Glück und Glas

Reisezeit: März - Oktober 2011  |  von Katrin Deppen

Goa

Tag 20 bis 37: Hippieyoga und Headphoneparty

Jetzt habe ich mich schon ganz schön lange nicht mehr gemeldet. Das liegt an Goa. Hier scheint eine andere Zeitrechnung zu gelten - zumindest vergisst man hier die Zeit. Aber ich fange am besten von vorne an.
Der Flug von Varanasi nach Goa verlief ohne Komplikationen. Lediglich ein hektischer Sprint inklusive Gepäck quer über den Flughafen von Mumbai ließ das Stresslevel ansteigen, aber wir hätten sonst unseren Anschlussflug niemals bekommen. Man kann sich das folgendermaßen vorstellen: Sonja rennt vorneweg und warnt die Leute vor der sich nähernden Gefahr. Dahinter rasen Janina, Alex und ich mit dem Gepäckwagen hinterher, wobei immer zwei von uns seitlich versuchen das Gepäck am Umfallen zu hindern.
Aber wir haben das Flugzeug nach Goa erwischt und so können wir noch am Abend unserer Ankunft ein Taxi finden, das uns zu unserem Ziel, Palolem, bringt. Bereits auf der Fahrt wird uns klar, dass Goa sich komplett von dem Land Indien unterscheidet, das wir bis dahin erlebt haben. Überall sehen wir saubere Straßen, große Häuser und Kirchen und alles wirkt so aufgeräumt. Erst seit 1961 gehört Goa zu Indien und der mediterrane Einfluss der ehemaligen Besatzungsmacht Portugal begegnet einem an jeder Ecke.
Palolem hat mit all dem aber nichts zu tun. Der Ort besteht nur aus einer großen Bucht mit Kokosnusspalmen und mehreren Hütten und Restaurants am Strand. Bereits Matt Damon und Franka Potente haben an diesem Strand im Film "Die Bourne Verschwörung" Zuflucht vor diversen Verfolgern gefunden und erholten sich dort von den Strapazen der Verbrecherjagt - bis Franka erschossen wurde. Wir haben mehr Glück und genießen hier das süße Nichts-Tun. Unsere Tage bestehen hauptsächlich aus Lesen, Schwimmen und Yoga.
In den 60er und 70er Jahren wurde Goa von den Hippies entdeckt und dann ging es los mit den legendären Goa-Partys. Das ist heute anders. In Goa ist es verboten, nach 22 Uhr laute Musik zu spielen. Aber ganz ohne Party geht es ja im Paradies auch nicht, deswegen gibt es heute in Palolem zwei mal wöchentlich Headphonepartys. Zwei DJ's legen die ganze Nacht Musik auf und die Gäste tanzen mit Kopfhörern nach der Musik des Senders, den sie selbst einstellen können. Sehr lustig das Ganze. Besonders, wenn man zwischendurch die Kopfhörer abnimmt und es komplett ruhig ist bis auf das schiefe Gegröle von der Tanzfläche. Wir hatten auf jeden Fall unglaublich viel Spaß!
So, und jetzt sind die Mädels abgereist - Alex und Sonja zurück nach Deutschland und Janina nach Australien. Für mich geht es in ein paar Stunden nach Nepal und dort bin ich direkt mit Christiane zum Trekken verabredet.
Bis zum nächsten Bericht - voraussichtlich aus Kathmandu.
Liebe Grüße, Katrin

Der Stand von Palolem ist wirklich perfekt: keine Sandfliegen, traumhaftes Wasser und Palmen!

Der Stand von Palolem ist wirklich perfekt: keine Sandfliegen, traumhaftes Wasser und Palmen!

Der Eingang zu der schönsten Unterkunft am Strand mit kleinen Holzhütten für umgerechnet 4,50 € pro Nacht.

Der Eingang zu der schönsten Unterkunft am Strand mit kleinen Holzhütten für umgerechnet 4,50 € pro Nacht.

So sehen die Hütten im Cozy Nook aus. Und die Räucherstäbchen gibt es gratis.

So sehen die Hütten im Cozy Nook aus. Und die Räucherstäbchen gibt es gratis.

Am schönsten sind die Badezimmer - Open Air und unter Palmen. Lediglich die Angst vor einer herunterfallenden Kokosnuss schwingt beim Duschen mit.

Am schönsten sind die Badezimmer - Open Air und unter Palmen. Lediglich die Angst vor einer herunterfallenden Kokosnuss schwingt beim Duschen mit.

In Goa wird auf den Straßen vor rennenden Schulkindern gewarnt. Dem Schild nach zu Urteilen, scheinen die Kinder wesentlich schneller als in Deutschland zu sein.

In Goa wird auf den Straßen vor rennenden Schulkindern gewarnt. Dem Schild nach zu Urteilen, scheinen die Kinder wesentlich schneller als in Deutschland zu sein.

Ein Tagesausflug führt Sonja und mich zu dem legendären Ohm Beach. Hier ist es wirklich nicht mehr touristisch und wir genießen einen Tag völlige Ruhe bis zu dem Augenblick, als uns eine goanische Kuh am Strand überfällt und Sonjas Buch auffrisst.

Ein Tagesausflug führt Sonja und mich zu dem legendären Ohm Beach. Hier ist es wirklich nicht mehr touristisch und wir genießen einen Tag völlige Ruhe bis zu dem Augenblick, als uns eine goanische Kuh am Strand überfällt und Sonjas Buch auffrisst.

Ein großer Fang, der sicher noch am gleichen Abend auf dem Grill landen wird. Aber nicht für uns, denn bisher essen wir NUR vegetarisch. (SKANDAL, aber wahr!)

Ein großer Fang, der sicher noch am gleichen Abend auf dem Grill landen wird. Aber nicht für uns, denn bisher essen wir NUR vegetarisch. (SKANDAL, aber wahr!)

Jeden Morgen und jeden Abend gibt es 1,5 Stunden Yoga - der Lotussitz ist kein Problem mehr.

Jeden Morgen und jeden Abend gibt es 1,5 Stunden Yoga - der Lotussitz ist kein Problem mehr.

Damit es nicht zu besinnlich wird mit all dem Yoga, gibt es zum Ausgleich die legendären Headphonepartys.

Damit es nicht zu besinnlich wird mit all dem Yoga, gibt es zum Ausgleich die legendären Headphonepartys.

So, das war es für's Erste mit Indien. Ich verabschiede mich nach einem Monat und breche nach Nepal auf.

So, das war es für's Erste mit Indien. Ich verabschiede mich nach einem Monat und breche nach Nepal auf.

© Katrin Deppen, 2011
Du bist hier : Startseite Asien Indien Goa
Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Sachen sind gepackt und ausgepackt und neu gepackt und vorsichtshalber noch mal ausgepackt und dann nach einem sehr ausgefeilten System zum letzten Mal gepackt. Heute abend geht es los: zuerst nach Indien, dann nach Nepal, dann wieder nach Indien. Anschließend gehts es nach Russland über die Mongolei nach China und von dort nach Australien. Weiter ist die Reise noch nicht geplant...
Details:
Aufbruch: 07.03.2011
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 15.10.2011
Reiseziele: Indien
Nepal
Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Australien
Argentinien
Der Autor
 
Katrin Deppen berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors