um die welt mit Thomas und Danny

Reisezeit: September 2005 - Juli 2006  |  von Danny und Thomas / Schönfeld und Grab

Australien (Hauptaufenthalt): Australien - Ostküste (Kornelia und Danny)

Das nächst größere Ziel hieß also Cairns. Bis dahin waren noch schlappe 1500km zu bewältigen und es gab verdammt viel zu sehen. Ein Stopp in Bundaberg stand außer Frage und schon bei der Ankunft in der Touristen-Informationen, liefen uns Thomas und Patrizia wieder über den Weg.

Thomas mit seiner Reisebekanntschaft Patrizia.

Thomas mit seiner Reisebekanntschaft Patrizia.

Ich glaube wenn man so lange miteinander unterwegs ist und müsste sich unabhängig voneinander zwischen 1000 Wegen entscheiden - wir würden den Gleichen gehen.
Das wir uns abends am Strand wieder trafen, war also selbstverständlich.
An diesem war gerade die letzte öffentliche Führung (für dieses Jahr) zum "LIVE - Wasserschildkröten - Schlüpfen". Bevor aber das kleine Wunder stattfand, wurden wir mit hochinteressanten Fakten und Geschichten über das Leben dieser einzigartigen Meeresbewohner gefüttert.
Dann ging es, es war bereits stockfinster, an eines der Schildkrötennester. Außer Sand und vereinzelten Grashalmen war nicht viel zu sehen. Unser Guide knipste kurz seine Taschenlampe aus und ein paar Sekunden später wieder an. Jetzt kamen plötzlich, wie Phönix aus der Asche, Streichholzschachtel kleine Schildkröten aus dem Sand hervor.

Eine frisch geschlüpfte Wasserschildkröte.

Eine frisch geschlüpfte Wasserschildkröte.

Es dauerte nicht lange und vor uns lag ein etwa 70 Mitglieder umfassendes, hochaktives Miniturtle-Knäuel (kurzer Englischunterricht: turtle - Wasserschildkröten, tortoise - Landschildkröten).
Ein tolles Erlebnis. Mit Hilfe von Taschenlampen, war es dann an den Tour-Teilnehmern die Babys in das Meer zu leiten. Wenn alles gut geht, kommt eine dieser Schildkröten nach ca. 30 Jahren wieder und legt am gleichen Strand ihr Gelege in den Sand (etwa eine von 1000 Schlüpflingen überlebt im Meer!!!).
Doch Bundabergs eigentliche Attraktion hatte mit Schildkröten gar nichts zu tun. Die Rede ist von der Bundaberg Rum-Destillerie. Die ausführlicheVerkostung am Ende der Führung (sehr empfehlenswert) nutzten wir gleich, um auf Kornelias Geburtstag anzustoßen.

Wie gesagt, die Verkostung ist echt spitze!

Wie gesagt, die Verkostung ist echt spitze!

Weiter ging es an der Küste nach Agnes Water und schließlich zum Geburtsort des Bundesstaates Queensland, Town of 1770. Den Ortsname verdankt dieses Fleckchen Capitain Cook, der im Jahr 1770 das erste Mal da an Land ging.
Der Abend brachte dann gehörigen Regen und moderaten (so nennen das die Australier) Wind mit sich. Eigentlich nichts besonderes, bis wir erfuhren, dass dies nur die Randausläufer des 290km/h!!! schnellen Zyklons Larry waren. Die Ausmaße dieses tropischen Wirbelsturmes waren am nächsten Tag weltweit in den Nachrichten zu sehen bzw. zu hören.
Unsere weiteren Reisepläne waren erstmal auf Eis gelegt und der nächste Zyklon lauerte schon in unmittelbarer Nähe. Wir verdrückten uns daher etwas ins Hinterland und besetzten einen sehr freundlichen Caravan Park am Awoonga See. Ein Angel-Mecka für Baramundi-Fischer. Mit Angelschnur, Haken und Grashüpfer machten wir uns also auf die Jagd.
Getrost dem Motto "Viel bringt Viel!", hingen wir nur die fettesten Heupferde an den Haken.
Der große Fang ließ nicht lange auf sich warten und riss fataler Weise auch gleich unseren einzigsten Haken inkl. 3m Schnure mit in die Tiefe.
Diese deprimierende Niederlage konnten wir unmöglich auf uns sitzen lassen.
Am nächsten Tag suchten wir wieder die gleiche Stelle auf und setzten nach gewissenhafter Materialprüfung und kurzer Grashüpfer Einführung die Jagd fort.
Zu Unserer Linken bekamen wir dann noch zwei Profiangler als Konkurrenz.
Ha, falsch gedacht! Schon nach 2 min. zog Kornelia den ersten Fisch an Land. Doch im Angesicht der Angelkonkurrenz, setzten wir diesen kümmerlichen 30cm Burschen wieder ins Wasser.
Da standen nun zwei Söhne des Wassers, mit Haken und Blei bis zu den Zähnen bewaffnet. Diese mussten fassungslos zusehen, wie wir den zweiten, nicht zu kleinen, Fisch mit primitivsten Mitteln aus dem Wasser zogen. Schönes Gefühl.
Die verwertbaren Reste des Catfish ließen wir uns später schmecken - nicht schlecht!

Nein, das ist kein Catfish, aber so etwas findet man bei einsamen Strandspaziergängen.

Nein, das ist kein Catfish, aber so etwas findet man bei einsamen Strandspaziergängen.

Ein Catfish! In Darwin, im Art and National Museum fand ich den Burchen zwischen den giftigsten Meeresbewohnern Australiens. Drei giftige Stacheln am Kopf können böse Wunden und Schmerzen verursachen. Guten Appetit!

Ein Catfish! In Darwin, im Art and National Museum fand ich den Burchen zwischen den giftigsten Meeresbewohnern Australiens. Drei giftige Stacheln am Kopf können böse Wunden und Schmerzen verursachen. Guten Appetit!

Am gleichen Abend organisierten die Campingplatz-Besitzer kurzfristig ein BBQ mit Tombola. Die Erlöse wurden zugunsten der Wirbelsturmbetroffenen eingesetzt - Eine echt nette Geste.
Mittlerweile hatte es sich der zweite Zyklon doch noch anders überlegt und schwächte auf dem Meer ab. So setzten wir unsere Reise fort, fuhren vorbei an der Industriestadt Gladstone, besuchten den kostenlosen Super-Zoo in Rockhampton und schauten auf einer Krokodilfarm vorbei.

Schnappi zum Fototermin!

Schnappi zum Fototermin!

Es geht doch nichts über einen frischen "Crok-Buerger"!

Es geht doch nichts über einen frischen "Crok-Buerger"!

...
Bis nach Airlie Beach, Ausgangspunkt für die Inselgruppe Whitsundays und das Great Barrier Reef, legten wir keine größeren Stopps ein.
In Airlie buchten wir gemäß unserem Budget, eine Katamaran-Tour mit gutem Preis-Leistungsverhältnis.
Drei Tage segelten wir, zusammen mit 32 anderen Reisenden, um die Whitsunday Inseln. Wir schnorchelten an herrlichen Riffen, fuhren Bananenboot, sahen Riesenschildkröten und Unmengen verschiedener Fische und lernten viele nette Leute kennen.

So richtig schick Ausgehen muss auch mal sein!

So richtig schick Ausgehen muss auch mal sein!

Didgeridoo-Konzert auf dem Campingplatz in Airle Beach.

Didgeridoo-Konzert auf dem Campingplatz in Airle Beach.

Ein schöner Tag am Whitehaven Beach!

Ein schöner Tag am Whitehaven Beach!

Ohne sexy Stingersuit war Meeresbaden tabu.

Ohne sexy Stingersuit war Meeresbaden tabu.

Nach dem Segeltripp liesen wir uns für eine Nacht in Townsville nieder. Dort bekamen wir erstmal die volle Packung tropisches Klima zu spüren. Der Schweiß ran uns in reißenden Flüssen am Körper herunter, es war unglaublich.
Ich muss hier erwähnen, dass Kornelia am Abend Kartoffelsalat nach "Milkauer Art" zauberte. Ich aß, als gäbe es keinen Morgen!
Obwohl wir uns "theoretisch" am Ende der Regenzeit befanden, schien das die monsunartigen Regenschauer nicht im Geringsten zu interessieren. Die Regenperiode hatte dieses Jahr etwas später eingesetzt und sollte uns noch so manchen Streich spielen.
Vom Castle Hill, in Townsville, hatten wir noch einen Spitzenausblick (360°) auf die Umgebung, inklusive Magnetic Island. Für einen Inselabstecher war die Zeit aber leider etwas knapp und wir sattelten die Hühner.
Auf der Fahrt nach Cairns schleckten wir noch das leckerste Mango-Eis Australiens und wanderten zu einem wunderschönen Wasserfall mit unzähligen "Rock-Pools". Der Name ist uns leider nicht in Erinnerung geblieben.

Auf dem Weg zum Wasserfall.

Auf dem Weg zum Wasserfall.

Sehr beeindruckend, leider hatten wir keine Zeit mehr zum Baden!

Sehr beeindruckend, leider hatten wir keine Zeit mehr zum Baden!

Jetzt befanden wir uns im Gebiet, wo vor wenigen Tagen noch Larry gewütet hatte. Innisfail hatte ziemlich eins aufs Dach bekommen. Uns beeindruckte aber am Meisten die Zerstörung der Landschaft. Kilometerweite Geisterwälder und vernichtete Bananenplantagen so weit das Auge reichte. Kaum vorstellbar was so ein Zyklon auf einer dicht besiedelten Fläche wie Europa für Schäden angerichtet hätte.
Kurz vor Cairns bot sich uns noch mal die Chance einen Platypus zu sichten, die nahmen wir natürlich wahr. Ein Abstecher in die Tablelands, nach Yungabarra war zeitlich gerade noch drin. Das zeitige Aufstehen am nächsten Morgen machte sich aber bezahlt und nach geduldigem, schweigendem Dasitzen kamen die ersten Schnabeltierchen zum Vorschein. Den restlichen Tag verbrachten wir in Cairns Innenstadt und abends besuchten wir noch den "Reef Teach". Dort versucht ein total durchgeknallter Ire, jungfräulichen Great Barrier Reef-Besuchern, einen groben Überblick über die Entstehung und Artenvielfalt dieses Naturwunders einzubläuen. Cairns ist quasi Hauptausgangspunkt für den, direkt vor der Haustür gelegenen, meistbesuchten Teil des unvorstellbar großen Great Barrier Reef.
Kornelias Heimreise.
Jetzt bin ich schon wieder an dem Teil, wo ich schreiben müsste wie traurig und schmerzvoll ein Abschied sein kann. Ich drücks mal so aus. Solche Abschiede machen einen auf eine beeindruckend qualvolle Art bewusst, was einem wirklich wichtig ist im Leben.
Nach nichterfolgreicher Arbeitssuche in Cairns, schaute ich mir in den verbleienden Tagen die Umgebung an und erledigte so einige angehäufte Sachen. Ein Tagesausflug zum Great Barrier Reef stand auch noch auf dem Programm. Durch viel Glück bekam ich eine Green Turtle zu sehen und konnte sogar einige Meter mit ihr tauchen. Thomas war mittlerweile mit dem Zug angereist und wir hatten uns ne ganze Menge zu erzählen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ihr seid alle herzlich eingeladen, hier auf www.umdiewelt.de, uns einmal um die Welt zu begleiten. Starten wollen wir am 1. September 2005 und Ende Juli 2006 wieder in der Heimat einschlagen. Da wir immer für jeden Spaß zu haben sind wird es für Euch sicher nicht langweilig!
Details:
Aufbruch: 01.09.2005
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 31.07.2006
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Cameron Highlands
Singapur
Australien
Outback
Australien: Tiere
Neuseeland
Chile
Bolivien
Argentinien
Der Autor
 
Danny und Thomas / Schönfeld und Grab berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Danny und Thomas sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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