Mit dem Rucksack durch Thailand
Koh Samui
Als wir vom Hafen durch die Straßen nach Koh Samui fuhren, ging die Sonne bereits unter.Darum konnten wir nach einem Begrüßungsgetränk die Bucht vor dem Resort nur in der Dunkelheit betrachten. Trotzdem schön. Unser Bungalow im Lamai Bay View Resort war sehr sehr klein. Ein Zimmer, in dem nicht viel mehr als das Doppelbett Platz hatte. Dafür hatten wir einen Fernseher (das erste Mal in Thailand), und einen mehr oder weniger kühlenden Kühlschrank, denn jedes Mal wenn man den Zimmerschlüssel aus der Vorrichtung nahm, stellte sich der gesamte Strom ab. Aber es war ein sehr gemütlicher und sauberer Bungalow. Jeden Tag bekamen wir frisches Wasser und ein gemachtes Bett. Und man mag es kaum glauben - es stank nicht unangenehm nach Feuchtigkeit und Schimmel. Nach der Unterkunft in Koh Lanta war dies der Himmel auf Erden. Erstrecht, weil für die weiteren 2 Tage Regen vorhergesagt worden war und man da dankbar ist, dass man auch mal auf dem Bett herumliegen kann, ohne fluchtartig das Zimmer verlassen zu wollen. .
Noch am Abend unserer Ankunft spazierten wir am Strand entlang, auf der Suche nach der ersten festen Mahlzeit des Tages. Anschließend wollten wir in einer gemütlichen Bar den anstrengenden Tag ausklingen lassen, schließlich waren wir seit 7:00 Morgens auf den Beinen.
Nachdem wir durch einige Straßen gelaufen waren, in denen wir zum ersten Mal in Thailand auf Frauen des horizontalen Gewerbes aufmerksam wurden, fanden wir eine Strandbar mit gemütlichen Matten im Kerzenlicht. So gemütlich, dass wir fast einschliefen.
Auch auf Koh Samui ist das Problem der streunenden Hunde ziemlich groß. An jeder Straße, auf jedem Feldweg begegnen sie einem. So kam es, dass an diesem ersten Abend auf Koh Samui eine kleine, noch sehr junge Ridgeback-Mischlingshündin auf uns zu gelaufen kam. Sie beschnupperte uns und kroch sogar mit auf meine Matte. Sie hatte einen so flehenden Blick, dass wir direkt weich wurden. Als wir wenig später aufbrachen, trafen wir sie ein paar Meter weiter wieder am Strand. Sie jagte kleine Krebse im Sand. Am Liebsten hätten wir ihr eine große Dose Hundefutter gegeben. Sie war so süß und mochte uns anscheinend auch auf Anhieb, dass sie die folgenden 2 Kilometer am Strand mit uns mit lief. Bei unserem Bungalow angekommen, setzte sich Mila (so hatten wir sie inzwischen getauft ) sich erwartungsvoll auf unsere Terrasse. Nachdem wir unsere letzten beiden Kekse an sie verfüttert hatten, versuchten wir es noch mit Chillichips und KitKat... Sie lehnte jedoch dankend ab. Dafür konnten wir sie noch mit einem halben Liter Wasser beglücken.
Allem Anschein nach zufrieden, legte sie sich nun in eine Ecke der Terrasse und fing an zu schnarchen. Nach einem letzten Foto, schlichen wir schweren Herzens in unseren Bungalow und schielten noch ab und an nach draußen. Am nächsten Morgen war die kleine Mila wohl wieder in den Straßen Koh Samui's unterwegs, immer auf der Suche nach etwas zu Essen. Wir denken noch oft an sie und hoffen es geht ihr gut...
Der erste Morgen in Koh Samui erwartete uns mit einem wolkigen Himmel und leichtem Nieselregen. Wir liehen uns im Resort einen Roller aus und wollten eine kleine Runde drehen, um uns ein paar Tempel und Wasserfälle anzusehen. In dem ersten Tempel, den wir anfuhren, war ein mumifizierter Mönch, der vor 40 Jahren verstorben war, in einem Gläsernen Sarg ausgestellt. Wir zündeten ein Weihrauchstäbchen an und gaben eine kleine Spende.
Danach fuhren wir einen Wasserfall an. Nach einer kleinen Wanderung stellte sich heraus, dass momentan nur wenig (sehr wenig) Wasser in dem Steinbett zu finden war. So entschieden wir uns noch einen weiteren Tempel anzusehen. Während wir durch die Hauptstraßen um die Insel fuhren, stach uns der "Big Buddha" ins Auge, den wir schon aus größerer Entfernung leuchten sahen. Die ganze Anlage rund um den Buddha erinnert irgendwie an eine Art Freizeitpark. Es wimmelt von Menschen und Souvenirgeschäften, sowie aller Art anderer Läden. Jeder kann auf dem Podest beim "Big Buddha" einmal rundherum gehen und währenddessen die Glocken leuten.
Wir machten eine Zukunftsprognose. Auszug aus meiner Prognose: "A Baby Girl is forthcoming."
Als wir wieder auf unserem Roller saßen, fiel uns nicht weit vom "Big Buddha" ein weiterer Tempel auf, den die 18-armigen Medusa schmückte. Auch hier erinnerte das Bild vor Ort eher an das eines Freizeitparks. Im Teich neben dem Tempelgebäude kann man Welse und Karpfen füttern. Vor dem Tempelgebäude steht zwar ganz deutlich ein Schild, dass man sich an die vorgeschriebene respektvolle Kleidung halten soll (für die, die es nicht sowieso schon wissen), aber das scheint so manch einen nicht zu kümmern. So stapft schonmal die ein oder andere europäische Frau eben mit kurzen Shorts und Spaghettiträger-Top durch die heiligen Mauern.
Abends gönnte Dominik sich eine Kopf/ Schultern/ Rückenmassage nach Thai Art, während ich weniger Schmerzen litt und meine erste Pediküre machen ließ, kurze Massageeinheiten dazwischen inklusive.
Am nächsten Tag war das Wetter unverändert unbeständig. Perfektes Wetter um die Insel noch weiter mit dem Roller zu erkunden. Auf Koh Samui muss man alles - einfach alles bezahlen. Selbst den Weg zu einem Wasserfall oder den Parkplatz an einem Aussichtspunkt auf einem Berg. Wir fuhren zu einem Wasserfall, an dem unter anderem Elefententracking angeboten wurde. Dort sahen wir, dass es nicht alle Elefanten so gut hatten wie beispielsweise unsere "Ponpaen" im saftig grünen Pai. Hier stapften die Elefanten in großen Gruppen und umgeben von vielen Menschen durch abgesteckte, ausgetrocknete und abgetrampelte Pfade.
Wir entschieden uns diesen Wasserfall nun doch nicht anzusehen, da der Fußmarsch mindestens eine Stunde betragen würde. Außerdem wimmelte es dort nur so von Touristen. Als wir den nächsten Wasserfall ansteuerten und nach einem ca. 10 minütigen Fußmarsch dort eintrafen, mussten wir feststellen das auch dieser zur Zeit nur ein kleines Rinnsal war. Also relativ unspektakulär das Ganze. Zur Regenzeit (denn hier ist anders als im Norden und Westen von Thailand gerade keine Regenzeit) hat der Wasserfall sicherlich mehr zu bieten. Dafür wurden wir bei dem Viewpoint, der ca. 2 km bergauf lag mit einem tollen Ausblick über Koh Samui entschädigt.
Auf dem Plan stand nun eigentlich ein kleiner (Shopping)Spaziergang in Chaeweng, einer östlich gelegenden Bucht auf Koh Samui. Doch nach bereits 20 Minuten wurde uns das ganze zu anstrengend. Es war uns einfach zu überfüllt, außerdem wurde man permanent von den so genannten "Schleppern" angesprochen. Wir entschieden uns mit dem Shopping bis Bangkok zu warten und fuhren zurück in unser Resort um noch einmal im Pool baden zu gehen und etwas zu entspannen, denn wir hatten uns entschieden am Abend auf die Fullmoonparty nach Koh Phangan zu gehen. Die Überfahrt mit einem Speedboot hatten wir bereits am Vorabend in unserem Resort gebucht.
Der mumifizierte Mönch, dessen Abbildung wir in allen Tempelanlagen die wir besuchten, gesehen hatten.
Aufbruch: | 28.08.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 27.09.2011 |
Vereinigte Arabische Emirate