Argentinien
Puerto Madryn / Peninsula Valdés
Samstag, 18. September bis Montag, 20. September 2010
Ich habe wirklich gut geschlafen und wache erst gegen 8 Uhr auf. Zum Frühstück gibt's Kekse und Tee. Gegen 9:30 Uhr sind wir in Puerto Madryn. Welcome to Patagonia! Wir stellen fest, dass es draußen gar nicht ganz so kalt ist, wie es aussieht: der Himmel ist wolkenverhangen! Im Hostel La Tosca schauen wir uns erst mal alle möglichen Zimmer an und entscheiden uns dann für den 8er-Dorm. Bislang sind wir allein drin ...
Wir ziehen los nach Puerto Madryn. Zuerst geht's ins Internetcafé und dann auf die Suche nach einem Mietwagen für Montag. Wir wollen das Auto gerne am Sonntagabend abholen und am Montagabend wieder abgeben. Zuerst finden wir nur Vermieter, die Sonntags geschlossen haben und man somit da ab So auch kein Auto anmieten kann. Wir überlegen schon, ob wir irgendwie umdisponieren, aber dann finden wir doch noch einen Vermieter, bei dem wir morgen Abend um 20 Uhr ein Auto abholen können (266 Pesos). Wir gehen Mittagessen und ich lasse dort meine fertig geschriebenen Postkarten auf dem Tisch liegen. Als wir das ne Stunde später feststellen und zurücklaufen, hat das Restaurant zu. Blöd. Dann müssen wir es eben am Abend noch mal versuchen.
Dann gehen wir aufs Pier. Im Wasser kann man viele Wale sehen ... oder zumindest deren Schwanzflossen und Wasserfontänen. Toll! Wenn man die schon in der Stadt vom Pier aus sehen kann, bin ich ja wirklich mal auf die Whale-Watching-Tour gespannt!
Wir gehen zum Busbahnhof und wollen Tickets für den Bus am Montag um 21 Uhr nach BsAs kaufen. Aber der Computer funktioniert nicht und so müssen wir eben morgen noch mal kommen. Wir kaufen im Supermarkt was fürs Frühstück (Salami und Käse, wir sind beide keine "Süß-Frühstücker" und haben die Schnauze voll von Marmelade). Jetzt scheint sogar die Sonne und so gehen wir noch mal ans Pier. Es hat immer noch viele Wale im Wasser. Petra will noch den Sonnenuntergang fotografieren, aber mir ist kalt und so entscheide ich mich zurück ins Hostel zu gehen und schon mal unsere Peninsula-Tour für morgen zu buchen (300 Pesos p.P.). Nach dem Abendessen gehen wir noch mal ins Restaurant von Mittags und: meine Postkarten sind noch da! Juhu!
Mitten in der Nacht ziehen fünf Franzosen in unseren Dorm ein. Petra mit ihrer Schlafmaske und ihren Ohrstöpseln hat natürlich nix mitgbekommen und ist am nächsten Morgen ziemlich überrascht, dass da noch so viele Leute im Dorm sind.
Zum Frühstück gibt's homemade Kuchen vom Hostel (lecker!) und unseren gestern gekauften Käse mit Salami und Brot. Um kurz vor 8 werden wir dann von unserem Guide Juan-Carlos (www.titobottazzi.com) abgeholt. Wir fahren in einem Minibus mit 14 Gästen, Fahrer und Guide. Unser erster Stopp ist an der Playa Doradillo. Hier sind superviele Walkühe mit ihren Kälbern im Wasser. Überall sind Schwanzflossen und Wasserfontänen zu sehen. Die Wale sind zum Teil supernahe am Strand. Absolut beeindruckend!
Am Parkeingang zahlen wir jeder 70 Pesos Eintritt. An der Straße sehen wir immer wieder Guanacos (eine Art wilde Lamas). Auch Maras (= der Pampashase, nach dem in deutschen Kreuzworträtseln immer wieder gefragt wird!) gibt es ab und zu. Ansonsten leben auf der Halbinsel natürlich jede Menge Schafe.
An der Punta Valdés halten wir an. Hier sind viele Magellan-Pinguine. Bislang nur Männchen, die Nest bauen. Die Weibchen kommen erst in ca. 2 Wochen, wenn die Nester fertig sind!
Die Magellan-Pinguine sind überhaupt nicht scheu
Weiter geht's zur Punta Cantor. Hier liegen ein paar Seeelefanten am Strand rum. Um die Tiere nicht zu stören, darf man allerdings nicht runter an den Strand, sondern kann nur von oben schauen.
Unser nächster Stopp ist dann Puerto Pirámides. Hier geht's auf die Whale-Watching-Tour. Wir müssen alle Schwimmwesten anziehen und dann wird das Boot mit einem Traktor vom Strand ins Wasser geschoben. Die Tour ist wirklich toll. Es wimmelt nur so von Walen im Meer. Die Walkühe kommen jedes Jahr in den geschützten Golf um hier ihre Jungen auf die Welt zu bringen. Es hat also jede Menge Walkühe mit Kälbern. Manche treiben auf dem Rücken. Der Guide erklärt uns, dass sie das tun, wenn sie die Kälber nicht säugen wollen, oder die Möwen lästig sind (die immer auf den weißen "Krusten" oben rumpicken).
Nach der absolut beeindruckenden Whale-Watching-Tour geht's zurück nach Puerto Madryn. Wir sehen noch Rheas (kleine Strauße) und zur Überraschung von Juan Carlos sogar einen Flamingo. O-Ton Juan Carlos: "I've never seen a flamingo next to a sheep!"
Zurück in Puerto Madryn kaufen wir erst einmal unsere Bustickets für morgen nach Buenos Aires (280 Pesos p.P. mit El Condor). Dann gehen wir unseren Mietwagen abholen. Wir bekommen eine 3-türigen weißen Opel Corsa.
Am Montag klingelt unser Wecker schon um 5:30 Uhr. Wir packen und deponieren unsere großen Rucksäcke für den Tag im Hostel. Draußen ist es noch stockdunkel und saukalt (1,5° C). Los geht's in Richtung Punta Tombo. In Trelew machen wir einen kurzen Stop und holen uns was Warmes zu trinken (Submarino = Milch mit Schokolade). Die letzten 22km vor Punta Tombo geht's dann mal wieder über Schotterpiste. Wir sehen Guanacos, Maras und so ne Art laufende Vögel.
Das ist die Straße nach Süden: plattes Land, kerzengeradeaus, rechts und links ein Zaun ... hier müssen millionenkilometer Zaun verbaut sein ...
Punta Tombo kostet 35 Pesos p.P. Eintritt. Es sind noch nicht viele Leute hier. Wie schön! Punta Tombo ist die größte Magellan-Pinguinkolonie auf dem Festland Südamerikas. Und es hat wirklich viele Pinguine hier. Die sitzen alle vor ihren Löchern und bewachen diese. Scheu sind sie überhaupt nicht, aber anfassen wollen sie sich natürlich auch nicht lassen. Es laufen auch ein paar Guanakos rum und ein Cui (Meerschweinchen) sehen wir auch noch. Als wir uns auf den Rückweg machen, kommen uns dann doch viele Leute entgegen. Gut, dass wir schon so früh dran waren heute.
Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher nach Rawson, Playa Unión und Puerto Rawson. Das hat sich allerdings überhaupt nicht gelohnt. Zurück in Puerto Madryn fahren wir noch nach Punta Loma. Nochmal 12km Schotterpiste. Hier sind richtig viele Seelöwen, die man von oben beobachten kann. Die können einen ganz schönen Krach veranstalten.
Wir gehen Abendessen, das Auto abgeben und dann zurück ins Hostel unsere Rucksäcke abholen. Unser Bus kommt gegen 21:15 Uhr. Mit einer knappen halben Stunde Verspätung fahren wir dann ab. Im Bus gibt es wieder Essen, aber dieses mal keine Filme. Auch recht, ich bin hundemüde!
Aufbruch: | 01.09.2010 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 02.10.2010 |
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