Unser Traum von Australien
Kleine Ausflüge, schöne Eindrücke
Zu Beginn der dritten Woche sollte es endlich los gehen!
Nach unserer nicht ganz berechtigten, tagelangen Mitbenutzung des Hostels und des dazu gehörigen Hinterhofs als unseren Schlafplatz, fiel es doch nicht ganz so einfach Abschied zu nehmen von der netten Truppe mit der wir einiges an Zeit verbracht hatten. An dieser Stelle grüßen wir Steffi die werdende Hebamme, Maria "in Love", Marcel aus FFM, Marcel unsern Manager, Daniel unsern Marktforscher und Ralf den "leehrenden" Weltenbummler.
Nach dem wir alles gepackt, erledigt und verstaut hatten fuhren wir am Montag gegen Mittag mit Kelly und unserem Mitfahrer Michael los. Kelly ist, wie bereits zuvor erwähnt, unser Campervan, der uns hoffentlich immer unversehrt an unser Ziel bringen wird.
Die erste längere Fahrt mit Kelly gestaltete sich, trotz des Linksverkehrs, problemlos. Nachdem wir Perth relativ schnell hinter uns gelassen hatten, fuhren wir durch verlassene Landschaften an der Küste entlang Richtung Norden. Endlose Weiten, reich an trockener Vegetation und riesigen weißen Wanderdünen, lagen vor uns.
Unsere erste Begegnung mit den für Australien typischen Kängurus war leider weniger schön, da am Straßenrand immer wieder tote Tiere zu sehen waren. Im Laufe der Fahrt durften wir uns jedoch auch über lebende Kängurus erfreuen.
Nachdem es im südlichen Westen Australiens derzeit schon um 17Uhr Abends dunkel wird und wir uns auf den Straßen nicht auskennen, haben wir uns einen netten Caravan Park gesucht in dem wir über Nacht blieben. Markus, Michael (Rettungsschwimmer und angehender Physikstudent) und ich haben uns ein leckeres Abendessen gekocht und den Abend in unseren sehr bequemen Campingstühlen ausklingen lassen.
Unser nächstes Ziel war der Kalgari National Park. Da in Kalgari jedoch alle Caravanparks gegen Abend schon voll oder auch zu teuer waren, verschlug es uns zufällig auf die Big River Ranch. Diese ist eine sehr schöne Pferderanch. Hier haben wir den sehr netten Italiener Bruno kennen gelernt, der für immer in Australien bleiben möchte. Von der Ranch aus starteten wir in den folgenden Tagen unsere Ausflüge. Im Kalbarri National Park mussten wir erst einmal 30km off road fahren, um an die wirklich schönen Plätze zu gelangen. Eine halbe Stunde lang wurden Kelly und wir so richtig schön durchgeschüttelt, was am unbefestigten und holprigen Weg lag. Vom Wegrand aus konnten wir immer wieder Kängurus und Emus in freier Wildbahn sehen.
Endlich angekommen waren der Ausblick und die absolute Stille atemberaubend. Am Loop bildet der Flusslauf eine Art Schleife zwischen dem hohe Felswände und Steinformationen aufragen.
Auf unserer weiteren Reise dieser Tage lagen noch einige schöne Aussichtspunkte an denen man dem rauschenden Meer und mächtigen Felswänden gegenüber stand. Ein weiteres Highlight war der Pink Lake in Gregory. Wie sein Name schon besagt ist dieser große See pink gefärbt. Das liegt an bestimmten Bakterien die den See facettenreich färben, denn je nach Wetter und Jahreszeit kann der See auch in Lila-, Rot- oder Orangetönen gefärbt sein.
Ein weiteres Ziel für diese Woche war Denham, direkt neben der bekannten Monkey Mia Bucht. In Denham haben wir zum ersten Mal frei gecampt. In Australien gibt es verschiedene Rastplätze an denen man sich entweder nur tagsüber aufhalten darf oder auch über Nacht bleiben kann. Dort gibt es meist keine sanitären Einrichtungen aber wenigstens kostet es nichts. Alle paar Tage wollen wir dann einen Caravan-Park anfahren und dort übernachten um auch mal richtig duschen zu können.
In Denham auf einem Rastplatz haben wir Dale beim BBQ kennen gelernt. Er hat uns angeboten am nächsten Tag mit ihm fischen zu gehen. Einen Tag später sind wir dann ganz früh zuerst nach Monkey Mia gefahren um dort wilde Delfine zu sehen. Als wir diese dann wirklich erblickten war es schon irgendwie unglaublich, doch als dann die Coaches des Monkey Mia Resorts kamen um der Horde Schaulustiger über die Delfine berichten zu können verwandelte sich die Szene in eine touristische Attraktion. Wir fanden es dann eigentlich nur noch traurig und sind wieder gefahren, denn wir waren ja glücklicherweise noch zum Angeln mit Dale verabredet. Dale kommt seit Jahren nach Denham und besitzt ein sehr kleines Boot mit dem wir aufs Meer rausgefahren sind. Stellt euch eine halbe Wallnussschale vor, so klein ist sein Bötchen. Auf unserem Angeltrip haben wie immer wieder verschiedene Fische gefangen. Leider waren sie noch zu klein um sie zu grillen, so mussten wir sie zurück ins Meer werfen. Sogar einen kleinen Hai (ca. 1 m) habe ich an der Angel gehabt. Kurz bevor ich ihn rausziehen konnte hat er sich jedoch losgerissen.
Am selben Abend sind wir mit Dale noch mal am Hafen vom Steg aus fischen gewesen. Abends angelt man dort kleine (nachtaktive) Tintenfische und verfüttert sie dann beim Angeln als Beute. Ich fand es relativ langweilig weil man sehr geduldig sein muss. Jedoch sah ich im Wasser vor mir plötzlich einen dieser Tintenfische und lockte ihn mit dem Köder an der Angel. Der Tintenfisch biss mehrmals zu bis ich ihn an der Angel hatte. Er verspritzte seine ganze Tinte und lag letzten Endes vor mir auf dem Steg. Zuerst hatte ich mich gefreut, doch als ich sah, dass er um sein Leben kämpfte wurde ich doch ziemlich traurig. Ich beließ es jedoch dabei ihn auf dem Steg zu behalten, was sich am Ende des Abends auszahlen sollte. Denn ich war an diesem Abend die einzige, die einen Tintenfisch gefangen hatte.
Am letzten Tag der Woche fuhren wir nur noch nach Coral Bay. Hier soll es ein tolles Korallenriff geben, was wir jedoch nicht sehen konnten, da es zu kalt zum schwimmen war.
Aufbruch: | 30.05.2011 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 30.05.2012 |