Glück und Glas
Annapurnarunde
Bergpanorama und Hüttengaudi
So, die erste Himalayawanderung ist geschafft und ich habe überlebt, ohne dass der Hubschrauber kommen musste.
Am 15. April machen Christiane, Lot unser "Porter-Guide" - also derjenige, der uns in den nächsten Wochen über die Berge führt und auch ein paar Kilo unseres Gepäcks trägt - und ich uns auf den Weg zum Ausgangspunkt der Wanderung. Schon die Anreise dahin ist ein Erlebnis, da wir nicht mit dem Touristenbus fahren können, denn der war schon weg, sondern mit dem lokalen Bus. Genau, das sind die Busse, in denen ALLES transportiert wird und sehr viele Menschen auf dem Busdach Platz finden. Leider haben wir auf der Fahrt eine Reifenpanne. Bis der kaputte Reifen in das nächste Dorf und natürlich danach wieder repariert zurück gerollt wird, sind zwei Stunden vergangen, die wir am Straßenrand hockend damit verbringen, einer alten Nepalesin beim Singen zuzuhören und unser Wanderproviant aufzuessen. Nach neun Stunden sind wir dann aber endlich am Ziel unserer Reise, Besisahar (ca 100 km!!! von Kathmandu entfernt), dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. Die nächsten 16 Tage verbringen wir mit wandern; was auch sonst. Meistens wandern wir 6-7 Stunden täglich und übernachten in überraschend komfortablen Hütten. Das schöne an der Wanderung neben der unglaublich beeindruckenden Landschaft ist, dass man abends in den Unterkünften viele Leute automatisch immer wieder trifft und so entsteht bis zur Passüberquerung eine wirklich tolle Gemeinschaft unterschiedlichster Menschen, die aber alle das gleiche Ziel haben, den Thorong La zu überqueren. So gestalten sich die Abende meistens aus Diskussionen über folgende Themen: ob man Medikamente gegen Höhenkrankheit präventiv einnehmen sollte, ob Durchfall ein Symptom der Höhenkrankheit ist und ob Knoblauchsuppe oder Ingwertee besser gegen Höhenkrankheit hilft. Ab 4000 Metern fällt mir das Schlafen immer schwerer und ich bekomme Alpträume. Duschen soll man auch auch nicht mehr weil es zu kalt ist und den Kreislauf schwächen könnte. Das ist dann aber doch auf Dauer bei den Mitreisenden problematisch, die sich für Knoblauchsuppe als natürliches Medikament gegen Höhenkrankheit entschieden haben. Puh! Ich dachte teilweise ich ersticke - und das lag nicht an der dünnen Luft dort oben. Und trotzdem ist jeder Tag auf dieser Wanderung ein unvergessliches Erlebnis. Seit gestern bin ich wieder in Kathmandu und auch die Rückfahrt konnte die selbe zeitliche Erfolgsquote wie die Hinfahrt aufweisen: 9 Stunden für 100 km. Gestern Abend haben wir uns noch mal mit den meisten Mitwanderern zum Abschiedsessen im Steakhaus getroffen (endlich wieder Fleisch).
An dieser Stelle noch mal ein Dankeschön an:
- die "Schwaben" Stefan, Peter, Thomas und Melli: Ihr wisst wie man erfolgreiche Passüberquerungen gebührend feiert. Danke für die zahlreichen Everests und Nepal-Tipps.
- Gerlinde: mit dir macht heimlich rauchen vor der Passüberquerung am meisten Spaß. Nächstes Jahr Upper Mustang?
- Hans und Renate: schade, dass das mit der Passüberquerung nicht geklappt hat.
- die Prinzessin, der Ösi und der Tower: Ohne eure täglichen Dramen wäre die Tour nur halb so unterhaltsam gewesen.
- die Schweizerinnen: danke für das schönste "Denglisch" - "Ich brauchte das Blänket für meinen Körper"
Und weil es so schön war und mir das Wandern so gut gefällt, breche ich morgen zum Basislager des Mount Everest auf. Also noch mal 14 Tage wandern am Stück. Ich freu mich schon!!!
Aufbruch: | 07.03.2011 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 15.10.2011 |
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