Glück und Glas
Tag 132 bis 143: Peking und Dengfeng
Die Welt ist ein Dorf
Im Vergleich zu den bisher erlebten Bahnfahrten mit der Transsibirischen bzw. der Transmongolischen Eisenbahn gestaltet sich die vorbeiziehende Landschaft in dem Abschnitt zwischen Ulan Bator und Peking als unglaublich schön und abwechslungsreich. Von einem farbenfrohen Sonnenuntergang in der Wüste Gobi bis zu den Nebelbergen in Zentralchina ist wirklich alles dabei. In Peking angekommen begrüßt mich zum einen eine gefühlte Luftfeuchtigkeit von 99,9 % und zum anderen die spezielle Gastfreundschaft der Pekinger Taxifahrer, die sich gerne mal weigern, "Langnasen" in ihren Autos mitzunehmen. Aber wenn ich mit zwei schweren Rucksäcken nach zwei Tagen Zugfahrt nassgeschwitzt und tot müde am Bahnhof stehe und keinen anderen Gedanken habe, als schnellstmöglich in das klimatisierte Hostel zu kommen, muss ich halt ungewöhnliche Maßnahmen ergreifen. Also schmeiße ich mich mitsamt dem Gepäck auf die Rückbank eines an der Ampel wartenden Taxis. Auf die Schimpftiraden des Taxifahrers reagiere ich nur mit einem verwunderten "Ooooh?" (meine chinesischen Abteilgenossen haben mir diese gern gebrauchte Floskel während der Zugfahrt beigebracht) und weigere mich aus dem Taxi auszusteigen, bis der Fahrer aufgibt und los fährt.
Da ich mich erst für den dritten Tag in Peking mit Lea aus der Schweiz zur gemeinsamen Weiterreise verabredet habe, will ich die ersten zwei Tage mit Shoppen (meine Reiseklamotten müssen dringend ausgetauscht werden) und Wellness verbringen. Am nächsten Tag begebe ich mich also auf den Weg zum Shoppingparadies "Silkmarket", als ich plötzlich in einer kleinen Nebenstraße jemanden meinen Namen rufen höre. Ich drehe mich um und kann meinen Augen kaum glauben. In einem Café sitzt meine Jugendfreundin Daniela Meyer! Das letzte Mal sind wir uns vor acht Jahren in einer ähnlich absurden Situation in Berlin über den Weg gelaufen. Wahnsinn! Da sie beruflich für einige Zeit in Peking ist, verabreden wir uns direkt zum Abendessen und für den nächsten Tag zum Lunch.
Die Wüste Gobi aus dem Zug fotografiert.
Langusten mit viel Chili - teuflisch scharf und sehr lecker. Danielas geheimer Restaurant-Tipp für Peking.
Und hier das "Vorher-Bild". Da haben die kleinen Racker noch gelebt.
Nach Leas Ankunft befassen wir uns gleich mit der weiteren Reiseplanung. Wir buchen für den nächsten Tag einen Flug nach Zhengzhou, von wo aus wir weiter nach Dengfeng reisen, was für seinen Shaolin Tempel, der Wiege des Kung Fu, und dem ältesten Taoistischen Kloster Chinas bekannt ist. Dort verbringen wir vier tolle Tage mit Wandern bzw. Treppen steigen, Klosterbesichtigungen und dem Besuch einer beeindruckenden Shaolin Zeremonie.
Kung Fu Training
Der Pargodengarten im Shaolinkloster.
Die Abendshow - perfekt und gigantisch. Wie die Eröffnungszeremonie bei den olympischen Spielen in Peking.
Der älteste Taoistische Tempel Chinas
Zurück in Peking treffen wir uns mit Daniela und ihrer Kollegin Shao Ling zum Feiern. Trotz heftiger Kopfschmerzen am nächsten Morgen ziehe ich das Touri-Programm durch und besuche den Sommerpalast, den Platz des Himmlischen Friedens sowie die Verbotene Stadt. Lea ist leider unpässlich und verschläft den Tag. Die letzten beiden Tage vor meiner Abreise nach Australien besuchen wir die Chinesische Mauer - schon wieder Treppen steigen im Nebel - und eine Vorstellung der Chinesischen Oper. Ich kann jedem nur empfehlen mal einen Blick auf Youtube zu werfen, um einen Eindruck zu bekommen, was eine Chinesische Oper ist. Wir hatten großen Spaß und anschließend schon wieder Kopfschmerzen.
Am Platz des Himmlischen Friedens
Der Nachtmarkt in Peking.
Essen am Stiel
Die Chinesische Mauer im Nebel
Ausgehfertig für die Oper
Aufbruch: | 07.03.2011 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2011 |
Nepal
Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Australien
Argentinien