Glück und Glas
Down Under
Tag 145 bis 187: Am anderen Ende der Welt
Wer nach Australien einreisen möchte, darf laut Visumsbestimmung auf keinen Fall vorbestraft sein. "Von einem Extrem ins andere", denke ich mir, denn war nicht genau dieses Kriterium einst der Freifahrtschein nach Down Under? Aber gut, die Zeiten ändern sich. Wenn auch in Australien manchmal langsamer als anders wo, wie einige Gesetze ganz deutlich zeigen. So ist es nach wie vor gesetzlich vorgeschrieben, dass Bars die Pferde ihrer Kunden unterstellen, füttern und mit Wasser versorgen müssen. Außerdem ist gesetzlich geregelt, dass für die Beförderung eines Bündel Heus im Kofferraum ein Taxi erforderlich ist. Der Gipfel der Absurdität des australischen Rechts ist jedoch folgende Passage: Sex mit einem Känguru ist nur erlaubt, wenn man betrunken ist. Ohne Worte!
In Sydney treffe ich mich mit Klaus (ich schätze, dass ich Kläuschen nicht schreiben darf) und seinen beiden Freunden Jens und Thomas. Die drei sind ebenfalls auf Weltreise, wenn auch in anderer Richtung - die USA und Fidschi liegen bereits hinter ihnen. Zu viert wollen wir mit einem gemieteten Campervan die Ostküste von Sydney nach Cairns hochfahren. Nach ein paar Tagen in Sydney geht es los mit unserem in "Tarnfarben" gehaltenen Zuhause auf Rädern. Unser erster Stopp ist das Hunters Valley, ein wunderschönes Weinanbaugebiet ca. 300 km nördlich von Sydney. Als wir uns am Abend, es ist bereits stockdunkel, einen Platz zum Schlafen suchen, hoppeln die Kängurus an uns vorbei. Der nächste Morgen belohnt uns mit einem unglaublichen Ausblick über die Weinberge und wir fahren schnurstracks zur Weinprobe. Anschließend genießen wir den erstandenen Wein mit einer Käse- und Antipasti-Platte, bevor wir weiter Richtung Norden fahren.
Die Harbourbridge in Sydney
Unsere erste Übernachtung im Hunters Valley.
Die Jungs bei der Weinprobe.
Auch die folgende Nacht finden wir einen hübschen Stellplatz am Meer irgendwo nördlich von Port Stephens. Von dort aus machen wir einen Abstecher über die Wasserfall-Route inklusive Regenwald-Joggen (bei den Jungs kann man nicht von Wandern sprechen). Kurz vor Byron Bay übernachten wir am Straßenrand, aber immerhin mit Blick auf eine wunderschöne Bucht. Als ich am nächsten Morgen vor unserem Camper stehe und telefoniere, hüpfen auf einmal in der Ferne drei Wale aus dem Meer. Wahnsinn! Leider glauben die Jungs mir bis heute nicht, dass ich dort Wale gesehen habe.
Den Tag über verbringen wir in Byron Bay und fahren am Nachmittag weiter nach Surfers Paradies. Ein Ort mit diesem Namen muss einen einfach umhauen. Das tut er dann auch, allerdings anders als erwartet. Wir werden von einer Stadt mit Hochhauskomplexen überrascht, also nix mit coolem Surfer-Örtchen. Zum ersten Mal, seit wir mit dem Camper unterwegs sind, gönnen wir uns einen richtigen Campingplatz mitten in der Stadt. Am Abend treffen wir uns mit Moni und Jule aus Münster, die die Jungs bereits auf Fidschi kennen gelernt haben, und gehen erst mal feiern. Von Surfers Paradies aus fahren wir nach zwei Nächten weiter nach Noosa. Auf dem Weg dorthin machen wir einen kleinen Abstecher vorbei an den Glasshouse Mountains (es soll ja keiner sagen, dass ich mich nicht auch noch mit dem Thema Glas auf meiner Reise befasse ) zum Australien Zoo. Da uns dort der Eintritt mit 50 Dollar zu teuer ist, wählen wir das alternative Sparprogramm, denn zum Zoo gehört auch eine Krankenstation, die man für zwei Dollar besichtigen kann. Dort bestaunen wir, wie angefahrene Koalas operiert und kranke Kängurus gesund gepflegt werden. Wer will schon einen echten Koala auf den Arm halten?
Von Noosa aus trennen Klaus und ich uns von den Anderen und verbringen drei Tage auf der größten Sandinsel der Welt: Fraser Island. Per Vierradantrieb heizen wir auf der Insel von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten: Regenwald, Schiffswrack, kristallklare Seen. Dabei kreuzen ein riesiger toter Sunfish und einige Dingos unseren Weg.
Regenwald bei Byron Bay
Fast gesunder Koala. Das alternative Sparprogramm zum Zoo.
Noosa - wie bei Dawsons Creek
Schiffswrack auf Faser Island
Fraser Island von oben - die größte Sandinsel der Welt
Klaus und ich im Regenwald auf Fraser Island
Bunter Sand am Rainbowbeach.
Auf dem Rückweg von Frazer Island lassen Klaus und ich uns am Rainbowbeach absetzen, da wir hier noch einen Surf-Tag einlegen, und düsen dann in einer Nachtfahrt direkt weiter, nun wieder mit den anderen Jungs und Moni und Jule im Schlepptau, nach Airlie Beach. Dort bleiben wir fast eine Woche und verbringen die Zeit mit Feiern, Baden und einem dreitägigen Segeltörn zu den Withsunday Islands, definitiv ein Highlight der gesamten Reise. Der nächste Stopp ist Tully, von wo aus wir eine Tour zum White-Water-Rafting gebucht haben. Die letzten Tage bleiben wir in Cairns und feiern ausführlich Abschiede von den auf der Reise angesammelten Bekanntschaften, bis die Jungs sich dann von mir verabschieden um weiter nach Bali zu reisen.
Von Cairns aus geht es für mich weiter zum Cape Tribulation, wo der älteste Regenwald der Welt zu finden ist. Bevor es weiter nach Sydney geht, wohne ich die letzten fünf Tage noch in einer sehr netten WG in Cairns und vertreibe mir die Zeit mit Schnorchelausflügen zum Great Barrier Reef und Touren mit meinen Mitbewohnern in das hübsche Umland von Cairns.
Jetzt bin ich wieder in Sydney und habe tatsächlich heute noch Tickets für die Oper bekommen. Übermorgen geht es weiter nach Buenos Aires. Freu mich schon Vera wieder zu treffen und werde dort ansonsten die Zeit zum Spanisch lernen und Tango tanzen nutzen.
Unser Campingplatz in Airlie Beach
Klaus und Vera, unser Hauswaran
Kristallklares Wasser am Whitehaven Beach
Whitehavenbeach zum zweiten.
Romantik
Osnabrücker Cowboys
Rafting am Tully River
Yeah.
Am Cape Tribulation
Der älteste Regenwald der Welt
Schnieschnaschnappi...
Die WG in Cairns
Und noch mal die Blue Mountains. So schön!!! Und wirklich blau.
...und tschüss. Melde mich wieder aus Buenos Aires.
Aufbruch: | 07.03.2011 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2011 |
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