4 Wochen durch Vietnam und Laos

Reisezeit: September / Oktober 2005  |  von Dominik J.

Endlich in Hanoi: Die letzten Stunden in Hanoi

Samstag, 10.9.05

Mittlerweile bin ich schon fast vier Tage in Hanoi und ich kann kaum nachvollziehen, wie oft meine Stimmung gegenueber der Stadt geschwankt hat. Die ersten beiden Tage habe ich mich einfach nur wie eine Kuh gefuehlt, die jeder gerne melken moechte (ein schoenes Bild, wohnich). Aber mittleweile mag ich die Stadt fast schon.
Das wichtigste ist Strategien fuer eine moeglichst grosse Ungestoertheit zu entwickeln und immer nachzurechnen. Der groesste Fehler ist mit einem Reiserucksack durch die Gegend zu laufen. Als ich aus dem Bus vom Flughafen ausgestiegen bin, war ich von von zig Menschen umringt, die mich auf ihren Moppeds zum Hotel bringen wollten. Und wenn man einen Rucksack aufhat, zaehlt auch kein "Nein". Die 500 Meter bis zu meinem Hotel hatte ich daher Begleitung von ein paar netten, aber viel zu aufdringlichen Vietnamesen. Wenn man den Rucksack dann endlich mal los geworden ist, ist es schon wesentlich angenehmer. Allerdings nur solange man keinen Reisefuehrer in die Hand nimmt, was als eindeutiges Zeichen fuer Hilflosigkeit gedeutet wird und somit wieder die aufdringlicheren Vertreter der Moppedtaxis auf sich zieht. Meine Strategie fuer den zweiten Tag war daher einfach hin und her zu laufen, bis ich zuefaellig wieder an meinem Guesthouse raus komme, was sogar oefter mal geklappt hat. Dabei hatte ich wenigstens genug Zeit, ueber die verschiedene Bedeutung der Hupsignale im Strassenverkehr nachzudenken. Hier meine vorlaeufige Uebersetzung:

- "Ich ueberhole links"
- "Ich ueberhole rechts"
- "Ich bin hinter dir"
- "Gleich bin ich vor dir"
- "Mach Platz"
- "Ich wende jetzt"
oder eine immer passende Uebersetzung
- "Ich hupe, also bin ich"

Aber genau das ist es auch, was die Stadt so spannend macht. In der ganzen Zeit habe ich nicht gesehen, dass sich irgendjemand im Strassenverkehr aufregt oder schimpft.
Und spannend ist auch, wie die Menschen es schaffen, auf einem Markt einzukaufen, ohne vom Mopped abzusteigen.
Inteserssant ist auch die Aufteilung der Geschaefte in der Altstadt. In den einzelnen Strassen werden immer nur bestimmte Dinge verkauft. Es git eine Strasse, in der nur Farbe verkauft wird, und eine andere, in der nur kitschige Spielsachen verkauft werden. Eine Strasse, in der nur Essen verkauft wird, habe ich dagegen bisher leider nicht finden koennen
Aber die verstreuten Essensbuden reichen auch schon aus. Am Anfang habe ich mich nicht immer uberall rein getraut, da ich mir nich sicher war, ob es sich um das Wohnzimmer einer Famile handelt oder um ein Restaurant. Aber mittlerweile glaube ich, dass es hier keinen grossen Unterschied gibt und das Essen ist wirklich toll und die Portionen sind riesig (also keine Sorgen machen Martin). (1)

Jetzt werde ich mal wieder in mein Guesthouse gehen und Sachen zusammen packen. Muss bis 5 Uhr raus sein und um 7 geht mein Zug an den Strand, den ich mir nach den Tagen in Hanoi wirklich verdient habe.

Also, bis demnaechst.

Fussnote:
(1) Homer, J.: "Was ist denn nur ploetzlich mit mir los? Da liegt noch Fleisch auf dem Teller und ich will es nicht essen. Dabei habe ich mich immer gestraeubt so zu werden." (10. Staffel; Das Geheimnis der Lastwagenfahrer)

© Dominik J., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Geplante Route: Frankfurt - Hanoi - Hoi An - Da Nang - Hue - Vinh - Vientiane - Luang Prabang - Hanoi - Cat Ba - Sa Pa - Hanoi - Kuala Lumpur -Frankfurt
Details:
Aufbruch: 07.09.2005
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 09.10.2005
Reiseziele: Vietnam
Hoi An
Laos
Malaysia
Der Autor
 
Dominik J. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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