Mit dem Rucksack durch Thailand
24 Stunden Dubai
Nachdem wir nun am 28.08. zum Flughafen gebracht wurden und der Emirates- Flieger ein kleines bisschen Verspätung hatte, ging es endlich los.
Zusammen haben wir rund 30kg Gepäck. Dominik hat 18kg und ich knapp 12kg. Da müssen wir wohl in Bangkok noch etwas umpacken, wenn wir nicht drauf bezahlen wollen, denn auf dem Flug nach Chiang Mai darf jede Person nur höchstens 15kg mitnehmen.
Hamburg verabschiedete uns mit wolkigen 22°C, leichtem Wind, ein wenig Sonne - und ganz heimisch mit einem kurzen Regenschauer.
Der Flug verging recht schnell, es gab gutes Essen und über die Beinfreiheit konnten wir uns auch nicht beklagen.
Schon kurz nach dem wir den Flieger verlassen hatten, konnten wir uns vom Wohlstand Dubais überzeugen. Überall weiße, teure Autos und der Flughafen selbst ist auch ziemlich modern und gehoben ausgestattet. Und dann diese Hitze! Unglaublich. Es sind hier um 2 Uhr Nachts noch immer trocken-heiße 37°C.
Am Morgen nach unserer Ankunft sind wir auf das Hoteldach des 'Premier Inn' gegangen um nach dem Pool und der Aussicht zu sehen. 47°C im Schatten... Ein Schlag mit dem Hammer, nach den klimatisierten Räumen im Gebäude. Wir verzichteten auf ein Frühstück, weil es uns noch zusätzliche 33 Dollar pro Person gekostet hätte. Lieber wollten wir uns etwas unterwegs holen. Tja, Pustekuchen. Von unserem netten Busfahrer wurden wir (während des Kauens eines Kaugummis) darauf hingewiesen, dass es gerade Ramadan sei und wir Strafe zu zahlen hätten, falls wir auf der Straße essend oder trinken erwischt werden sollten. Im Auto - also außerhalb der Öffentlichkeit - sei das kein Problem. Also gut. Jedoch ein weiteres Problem dabei: Alle Geschäfte in denen man Essen oder Trinken kaufen kann, waren geschlossen. Die Möglichkeit etwas Essbares und Wasser zu besorgen, bot sich uns erst in einer der vielen großen Mall's, in einem Supermarkt, der recht überfüllt schien.
Doch zuerst mussten wir uns um eine Dubai-Sightseeing-Tour kümmern. Das war gar nicht so einfach. Überall und auch an der Rezeption unseres Hotels, wurde die "Big Bus Tour" angepriesen. Ein Bus, der die Touristen von Station zu Station bringt und alle halbe Stunde an gekennzeichneten Haltestellen wieder abholt. Kosten: 60Dollar pro Person. Nicht unbedingt günstig. Uns wurde zudem gesagt, wir könnten nur mit arabischer Währung bezahlen. Also fuhren wir nochmal zum Flughafen um dort die Dollar entsprechend umzutauschen. Der nette Busfahrer (der uns die Eigenheiten des Ramadan nahe gelegt hatte) empfahl uns das Geld erst in einer der Mall's umzutauschen, da der Kurs am Flughafen viel ungünstiger sei. Außerdem verriet er uns, dass es besser sei, die insgesamt 120 Dollar für eine Bustour für zwei Personen, in eine Art Taxifahrer zu investieren, der uns in einem kleinen Auto zu zweit durch die Stadt fährt und da hält, wo wir es möchten. Wir fanden die Idee ganz gut, denn so fiel keine Wartezeit an den Bushaltestellen an und wir waren nur für uns unterwegs, also dementsprechend flexibel. Unser netter Busfahrer machte einen Termin mit einem seiner Bekannten aus, der uns dann durch die Stadt fahren sollte. Zwanzig Minuten Wartezeit, hieß es, als Treffpunkt wurde das "Premiere Inn" ausgemacht. Für uns kein Problem. So fuhren wir noch weitere 3 Mal mit dem Shuttlebus zum Flughafen und zurück, bis unser Fahrer eingetroffen war und wir zumindest diese Strecke schon auswendig kannten.
Es hatte sich gelohnt.
Dubai ist unheimlich weitläufig. Die Gebäude sind alle fast ausnahmslos neu und sehr gepflegt. Es ist eine saubere Stadt. Und die Skyline ist wirklich riesig und sehr beeindruckend. Als wir den Strand erreichten, stockte uns fast der Atem. So schön! Der Sand ist unheimlich sauber und fein und das Wasser klar und himmelblau. Ein wunderschöner Anblick, auch wenn das Wasser mit seinen 35°C nicht unbedingt Abkühlung verspricht. Noch dazu war der weite Sandstrand menschenleer. Und überhaupt sind die Straßen dieser unheimlich heißen Stadt zumeist wie ausgestorben (zumindest der Fußgängerbereich). Niemand geht bei dieser Hitze zu Fuß. Selbst für die kleinsten Strecken wird hier das klimatisierte Auto bevorzugt. Ein seltsamer Anblick, bei all dem Verkehr und den hohen Gebäuden, wenn man einmal in New York gewesen ist.
Und sogar die Bushaltestellen sind hier klimatisierte, geschlossene Räumlichkeiten. In der "Big Dubei Mall" ist es teilweise so kühl, dass man ins frösteln kommt - während man draußen kaum atmen kann. Ab morgen haben wir wohl Halsschmerzen.
Mit Freude erwarteten wir den Sonnenuntergang. Nicht nur wegen des Fontänen-Spektakels, sondern auch weil es dann hieß: ESSEN. Denn nach ein paar Happen Sandwich und einer kleinen Flasche Wasser, waren wir dann doch recht hungrig und durstig. Aber bis dahin verging die Zeit leider viel zu langsam. Der Magen knurrte und die Hitze machte uns fertig. Kurz nach 18 Uhr Ortszeit stürmten wir dann in den Supermarkt der "Big Dubai Mall" und kauften uns Baguettes, Wasser und einen großen Becher voll saftiger Ananasstücken - denn die Sonne ging gerade unter. Inzwischen waren wir durch unsere leeren Magen auch etwas genervt, dass es nicht mal für Touristen Ausnahmen der Ramadan-Regelung gab. Wir setzten uns dann mit unserem Einkauf ans Wasser, auf dem uns um 19 Uhr die Fontänen-Show erwarten sollte. Die Sonne war bereits verschwunden, aber Niemand aß oder trank. Einige in den Restaurants, saßen zwar vor vollen Wasserflaschen, rührten diese aber nicht an. Also war es immer noch nicht so weit. Ein kleiner blonder Junge neben uns jammerte ganz kläglich: "Mommy, I'm so hungry."
Da packte Dominik sein Baguette aus und fing als Einziger mutig an zu essen. Ich fühlte mich dabei unwohl und wollte noch warten. So lange konnte es ja schließlich nicht mehr dauern. Und tatsächlich! Zwei Minuten später erklang ein langer religiöser Ausspruch aus den Lautsprechern des höchsten Gebäudes der Welt. Danach durften wir tatsächlich ganz öffentlich essen. Es tat so gut! Zum Glück geht die Sonne in Dubai früher unter als bei uns in Deutschland...
Um 19.30 Uhr konnten wir dann auch die Fontänenshow genießen. Leider war diese ziemlich kurz und wir hatten keine Zeit auf die nächste (ungefähr eine halbe Stunde später) zu warten, da wir zurück zum Flughafen mussten. Es ist zu empfehlen, die Show lieber von einem höheren Aussichtspunkt zu verfolgen. Dazu reicht es schon, ein paar Meter die große Treppe zwischen Mall und Burj Khalita hinaufzusteigen.
Unsere Rückfahrt zum Flughafen war ein weiteres großes, anstrengendes Abenteuer. Wir suchten die nächste Metrostation (bei dieser Hitze ist jeder Weg unendlich weit) und wurden in der Eingangshalle direkt von ein paar Angestellten der Metro abgefangen. Nachricht: Die Metro fuhr nicht. Es gab wohl einen technischen Defekt. Na toll. Ersatzverkehr war leider auch nicht zu finden, da immer nur der gleiche Bus an der Station hielt, der natürlich nicht in die richtige Richtung fuhr. Leider konnte uns das Personal auch nicht weiterhelfen, da wir das gebrochene englisch leider kaum verstanden. Also entschlossen wir uns, für unser letztes arabisches Geld, ein Taxi zu nehmen. Auch leider kein sehr einfaches Unterfangen. Wir Deutschen, mit unserer Eigenart uns eher anzustellen und darauf zu warten, an der Reihe zu sein, haben einfach wohl zu wenig Ellbogen-Mentalität. Eine halbe Stunde lang wurde uns jedes Taxi sprichwörtlich, vor der Nase weggeschnappt. Und vom Taxiteilen haben die Meisten hier womöglich auch noch nichts gehört. Als wir schließlich eines der begehrten Fahrzeuge ergattern konnten, kamen wir auch recht günstig und glücklich zum Flughafen, in dem es wieder so kalt war, dass man sich eine Jacke überziehen musste.
Das Fazit unseres 24 stündigen Aufenthaltes in Dubai: Sehenswert, erlebenswert und nicht unbeding günstig. Man sollte nicht erwarten, in einer der vielen Mall's wahre Schnäppchen machen zu können, aber ein Besuch lohnt sich allemal. Ein Tag Sightseeing kann durchaus ausreichend sein.
Weiter gehts auf einem sechs-stündigen Flug nach Bangkok und von da auch nach Chiang Mai! Auf, Auf!!
Aufbruch: | 28.08.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 27.09.2011 |
Vereinigte Arabische Emirate