Von Bombay nach Chennai
Aleppi-Varkala
Ein klapperiger Bus der Marke Tata brachte mich und andere vor allem indische Passagiere aus dem staubigen Alleppi, das nicht mehr als eine kleine drecke Kreuzung von vier befahrenen Strassen ist in den suedkeralaischen Ort Varkala.
Der an felsigen Klippen gelegene Touristenort fuer sowohl indische Touristen als auch Reisende aus aller Welt erinnert mich an die Steilkuesten Suedportugals entlang der Algarve - lediglich die Kokospalmen und der die Haenge hinuntergeworfene Plastikmuell erinnern einen daran, dass man sich fern der europaeischen Atlantikkueste befindet. Die unzaehligen kleinen und groesseren Restaurants bieten am Abend diverese Fisch- und Meeresfruechtegerichte und in anbetracht des saisonalbedingten Tourismusrueckgangs wundert man sich, wo die am Abend nicht verkauften Meeresbewohner landen - den abgemagerten streunenden Hunden werden sie nicht verfuettert.
Das Krebscurry Kerala Style brachte mich und meine deutschen Bekannten zum Lachen, hab ich doch nicht damit gerechnet, den mit Currysosse uebergossenen Krebs mit einem Nussknacker oeffnen zu muessen, um ihm in muehseliger Feinarbeit sein durchaus sehr schmackhaftes Fleisch auszusaugen. Die Tintenfische und der White Snapper haben sich als einfacher zu verzaehren herausgestellt, und daher blieb es auch das einzige Mal, dass ich eine Krabbe gegessen habe.
Das von mir vor Bekannten und Kollegen haeufig als unglaublich beschriebene Indien eroeffnet sich einem in Kerala nicht - die Gelassenheit und die Ruhe der Menschen erinnern mich eher an meinen Aufenthalt in Sri Lanka im Jahr 2008. Quirlig belebte Strassen und Gassen, sowie Bauten der Rajputen und Maharaja sucht man hier vergeblich. Auch im Umgangston mit den Einheimischen muss man sich vom barschen und eher rauhen Strassenton Nordindiens zum sanften suedasiatischen bewegen, um die ruhigen Gemueter der Menschen nicht zu erschrecken.
Abwechslung vom Leben in Restaurants und Cafes bot ein interessantes Tempelfest in Varkala, das zu Ehren der Goetting Lakshmi gehalten wurde. 31 groessere und kleinere Elefantenbullen, beritten von jungen Maenner, die die prachtvollen Verzierungen in Haenden hielten, erwiesen im Zentrum der Stadt der Goettin ihre Ehre, und brache beim Anblick einer Bananenstaude in lauthalses Trompeten aus. Die Stunden, die ich auf dem Fest verbrachte erinnerten mich spaetestens in dem Moment daran dass ich in Indien war, als ich mich von oben bis unten verdreckt nach einer reinigenden Dusche sehnte.
Am morgigen 1. April werde ich die Weiterreise nach Kanyakumari, der Suedspitze Indien antreten.
Aufbruch: | 04.03.2011 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 13.04.2011 |
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