4 Wochen durch Vietnam und Laos

Reisezeit: September / Oktober 2005  |  von Dominik J.

China Beach

Dienstag, 13.9.05; Hoi An

Nachdem ich Samstag um 7 in Hanoi in den Zug eingestiegen bin, habe ich erst einmal meine erste Malariatablette genommen und auf die versprochene psychodelische Nebenwirkung gewartet, die leider nie eingetreten ist Ich habe danach lediglich 10 Stunden lang durchgeschlafen (welche Nebenwirkung sollte es auch sonst bei mir haben) und denke auch schon darueber nach, die bloeden Lariam-Hersteller zu verklagen.
Aber entschaedigt wurde ich dafuer mit der tollen Aussicht aus dem Zug nach dem Aufwachen und einem kompletten Abteil fuer mich alleine. Zumindest bis mich ein Schaffner in ein anderes Abteil verfrachtet hat, um das Bettzeug fuer die naechsten Gaeste zusammenzulegen (hoffe, ich habe im Schlaf nicht rein gesabbert). Lediglich das kostenlose Fruehstueck habe ich leider verschlafen
Nach 16 Stunden entspannter Fahrt bin ich dann in Da Nang angekommen und sofort aus der Stadt in Richtung Strand gefluechtet und hab den restlichen Tag am Strand gelegen und ein paar Bierchen in der Strandbar fuer 50 Cent genossen.
Das Guesthouse war auch total klasse. Das Doppelzimmer kostet nur 4 Euro (inklusive einer netten Kakerlake als Mitbewohnerin, die allerdings auf meinen Vorschlag einging, still und zufrieden in der Nische zwischen Toilettentuer und Wand zu wohnen und mich nur abends kurz zu begruessen. Somit kamen wir eigentlich ganz gut miteinander aus) und Hao, der Besitzer, ist echt der netteste Mensch, den ich bis jetzt in Vietnam kennengelernt hab. Jeden Abend gab's nen gemuetliches Dinner fuer alle Gaeste und nen Feuer am Strand. Auch sind die Menschen hier ganz anders als in Hanoi und versuchen dich nicht staendig abzuziehen. Und wenn dich jemand anspricht, musst du nicht unbedingt damit rechnen, dass er dir was verkaufen will. Die Kinder fragen hier lediglich ab und zu nach Stiften und ich aergere mich wirklich, nicht mehr Stifte mitgenommen zu haben.

Und auch der Verkehr ist hier irgendwie anders. Die Menschen zeigen zumindest Emotionen, wenn sie kurz davor waren, sich gegenseitig hinzurichten. Aber die Hupe als allmaechtiges und fortschrittliches Kommunikationsmittel (1)ist auch hier aeusserst beliebt. Genauso wie ein gewisses Hupentouning mit polyphonen Huptoenen bei den Juengeren (ob dies den gleichen Kompensationstrieb bedient wie ein Auspuff in Europa, konnte ich bisher allerdings noch nicht klaeren).
Nach diesen tollen Tagen am Strand hat der Monsun gestern
allerdings erste Lebenszeichen von sich gegeben und ab 23 Uhr fuer einen Stromausfall gesorgt und uns von der Guesthouse-Terasse gespuelt. Da das Wetter zur Zeit nicht allzu toll aussieht, sind wir (bin zur Zeit mit drei Leuten aus Irland und den Staaten unterwegs) 20 Kilometer weiter nach Hoi An gefahren. In ein super Hotel, das Hao fuer uns besorgt hat. Echt der absolute Luxusschuppen mit Pool, Klimaanlage, super sauber und mit super tollem Bad fuer 3 Euro pro Nacht (und ohne Kakaerlake als Mitbewohnerin).
Sind hier gerade eben erst angekommen und ich denke mal, dass ich hier mindestens drei Tage bleiben werde. Die ganze Stadt ist sehr relaxed und eine einzige grosse Naeherei. Mal schauen, vielleicht werd ich mir auch nen Anzug massschneidern lassen. Die Maedels sind zumindest direkt aus'm Hotel raus und in den Naehereien verschwunden (2). Mal sehen, aber nen massgeschneiderter Anzug aus einem der letzten sozialistischen Staaten dieser Erde haette schon eine gewisse dekadente Ironie.

Fussnoten:
(1) Homer, J.: "Gesang ist die niedrigste Form der Kommunikation" (9. Satffel; Und alle singen und tanzen)
(2) Homer, J.: "Wir muessen mal den Staub von diesem miefigen Nest abschuetteln und die Welt erforschen. Ich moechte in einer anderen Zeitzone fernsehen und fremde Einkaufszentren erkunden." (6. Staffel; Angst vorm Fliegen)

Hao in seiner Bar.

Hao in seiner Bar.

Als Souvenir leider ein bisschen gross. Marmorstatuen aus den MArmorbergen.

Als Souvenir leider ein bisschen gross. Marmorstatuen aus den MArmorbergen.

Unser Strand vor dem Guesthouse bei Sturm.

Unser Strand vor dem Guesthouse bei Sturm.

© Dominik J., 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Geplante Route: Frankfurt - Hanoi - Hoi An - Da Nang - Hue - Vinh - Vientiane - Luang Prabang - Hanoi - Cat Ba - Sa Pa - Hanoi - Kuala Lumpur -Frankfurt
Details:
Aufbruch: 07.09.2005
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 09.10.2005
Reiseziele: Vietnam
Hoi An
Laos
Malaysia
Der Autor
 
Dominik J. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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