um die welt mit Thomas und Danny

Reisezeit: September 2005 - Juli 2006  |  von Danny und Thomas / Schönfeld und Grab

Australien (Hauptaufenthalt): Australien - Esperance & Nullabour

Kleiner Rückblick

Die Gartenarbeit auf der Station war also erledigt und wir schauten guter Dinge auf die verbleibenden Tage. Schließlich war ja für Donnerstag Früh ein Flug mit der Cessna angesagt. Am Abend vor dem Flug war unser Pilot John noch mal in die Stadt gefahren und wie das halt so ist, im Pub hängen geblieben. Immerhin gab es gegen 22Uhr noch einen Anruf und wir sollten uns so zwischen 5:30Uhr und 6:00Uhr am nächsten Morgen bereithalten. Schon fünf vor halb sechs stand John mit dem Auto vor der Tür. Er sah aber auch aus, als sei er direkt von der Kneipe hergekommen. Im Handumdrehen ging es dann zum "Flughafen" und alle Träume waren schnell ausgeträumt. Wie irgendwie alles auf der Mt Monger Station mindestens einmal wöchentlich kaputt geht, war heute also das Flugzeug an der Reihe, dieses hatte tatsächlich einen platten Reifen. Normalerweise ist so etwas schnell repariert, beim Flugzeug ist es allerdings nur Brandon (Station Besitzer) erlaubt Reparaturen durchzuführen. Natürlich war Brandon nicht da und hätte auch sonst keine Zeit gehabt den Reifen zu reparieren. Auf der einen Seite zu tiefst enttäuscht, auf der anderen Seite ...vielleicht sollten wir an diesem Tag einfach nicht fliegen???????
Am gleichen Tag erfuhren wir, dass das Ziegeneintreiben erst später möglich ist und wir somit nicht mehr arbeiten müssten, wir durften aber gerne noch bis zum Wochenende da bleiben.

Bye Bye Stationlive!

Freitags (25.11.05) ging es mit kleinem Zwischenstopp, in großen Schritten Richtung Esperance (Südöstliche Küste Australiens).
Doch schon auf halber Strecke, in Norseman, wurde unser Reisefieber durch metallische Geräusche vom Bus und unkontrollierbare Fahrweise desselben gebremst. Im Schritttempo ging es also zur nahe gelegenen Werkstatt und einer der Mechaniker nahm sich den Kleinen bei einer Probefahrt zur Brust. Überraschendes und verwirrendes Resultat: "Alles in bester Ordnung!". Sicherheitshalber ließen wir uns noch die Visitenkarte mitgeben und fuhren unguten Gewissens weiter. Nach grundlegenden Diskussionen über die Ursachenforschung fanden wir eine halbwegs plausible Lösung, die uns zumindest das flaue Gefühl im Bauch etwas verdrängen konnte.
In Esperance angekommen, schnell noch das Meer ausfindig gemacht und dann auf einen abseits gelegenen Parkplatz und schnarch, schnarch...
Am nächsten Morgen, nach einem kräftigen Müsli, ging es in die Stadt und nach kurzer Überlegung entschieden wir uns, endlich die Fahrräder auf Herz und Nieren zu prüfen. Der 40km lange great ocean drive schien uns dafür geradezu prädestiniert zu sein. Eine Bucht jagte die andere und eine war schöner als die andere.

great ocean drive Esperance

great ocean drive Esperance

Das Wetter lieferte, zumindest auf den ersten Kilometern, einen super Beitrag zur sowieso schon herrlichen Aussicht. Zum Baden war es leider noch ein wenig kalt aber Vorfreude ist ja bekanntermaßen die schönste Freude.
In Hinterkopf liebäugelten wir schon mit der zweiten Hälfte der Strecke, welche etwas mehr im Innland und somit normalerweise windgeschützter wieder zum Ausgangspunkt zurückführt. 20km Berge, Gegenwind, endlose Geraden, von Sonne keine Spur mehr und schnell wünschten wir uns wieder in unseren Bus zurück. Dann fanden wir noch raus, dass der an der Strecke gelgene Pinklake alles andere als pink war und taumelten schließlich wieder am Ausgangspunkt ein.
Am nächsten Tag hatten wir eine 4stündige Bootstour gebucht und Punkt 9Uhr ging es ab aufs Meer. Dort sahen wir unsere ersten wilden Seelöwen, Pinguine und, und, und Schei...benkleister, keine Delphine.

Seeloewen beim Faulenzen

Seeloewen beim Faulenzen

Auf Woody-Island wurde dann noch mal geankert und ein kleiner Erkundungsgang gestartet. Bilanz der letzten zwei Tage: Ich, Danny, hatte mir dermaßen meinen "Zinken" verbrannt...ordentlich!!! Liebe "NASA-Mitglieder", bitte vergebt mir meine Fahrlässigkeit (Insiderwitz). Mit großer Anstrengung konnte ich bei Thomas ein leichte Rosafärbung der rechten unteren Augenpartie feststellen, wie macht der das nur? Die Zwischenzeit vertrieben wir uns mit angeln und ausspannen.
Nun ja, Esperance war erkundet und wir starteten zum empfohlenen "duke of orleans bay". Auf der Karte fanden wir eine 20 km lange "4x4 Beach Road" welche, ach so ein Zufall, genau in unsere Strecke passte. Juchhu, schnell noch den Gezeitenkalender studiert und siegessicher in die erste Katastrophe. Wenn man schon auf dem Weg zum Strand das erste Mal scheitert, "mmhh, vielleicht doch keine so gute Idee?!" aber nein, weiter ging's ins Verderben! Wir hatten es dann also wirklich bis an den Strand geschafft und KÄMPFTEN uns wacker vorwärts. Als irgendwann klar wurde, dass es so keinen Sinn mehr hat, nach etwa der Hälfte der Strecke und dem zweiten mal Steckenleiben, ging uns dann doch ganz ordentlich die Pumpe.

es KANN so schoen sein am Strand...

es KANN so schoen sein am Strand...

und schon wieder im Sand versunken....die ersten Schweißperlen bahnen sich an!

und schon wieder im Sand versunken....die ersten Schweißperlen bahnen sich an!

Die Wellen spülten teilweise schon bis an die Räder und langsam aber sicher bildeten sich Schweißperlen auf unserer Stirn.
Drei Möglichkeiten standen zu Debatte:
1. Schnellstmöglich alle Bierreserven aus dem Auto
retten bevor es zu spät ist!
2. Einen Seitenweg von Strand wegführend nehmen,
nichts ahnend wo dieser endet!
3. Volles Risiko und versuchen direkt durchs Wasser
weiter zu fahren, da dort der Sand am festesten ist
...hoffentlich.

Erstens verworfen, mit zweitens gescheitert und wahllos drittens als Schicksal anerkannt.
Und plötzlich, als wäre es das Einfachste auf der Welt, fuhren wir wie auf Schienen und brauchten nicht einmal mehr den Allradantrieb. Wie soll ich sagen, als wir den ersehnten Ausgang erreicht hatten, überlegten wir noch mal an die Stelle zurück zufahren und unseren ganzen Frust mittels "hang a slash" im Sand loszuwerden. Na ja, ein Bier tat dann aber auch erstmal ganz gut.

wieder um einige Erfahrungen reicher

wieder um einige Erfahrungen reicher

Beim Durchqueren eines kleineren Nationalparks erklommen wir noch den "frenchman peak".

ohne Sauerstoffgeraet bis zum Gipfel

ohne Sauerstoffgeraet bis zum Gipfel

Die anstrengende Kletterpartie zahlte sich später in einer super Aussicht über die Küste und den Nationalpark aus. Ganz nebenbei, die angegebene Kletterzeit von zwei Stunden drückten wir locker auf die Hälfte. Am späten Nachmittag warfen wir mal wieder die Leine ins Wasser und wie immer holte Thomas die dicksten Brocken an Land, welche wir uns dann im Caravanpark schmecken ließen.

Den 2m Fisch haben wir wieder ins Wasser zurueck gesetzt.... der war eh viel zu gross zum Essen! Ich warte schon auf deinen Gaestebucheintrag Jule!!!

Den 2m Fisch haben wir wieder ins Wasser zurueck gesetzt.... der war eh viel zu gross zum Essen! Ich warte schon auf deinen Gaestebucheintrag Jule!!!

Am nächsten Tag waren wir dann weniger erfolgreich beim Angeln, verbrachten aber einen schönen Tag am Strand.

vor der Flut war alles in bester Ordnung

vor der Flut war alles in bester Ordnung

Bis abends 20:00Uhr waren wir eigentlich noch der festen Überzeugung mit dem Bus dort zu campen. Als das Wasser sich abermals verdächtig unserem Kleinen näherte, beschlossen wir dann lieber etwas außerhalb zu nächtigen. Und es kam wie es kommen musste...Nein, nicht stecken geblieben! Diesmal hatte uns das Meer schon den Weg zum Ausgang versperrt und wir knietschten den L 300 so weit es ging in eine kleine Bucht. Ich war noch dabei eine Taube zu fangen, welche ich am nächsten Morgen aus dem Seitenfenster auf Landsuche schicken wollte, während Thomas naiver Weise Striche in den Sand zog, um die tatsächliche Wasserhöhe zu bestimmen. Übrigens war Vollmond und die Flut somit höher als sonst.
Thomas seine Linien waren am nächsten Morgen noch alle da und wir bekamen keine nassen Füße.
Vom Meer hatten wir nun erstmal genug und steuerten querfeldein auf den Eyre Highway. Die Parmango road, die den Namen road als letzte der Welt verdient, sollte eigentlich nur auf den letzten 30km der insgesamt 200km schlecht sein. Nach 80km konnten wir uns keine Steigerung von Schlimm mehr vorstellen. Teilweise im Schritttempo kamen wir dem Highway näher.
Zwei Tore, das erste mit Socken, das zweite mit BHs verziert, machten die Abkürzung dann fast schon wieder sehenswert.

wir haetten leider nur eine alte Socke zu vergeben gehabt...

wir haetten leider nur eine alte Socke zu vergeben gehabt...

Nach einer kleinen Stärkung ging es dann über die längste gerade Straße Australiens straight nach Osten. Diverse Schilder am Straßenrand und ein grenzenloses Freiheitsgefühl sorgten auf der Fahrt für keine Langeweile.

Landebahn auf dem Highway

Landebahn auf dem Highway

keine Kurve fuer 150km.....

keine Kurve fuer 150km.....

Blowhole: Oeffnung eines unterirdischen Karsttunnelsystems auf dem Weg in Richtung Osten. Bei Luftdruckunterschieden stroemt ein starker Luftstrom ein oder aus.
Lieder hatten wir keine Zeit um die Tunnel naeher zu untersuchen.....

Blowhole: Oeffnung eines unterirdischen Karsttunnelsystems auf dem Weg in Richtung Osten. Bei Luftdruckunterschieden stroemt ein starker Luftstrom ein oder aus.
Lieder hatten wir keine Zeit um die Tunnel naeher zu untersuchen.....

australische Ampel im standby Modus

australische Ampel im standby Modus

Vielleicht war es auch einfach nur der Umstand, dass man sich im Auto wieder ohne Gebärdensprache unterhalten konnte.
Die nächsten Tage beschränkten sich kurz gefasst auf Fahren, Essen, Schlafen und gelegentlich Duschen.

camping an der Strasse im Nallabor Gebiet

camping an der Strasse im Nallabor Gebiet

Cliffs auf dehnen man sogar Waale sehen kann

Cliffs auf dehnen man sogar Waale sehen kann

unsere Reise führte uns von Perth über Kalgoorlie nach Esperance und anschließend nach Adelaide!Melbourne, Sydney und Brisnabe sind auch noch an der Reihe.

unsere Reise führte uns von Perth über Kalgoorlie nach Esperance und anschließend nach Adelaide!Melbourne, Sydney und Brisnabe sind auch noch an der Reihe.

Sanddünen bei Eucla

Sanddünen bei Eucla

In Südaustralien bekamen wir dann noch unseren "Jetlack" nachgeliefert. Auf eine 45minütige Zeitverschiebung wurden wir ja mit einem Schild hingewiesen aber als wir am nächsten Tag an der Tankstelle durch Zufall feststellten, dass noch mal 1Stunde und 45min dazu kommen waren wir völlig verwirrt. Des Rätsels Lösung: Normalerweise wird an der Grenze von West-nach Südaustralien 1 ½ h dazu gerechnet, wozu momentan noch eine Stunde Sommerzeit kommt (West Australien ist der einzige Bundesstaat ohne Zeitumstellung). Und dann hat sich tatsächlich so ein Nest kurz vor der Grenze die Frechheit heraus genommen, schon mal 45min der 90min im Voraus zu verteilen.
Der Tag war also hinüber und das Meer nah.

Unter größtmöglichem Einsatz wurde auf Großfisch angesetzt!
Später haben wir erfahren das in diesen Gewässern auch weiße Haie rumschwimmen...

Unter größtmöglichem Einsatz wurde auf Großfisch angesetzt!
Später haben wir erfahren das in diesen Gewässern auch weiße Haie rumschwimmen...

Den Abend (Samstags 03.12.05) besuchten wir noch das einzige Pub in der Nähe, wo gerade eine Kindergeburtstagsfeier mit 10 Leutchen stattfand. Die Erwachsenen waren alle sternhagelvoll und die kleinen ließen keinen Versuch aus, die Kneipe auseinander zu nehmen.
Den nächsten Tag konnten wir mal wieder so richtig einkaufen und deckten uns gleich mit Kängurufleisch ein. Mal abgesehen davon, dass die Kängurus nett anzuschauen sind, haben sie auch einen hervorragenden Geschmack.

Nicht das die Muttis jetzt denken das wir unordentlich sind..... Eigentlich hat Alles seinen festen Platz! Aber wenn man Känguru mitten im Nichts zubereiten muss, dann kann schon mal die ein oder andere Unordnung auftreten!

Nicht das die Muttis jetzt denken das wir unordentlich sind..... Eigentlich hat Alles seinen festen Platz! Aber wenn man Känguru mitten im Nichts zubereiten muss, dann kann schon mal die ein oder andere Unordnung auftreten!

In Port Augusta besuchten wir noch den botanischen Garten und die Flying Doctors, ehe wir vorbei an etlichen Pink Lakes in Adelaide ankamen.

Flying Doctors: Haben hier 3Flugzeuge und überwachen mehr als 300000km² und 80000 Einwohnern. Diese Flugzeuge benutzen den Highway als Landebahn

Flying Doctors: Haben hier 3Flugzeuge und überwachen mehr als 300000km² und 80000 Einwohnern. Diese Flugzeuge benutzen den Highway als Landebahn

Pink Lake: In diesem bis zu 30% NaCl haltigen Wasser wächst eine bestimmt Art von Algen, die den selben Farbstoff wie die Möre produziert (nur 40x mehr). Daher bekommt das Wasser seine Farbe!

Pink Lake: In diesem bis zu 30% NaCl haltigen Wasser wächst eine bestimmt Art von Algen, die den selben Farbstoff wie die Möre produziert (nur 40x mehr). Daher bekommt das Wasser seine Farbe!

Stonehenge in Australien

Stonehenge in Australien

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ihr seid alle herzlich eingeladen, hier auf www.umdiewelt.de, uns einmal um die Welt zu begleiten. Starten wollen wir am 1. September 2005 und Ende Juli 2006 wieder in der Heimat einschlagen. Da wir immer für jeden Spaß zu haben sind wird es für Euch sicher nicht langweilig!
Details:
Aufbruch: 01.09.2005
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 31.07.2006
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Cameron Highlands
Singapur
Australien
Outback
Australien: Tiere
Neuseeland
Chile
Bolivien
Argentinien
Der Autor
 
Danny und Thomas / Schönfeld und Grab berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Danny und Thomas sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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