Von Bombay nach Chennai
Mammalapuram-Kempten
In Mammalapuram suchten wir nach einem schönen, sauberen und ruhigen Guest House. Es stellte sich als Spießroutenlauf heraus, denn selbst die als "Mittelklasse" ausgeschriebenen Unterkünfte schienen nach meinem Ermessen diesen Status bei weitem nicht zu erfüllen. Letztendlich ward etwas gefunden - der saubere Boden im Eingangsbereich hat dabei ganze Überzeugungsarbeit geleistet.
Mammalapuram scheint ein kleines Fischerdorf zu sein, in das der Tourismus noch vor nicht allzu langer Zeit einzog. Die extrem schlechte Zustand der Straßen, der Dreck und auch die Auswahl an "Touristenlokalen" ist relativ beschränkt, zumindest verglichen mit den touristischeren Orten Indiens, die ich bereist habe.
Die Tempelanlagen, die entlang des Strandes und auch etwas weiter landeinwärts zu besichtigen sind zeugen von der grandiosen Baukunst der Tamilen. Tempelanlagen wie Angkor Wat in Kambodscha, Borobodur und Besakih in Indonesien wurde von der Bauweise der Tamilen stark beeinflußt.
Meinen letzten Tag in Indien verbrachte ich schlemmend am 35 Grad heißen Pool des benachbarten Hotels. Martin und ich scherzten schon, ob wir unsere, in klimatisierten Büros untergebrachten Kollegen beneiden sollten, da wir doch in der Sonne schmorten und zusätzlich im Wasser keine Erfrischung fanden - die Leiden eines Reisenden will ich nun nicht weiter schildern, aber wie man sieht, ist es wirklich nicht so einfach.
Mit dem Nachtbus reiste ich weiter nach Chennai zum Flughafen. Ohne überheblich zu klingen, aber Flughafen assoziere ich mit etwas anderem als ich in Chennai vorfand. Nicht daß ich auf meinen Reisen nicht schon kleinere Flughäfen gesehen hätte, aber vor diesem Stand ich davor, und wußte nicht wo er ist. Schwer zu beschreiben, was ich fühlte, als ich dachte der Tuk Tuk Fahrer hätte mich zum falschen Ort gebracht, da ich weit und breit kein Terminal sah. Irgendwo war es dann doch versteckt, hinter dem nächtlichen Chaos der Millionenmetropole. Die einzige Essensbude servierte indische Gerichte von mäßiger Qualität, und daher fanden meine letzten Rupis auch noch einen Besitzer. Die Nacht verbrachte ich schlafend auf einer Kofferablage, ehe mein Flug über Masqat nach München um 7.15 abflog.
Kempten erwartete mich mit kühlen Temperaturen, die mir sofort einen Schnupfen bescherten.
Ich habe nun Indien von Nord bis Süd und West bis Ost bereist und habe diejenigen Orte besichtigt, die schon zuvor mein Interesse geweckt hatten. Für eine gewisse Zeit wird der Subkontinent bei meinen Reiseplanungen nur latent vorhanden sein, aber wer weiß, eines Tages mag es mich vielleicht wieder ins Land des Unglaublichen ziehen.
Aufbruch: | 04.03.2011 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 13.04.2011 |
Deutschland
Indien