit eingeoeltem Koerper ringen, Schlammcatchen und was es sonst noch gibt" (Lisa auf dem Eis; 6. Staffel)

Da fehlen wohl ein paar PLatten.

Da fehlen wohl ein paar PLatten.

Auf den NEbenstrassen ist es schoen sandig.

Auf den NEbenstrassen ist es schoen sandig.

Sonnenuntergang am Mekong.

Sonnenuntergang am Mekong.

Fast fertiger SOnnenuntergang am Mekong.

Fast fertiger SOnnenuntergang am Mekong.

Einer der unzaehligen Kaefer, die die Amis 1975 zurueck gelassen haben.

Einer der unzaehligen Kaefer, die die Amis 1975 zurueck gelassen haben.

Nach'm Mittagessen an der Uni.

Nach'm Mittagessen an der Uni.

© Dominik J., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Geplante Route: Frankfurt - Hanoi - Hoi An - Da Nang - Hue - Vinh - Vientiane - Luang Prabang - Hanoi - Cat Ba - Sa Pa - Hanoi - Kuala Lumpur -Frankfurt
Details:
Aufbruch: 07.09.2005
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 09.10.2005
Reiseziele: Vietnam
Hoi An
Laos
Malaysia
Der Autor
 
Dominik J. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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