4 Wochen durch Vietnam und Laos
Trekking in Sa Pa
Donnerstag, 6.10.05; Hanoi
Na sowas, schon wieder in Hanoi und sogar rechtzeitig genug, um die erste Dusche seit drei Tagen zu geniessen und um noch einen Bericht zu schreiben, ohne mein Flugzeug zu verpassen, das um 15 Uhr Richtung Kuala Lumpur abhebt (nur zum rasieren hat die Zeit nicht mehr gereicht, aber in nem moslemischen Land kommt das bestimmt ganz gut).
Am Sonntag ging's per Nachtzug nach Sa Pa und am Montag dann um 9 Uhr los zum dreitaegigen Trekking. Unsere Gruppe bestand aus nur fuenf Leuten (was wirklich ne angenehme Groesse ist) aus Australien, Belgien und Holland (Es ist schon lustig, dass ich bis nach Asien fahren muss, um die ersten Hollaender und Belgier in meinem Leben kennenzulernen. Aber somit hat Reisen in Asien wenigstens auch einen europaeisch-voelkerverstaenigenden Aspekt).
Unser Guide Lan ist in den Bergen aufgewachsen und sie war echt super. Ihr Englisch war fantastisch, obwohl sie nie in ihrem Leben zur Schule gegangen ist und nie Lesen und Schreiben gelernt hat. Stattdessen hat sie mit 5 Jahren angefangen, in einer Naeherei zu arbeiten. Aber wenigsten kann sie jetz als Touristen-Guide arbeiten, was sie davor bewahrt hat, schon mit 16 zu heiraten und Kinder zu bekommen.
Beide Naechte haben wir jeweils in sogenannten Homestays in Minderheitendoerfern verbracht, was echt nen Erlebnis war. Am ersten Tag bestand die Toilette aus einer Bambushuette mit einem Loch im Boden, unter der ein Bach durchrauschte (quasi eine immer-spuelende Toilette) und die Dusche mussten wir beiden Tage durch ein Bad im Fluss ersetzen. Bloed war nur, dass ich ausgerechnet hier zum ersten Mal meinen Magen verdorben hatte. Dies war zwar in vier Wochen Urlaub mit eingeplant, allerdings sah der Plan auch vor, die Tage dann in einem Luxushotel mit schoenem Bad zu verbringen. Naja, so ist das mit Plaenen, sie gehen nie ganz auf. Mit ner Packung Immodium ging's dann aber und jetzt bin ich auch wieder fit (1).
Die Landschaft ist aber wirklich wunderschoen und es begegnen einem kaum andere Touristen. Am zweiten Tag stellte uns Lan vor die Wahl zwischen einem einfach und langweiligen oder einem abenteuerlichen und anstrengenden Weg. Wir haben natuerlich den anstrengenden Weg gewaehlt, was dazu fuehrte, dass ich Lan die meiste Zeit nur noch von Weitem sehen konnte Und das Schlimmste war, dass sie noch nicht mal angefangen hatte zu schwitzen, als mein Puls schon bei mindestens 220 war.
Man sollte doch eher auf Homer hoeren, der da sagt: "Wenn einem irgendetwas schwer faellt, dann soll man es lieber bleiben lassen"(2)
Lustig war es auch, immer durch die Doerfer zu laufen und von zig Kindern begleitet zu werden. Zunaechst versuchen sie einem was zu verkaufen, was sie dann aber doch schnell vergessen. Die Standardfragen in exakter Reihenfolge sind immer: "Where are you from?", "Are you married?", "What's your name?", "How old are you". Erst nachdem diese Standardfragen abgearbeitet sind, stellt sich aber heraus, ob sie wirklich Englisch sprechen.
Ich wurde fast zwei Stunden von Sue begleitet, die neun Jahre alt war und wirklich absolut fliessend Englisch sprach, ohne es je in der Schule gelernt zu haben. NAachdem sie mir ein Armband geschenkt hatte, wollte ich ihr dafuer einen Stift schenken, was sie aber ablehnte, da sie ja jetzt 9 Jahre alt sei und nie mehr zur Schule gehen muesse.
Ist echt traurig, dass so clevere Kinder keine Chance haben, weiter zur Schule zu gehen.
Fussnoten:
(1) Homer J.: "Oh grausames Schicksal, warum verhoehnst du mich?" (Der Teufelssprung; 2. Staffel)
(2) Der Fahrschueler; 3. Staffel
Unsere Trekkinggruppe.
Zeit fuer eine Dusche!
Da ist endlich der Dschungel (zumindest nen kleiner)
Die Touristen waren wohl fuer die alte Haengebruecke zu schwer.
Sehr friedlich diese Viecher, auch wenn se nich so aussehen.
Und hier ist auch endlich die Schlange. Konnte nur kein Foto machen, als ich gegen sie gekaempft habe.
Aufbruch: | 07.09.2005 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 09.10.2005 |
Hoi An
Laos
Malaysia