Mit dem Rucksack durch Thailand
Koh Lanta
Nachdem wir unsere letzte Nacht in unserem luftigen Bambusbungalow am Meer genossen hatten, machten wir uns um 10:30 Uhr per Longtail Boot auf den weg zum Hafen von Koh Phi Phi Don, wo bereits die Fähre auf uns wartete, die uns nach Koh Lanta brachte.
Die Fahrt dauerte 1 ½ Stunden, in denen sich die meisten Leute auf ihren Sitzen lang machten und schliefen.
Der Hafen von Koh Lanta ist nicht besonders schön. Alles wirkt ein wenig schmutzig - dieses Bild zieht sich auch weiter bis ins Innere der Insel. Wieder hatten wir während der Überfahrt jemanden getroffen, der für uns einen Bungalow in dem, von uns ausgesuchten Resort buchte. So hatten wir die Möglichkeit direkt mit einem Pick-Up Service ins "Kantiang Bay View Resort" zu fahren.
Wie bereits erwähnt, sind die Straßen Koh Lantas nicht sehr sauber, wenn man die Stadtbilder der Insel mit denen Nordthailands vergleicht.
Nach einer knappen halben Stunde erreichten wir das Resort, dass unmittelbar am Meer und inmitten anderer (gehobener aussehenden) Resorts liegt.
Wir bekamen ein Zimmer zugewiesen, das wir uns erstmal ansehen wollten. Wie schon vermutet, schlug uns schon nach dem öffnen der Tür ein muffiger, feuchter Geruch entgegen. Das Zimmer war recht dreckig und das Badezimmer ziemlich schaurig (Schimmelflecken an den Wänden, abgeplatzte Fliesen und ein undichtes Waschbecken).
Als wir fragten, ob wir noch einen der Bambusbungalows sehen könnten - in der Hoffnung, sie wären so ähnlich wie die in Koh Phi Phi Don - führte der Mitarbeiter uns zwischen einigen, anscheinend Einsturz gefährdeten Bungalows vorbei. Einen davon sollten wir betreten. Ohje, ohje! Ein dunkler kleiner Raum, der noch moderiger Roch, als das Zimmer, dass wir uns vorher angesehen hatten, ein Bad wie ein dunkles Loch (wir haben das Licht besser aus gelassen) und ein Boden, der sich unter jedem Schritt bog, als würde er jeden Moment nachgeben. Wir entschieden uns dann doch für das andere Zimmer, bzw. geringere Übel.
Was ich auch noch erwähnen muss, ist Dominiks erfinderische Ader. Weil es in dem Zimmer so muffte, kaufte er im Supermarkt ein Raumduft in einer Plastikhülle (wieder verschließbar) und band es dann so vor den Ventilator, dass wir zumindest ein klein wenig bessere Luft atmen konnten. Den Raumduft haben wir jetzt immer dabei - man weiß ja nie!
Den Rest des Tages haben wir mit Essen, Sonnen und Schwimmen verbracht. Schnorcheln kann man in der Kantiang Bay nicht, denn außer einer langen Sandbank gibt es dort nichts zu sehen.
Wir merkten schnell, dass Koh Lanta uns nicht besonders gefiel und buchten schon am Abend die Weiterfahrt nach Koh Samui. Denn wozu an einem solchen Ort verweilen, wenn es noch so viele andere schöne Plätze in diesem Land gibt.
Die erste Nacht war ohne besondere Vorkommnisse. Wir zogen unser eigenes Laken auf, nahmen unsere Kissen und deckten uns mit unseren Schlafsäcken zu. Doch schon am Morgen bemerkten wir, dass wir in unserem Zimmer nicht alleine waren. Über Nacht hatte sich eine Armeisenstraße quer durch unser Zimmer gezogen. Zum Teil ließ sich die Armeisenspur sogar bis in die Klimaanlage nachverfolgen (welche direkt über dem Kopfende des Bettes hing), was vielleicht auch ein Grund dafür war, dass diese nicht funktionierte. In den Armeisenhaufen Insektenspray zu sprühen war leider auch keine Lösung, denn sonst wären sie alle von den Wänden und sicherlich auch auf unser Bett gefallen.
Es regnete am Morgen und es war den ganzen Tag bewölkt. Nur für ein paar Stunden am frühen Nachmittag schien die Sonne. Außer im Wasser zu planschen, unternahmen wir nicht viel. Schließlich hatten wir jetzt auch endlich wieder die Möglichkeit ins Internet zu gehen, und ein paar Berichte für euch hoch zu laden!
Wir saßen am Abend noch lange am Wasser (in die schimmelige Armeisenhölle wollten wir eigentlich gar nicht mehr) und lauschten den Wellen. Es gibt an der Kantiang Bay mehrere Bars. Zum "Kantiang Bay View Resort" gehört eine gemütliche Bar mit Livemusik an jedem Abend. Das ist wohl das einzig Gute, das man über dieses Resort sagen kann. Nagut... das Essen war auch in Ordnung.
Die nächste Nacht (bevor es 7:00 Uhr Morgens mit dem Bus weitergehen sollte) war wirklich furchtbar. Keiner von uns konnte richtig schlafen. Weil über unseren Köpfen ja die Armeisen saßen, rückten wir mit den Kissen so weit nach unten, dass wir mit angewinkelten Beinen ziemlich unbequem lagen. Dazu träumten wir in unruhigem, unerholsamem Halbschlaf von allen möglichen Kriechtieren, die uns über den Rücken laufen könnten - jedenfalls galt das für mich.
Als wir das Zimmer wieder verließen waren wir ganz und gar nicht traurig. Wir hoffen nun, dass wir in Zukunft nicht mehr in unmenschlichen Verhältnissen hausen müssen ...
Alles in Allem hat es sich trotzdem gelohnt Koh Lanta einmal zu sehen. Es kann ja nicht Jedem alles gefallen.
Aufbruch: | 28.08.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 27.09.2011 |
Vereinigte Arabische Emirate