Mit dem Rucksack durch Thailand
Koh Tao
Die Überfahrt mit dem Highspeed-Catamaran dauert knapp 2 Stunden. In Koh Tao angekommen wartete bereits der Pick-Up-Service auf uns. Wir hatten am Vortag telefonisch im "Coral View Resort" einen Bungalow reserviert. Wie immer hat alles reibungslos funktioniert und wir trafen gegen 15 Uhr, nachdem der Pick UP sich über die Schotterpiste und die Steile Straße zum Resort gequält hatte, im "Coral View" ein. Uns erwartete ein netter Holzbungalow auf einer Anhöhe, mit Blick auf die Bucht. Zu unserer größten Freude, war auch dieser nicht muffig. Nach dem wir uns etwas eingerichtet hatten, gingen wir erstmal etwas essen. Im Restaurant über der Bucht hat man einen traumhaften Ausblick auf Shark Island, ein beliebtes Ziel vieler Taucher und Schnorchler. Darum nahmen wir nach dem Essen auch direkt unsere Taucherbrille in die Hand und nahmen Kurs auf den Strand. Mit dem Ziel einen der scheuen Riffhaie zu sehen, stürmten wir ins Wasser. Leider blieb uns dieser Erfolg verwehrt, dafür machten wir Bekanntschaft mit einer Meeresschildkröte und vielen anderen Bewohnern des Riffs. Beeindruckt hat uns auch die Unterwasserlandschaft, mit ihren vielen typisch abgerundeten Felsen. Nachdem wir schrumpelig nach einer Stunde aus dem Wasser stapften, nahmen wir noch ein kurzes Sonnenbad und vergnügten uns anschließend kichernd auf der Riesenschaukel, die genug Platz für zwei Personen bietet. Wir fühlten uns wie Tarzan und Jane !
Nachdem wir all diese Strapazen auf uns genommen hatten, meldete sich auch schon wieder unser knurrender Magen.
Nach einem gelungenen Abendessen und einem kühlen Pils ("Chang"), schliefen wir zu den Klängen des Urwalds um uns herum ein.
Der nächste Morgen begann ruhig. Wir legten uns an den Strand, genossen die Sonne und gingen Schnorcheln. Am Nachmittag beschlossen wir mit dem Pick Up Taxi noch in die Stadt zu fahren. Dort schlenderten wir ein wenig durch die Straßen und aßen etwas in einer Strandbar am Sairee Beach. Für den Rückweg von ca. 2 Kilometern liehen wir uns Mountainbikes aus. Innerhalb der nächsten 20 Minuten wurde unsere Urlaubsplanung über den Haufen geworfen.
! Fahrrad - 50% Gefälle - Asphalt mit Sandschicht - Sturz - Innenbandriss rechtes Knie (?) - Abschürfungen !
Die letzten 100 Meter bis zu unserem Resort, musste Dominik mich tragen.
Die Besitzer vom Resort haben sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Unfälle sind hier nicht selten. Sie haben uns sofort ihre Hilfe angeboten. Sie brachten uns Eis, Desinfektion und massierten mein Knie mit einer Salbe. Nachdem wir unsere Schürfwunden desinfiziert hatten trug mich Dominik die vielen Treppen zu unserem Bungalow hinauf. Für den nächsten Morgen wurde uns geraten ein Health-Care Center aufzusuchen um das Knie untersuchen zu lassen.
Nach einer schlaflosen Nacht, machten wir uns um 8 Uhr Morgens mit dem Pick Up Taxi auf den Weg in die Stadt. Dort mussten wir feststellen, dass es auf Koh Tao weder ein Krankenhaus, noch einen richtigen Arzt gibt. Aber Zumindest wurden die Schürfwunden noch einmal gesäubert und mein Knie geröntgt. Dabei kam heraus, dass zumindest alle Knochen heile sind. Mir wurde eine provisorische Gipsschiene angelegt, die jedoch leider ihren Nutzen größtenteils verfehlte. Darüber hinaus gab man mir ein paar Tabletten mit, die ich nun täglich zu nehmen habe. Man sagte uns, dass man nur durch eine MRT- Untersuchung feststellen könnte, welchen Schäden mein Knie genommen hat. Wir entschieden uns, diese Untersuchung erst in Deutschland machen zu lassen.
Den Rest des Tages verbrachten wir auf der Liege am Strand, schließlich musste ich mein Bein ruhig halten.
Eine besseres Krankenbett kann man sich wohl kaum vorstellen: Den ganzen Tag Sonne, das Meer vor der Nase und dazu noch gutes Essen. Das größte Problem blieb leider, dass ich nicht laufen konnte. Dominik musste mich also den ganzen Tag herumtragen, sei es zum Essen oder zur Toilette oder noch schlimmer - den Weg der tausend Treppenstufen zu unserem Bungalow hinauf. Leider gibt es auf Koh Tao nirgendwo Krücken zu kaufen. Abends bot man uns an, den Bungalow im Hügel, gegen ein Zimmer im Erdgeschoss direkt am Strand zu tauschen. Wir bekamen das Zimmer mit Vergünstigung und konnten ach schon am Abend umziehen, ohne doppelte Übernachtungskosten zu zahlen.
Wir fragten nach, ob Jemand der Angestellten im Resort wüsste, wo man Krücken bekommen könnte. Hilfsmittel wie z.B. Krücken, scheinen hier in Thailand nicht sehr bekannt zu sein. Eine nette Frau telefonierte danach den ganzen Abend auf der Insel herum. Schließlich verkündete sie uns, sie hätte in Koh Phangan, auf der Schwesterinsel, Holz-Krücken bestellen können, die am nächsten Morgen geliefert werden müssten. Es seien aber Thai-Größen und falls sie nicht passen würden, dann bräuchte ich sie auch nicht zu nehmen. Wir freuten uns erstmal, dass überhaupt Krücken aufzutreiben waren. In dieser Nacht schliefen wir schon wieder etwas besser.
Aufbruch: | 28.08.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 27.09.2011 |
Vereinigte Arabische Emirate