um die welt mit Thomas und Danny
Neuseeland
Neuseeland - Nordinsel (09.06. bis 16.06.06)
Am 08.06 hieß es nun also Abschied von Andrew und Australien zu nehmen. Wieder einmal Abschied nehmen, dass ist wohl die Sache, die beim Reisen am wenigsten Spaß macht. Aber die Welt ist groß und es gibt noch viel zu sehen. Außerdem ist ein Besuch von Andrew auch schon geplant.
Wir sind also von Perth in guten 3h nach Melbourne geflogen, haben uns dort 7h auf dem Flughafen rumgetrieben, um dann noch mal über 3h bis Auckland im Flugzeug zu sitzen. Von Auckland haben wir nicht wirklich viel gesehen aber wir waren auch froh endlich unseren Mietwagen in Beschlag zu nehmen und die Inseln zu erkunden. Wir haben, mal wieder kurz vor der Angst, im Internet nach Autos geschaut und sind dabei auf ein recht günstiges Angebot gekommen. Wir bringen einen Wagen (7 Sitze) wieder zurück nach Christchurch und bekommen dadurch die Fährüberfahrt auf die Südinsel für das Auto bezahlt. Also sind wir gleich mit unserem weißen Flitzer in Richtung Matamata aufgebrochen. Den meisten von Euch wird dieser Name nichts weiter sagen, doch wer sich ein wenig in "Herr der Ringe" auskennt, dem kommt es vielleicht bekannt vor. Sicher sagt jeden bekennenden Fan der Begriff "Hobbiton" etwas. In der Nähe der Stadt hat der Weltbekannt Regisseur Peter Jackson, die Szenen aus "die Gefährten" vom zu Hause von Frodo gedreht.
Rest der Orginalkulissen aus der Triologie "Herr der Ringe"
Natürlich hat mich der doch schon recht anmutige Preis von 50$ nicht daran gehindert, die Tour zu den Originalkulissen zu machen. Es sind übrigens die Einzigen noch erhaltenen Kulissen überhaupt. An allen anderen Stellen wurde gleich nach Beendigung alles wieder abgerissen und dem Urzustand gleich gemacht. Es ist schon ein cooles Gefühl, an der Stelle zu stehen, wo Gandalf mit seinem kleinen Karren angerollt kommt oder wo Bilbo plötzlich inmitten seiner Rede verschwindet.
In der Mitte des Bildes kann man den Partybaum sehen unter dem Bilbo seine Rede gehalten hat. Das Bild rechst zeigt das Gebiet bei den Dreharbeiten!
Ich werd mal hier aufhören, sonst hören alle Nicht-Herr der Ringe-Fans auf zu lesen.
Bei dieser Tour ist mir auch zum ersten Mal das typische Bild von Neuseeland aufgefallen. Stellt Euch eine unendliche Weite mit vielen kleinen runden Hügeln bedeckt vor. Das Gras auf den Hügel ist dicht, satt grün und kommt einem englischen Rasen sehr nahe. Der Himmel ist blau und die strahlende Sonne bringt die vielen kleinen weißen Punkt auf dem Rasen erst richtig zur Geltung!
so kennt wohl der Eine oder Andere Neuseeland aus dem Fernsehen! Und große Teile des Lands sind auch so! Aber es gibt noch viel mehr...
Angeblich gibt es wohl ca. 40mio Schafe auf den Inseln aber nur 4mio Menschen! Weite Hügellandschaften mit grüne Wiesen und Wälder sind mit unzählig vielen Schafen und Rindern bestückt! Das ist Neuseeland! Dazu gehören natürlich auch noch die schneebedeckten Berge, die bis an den Strand reichen und steil ins Meer abfallen. Aber davon werden wir im Bericht über die Südinsel mehr schreiben.
Auf der Nordinsel findet man sehr viele heiße Schlamm-, Wasserquellen und Geysire. Durch die recht dünne Erdkruste gibt es hier sogar noch aktive Vulkane. Man fährt mit dem Auto und plötzlich dampft es aus dem Wald und stinkt nach Schwefelverbindungen.
Mann fährt so duch die Walachei und plötzlich stinkt und dampft es überall!!!
Die Ureinwohner, auch Maori genannt, nutzen diese Wärmequelle sogar um Essen zu kochen. Natürlich werden damit auch Häuser usw. beheizt. Die kleine Stadt Rotorua ist so etwas wie die neuseeländische Hauptstadt der thermischen Aktivitäten.
Heißer Dampf und Wasser sprühen überall aus dem Boden.
In Rotorua haben wir den ersten Kontakt mit den Maori gehabt!
Also haben wir uns einen der vielen Parks angeschaut eine Wanderung auf einen nahen Berg gemacht. Von dort konnte man die vielen heißen Gasaustritte in der Umgebung sehen. Wasser oder auch nur Dampf kommen mit fast 100°C aus der Erdkruste und bilden viele kleine heiße Quellen oder Schlammpools. In Deutschland waren zu diesem Zeitpunkt knapp 30°C und wir hatten seit vielen Monaten das erste Mal Frost! Der Winter ist hier schon in vollem Gange.
Unser weiterer Weg führte uns in die Gegend der Waitomo Caves. Diese Höhle sind für ihre Glühwürmchen weltbekannt. Die Höhle wird durch Milliarden kleiner grüner Punkt erhellt und es bietet sich ein atemberaubender Anblick. Aber da wir ja keine Rentner Kaffeefahrt machen wollten, entschieden wir uns für eine "cave tubing tour". Dort wollten wir uns 27m in eine Höhle abseilen, und dann mit Autoschläuchen bestückt auf dem Fluss durch das Höhlensystem donnern. Das was Rotarura mit den heißen Quellen ist, das ist Waitomo mit seinen Höhlensystemen. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, denn es fing aus allen Löchern an zu regnen und natürlich will man nicht gerade in einer Höhle sein, wenn diese geflutet wird! Also standen wir da vor diesem Loch in der Erde, in kompletter Montur und nass bis auf die Knochen bevor es eigentlich richtig losging. Aber wer uns kennt weiß, dass uns so was nicht abschrecken kann. Als Ersatz kam uns das extreme caving ganz recht. Hier ging es zwar nicht mit einem Reifen auf dem unterirdischen Fluss entlang aber dafür stand abseilen, durch brusttiefe Bäche laufen, engste Spalten durchkriechen, wunderschöne Tropfsteine bewundern usw. usw. auf dem Plan. In einem kleinen 5er Team ging's los und schon nach den ersten Metern war uns klar das dies kein Trip für Jedermann war.
So viel Platz war nicht immer!!! Unsere Truppe 50m Untertage.
Blos gut das wir in Australien nicht viel zugenommen haben!
Plötzlich schien der Bach den Weg komplett zu versperren, und dann presste man sich doch wieder in einer kleinen Spalte einen Wasserfall empor und kam in die nächste Kammer.
Manchmal im Bach aber manchmal auch ein ganzes Stück darüber.
Auch wenn der Neoprenanzug uns die erste Zeit recht warm gehalten hatte, waren wir froh nach über 2h untertage ein heiße Dusche zu nehmen. Es war eine super Erfahrung und man konnte seine Grenzen mal ein wenig austesten.
Als nächstes Ziel hatten wir den größten See Neuseelands (ca. 600km²), lake Tapo. Der gleichnamige Ort ist für jeden Angler ein Begriff! Angeblich kann man dort die größten Forellen überhaupt fangen. Natürlich wollten wir uns das nicht entgehen lassen und kauften uns eine Tageskarte. Mit vollem Optimismus und Tatendrang sind wir also los und mit der Realität im Rücken kamen wir wieder zurück! Aber landschaftlich war's schön, denn solch einen glasklaren Fluss hatten wir noch nie gesehen.
Warum wird dieser Fluß wohl "Whitewater" river genannt?
Was dem Angler die Forellen sind, ist dem Backpacker das skydiven (Fallschirmspringen)! Ich hab zwei Tage gewartet aber das Wetter hat mal wieder mit gemischt und mich auf dem Boden gelassen. Auch konnten wir den weltbekannten Tangaria Crossing walk nicht machen. Am Boden war es zwar recht angenehm aber in den Bergen hatte der Wind das Sagen!
Als Ersatz haben wir uns dann in ein abgelegenes Hostel in mitten einer Schlucht und direkt neben einem Fluss einquartiert. Und wenn schon kein skydiven, dann wenigstens ein bischen Rafting! Und damit das dann auch keine Kaffeefahrt wird, waren es 2h auf einem Klasse 5 Fluss! Wem das jetzt nichts sagt, Klasser 5 ist die höchste Klasse in Neuseeland, auf der nicht professionelles raften angeboten werden darf! Am Anfang haben wir die ganzen Kommandos geübt und den Canyon genossen aber 8 der 12km waren dann ein wenig intensiver! Wir sind einmal komplett gekentert, einmal nur fast und haben sonst Leute aus anderen Booten gerettet. Es war echt super auch wenn das Wasser so um die 7°C warm war und man eigentlich immer wieder nass war!
Im Boot hat mar gar nicht gesehen wie steil es runter ging!
Noch sind alle im Boot!
Am Ende hatten wir dann doch Alle wieder im Boot!
Danny hat die Zeit auch genutzt und war mit einer kleinen Gruppe auf einem Pferderücken unterwegs. Da die anderen blutige Anfänger waren, konnte er auch mal ohne Aufpasser dem Gaul die Spuren geben.
Das Glück der Erde, liegt auf dem Rücken der ....
Neuseeland - Südinsel (16.06. bis 23.06.06)
Weiter ging es dann nach Wellington um dort mit der Fähre auf die Südinsel über zu setzten!
Der Süden empfing uns mit einem kräftigen Regen und wir sahen unsere Pläne förmlich dahin fließen. Der Wetterbericht sollte uns noch weiter mit Hiobsbotschaften beglücken... es war Schnee vorhergesagt aber nicht etwa nur ein bissel! Nein es sollte einen zweiten Schneesturm geben der wieder weite Teile des Landes zum Erliegen bringen wollte. Schnell hatten wir unsere Route ein wenig umgeändert und schon saßen wir wieder im Auto. Nur so am Rande, bis jetzt hatten wir hier immer gutes Wetter und das Chaos hat einen großen Bogen um uns gemacht. Es ging also als erstes an die Ostküste nach Kaikora. Auf dem Weg konnte man überall Seehunde am Strand sehen. Und die ersten schneebedeckten Gipfel kamen zum vorschein.
Theoretisch hätte man Sie streichelm koennen.... aber die haben immer die Beisserchen gezeigt!
Grüne Schafweiden direkt am Meer und dahinter türmen sich die schneebedeckten Berge auf! Das ist Neuseeland!
Diese kleine Stadt ist für die Verarbeitung der berühmten Paua Muschel bekannt! Am Strand sind wir dann sogar selbst fündig geworden.
Was für Kaikora die Pauamuschel ist, ist für Hokatiki (Westküste) der Jadestein. Die Maori haben für Schmuck die grünen Jadesteine bearbeitet und daraus hat sich jetzt ein blühender Geschäftszweig entwickelt. Das hat bei uns das Jadefieber geweckt, denn am Strand und Fluss kann man mit viel Glück Bruchstücke finden. Dumm war nur, das es da auch ganz viele grün schimmernde Steine gab.... Leider hatten wir bei der Jadesuche keinen wirklichen Erfolg.
Danny hatte nur zur Sicherheit ein paar Kilo Stein mitgenommen...just in case! Zum Glück konnte er sich nach ein paar Tagen dann aber ohne große Trauer wieder davon trennen. Es ist nicht so, dass unsere Rücksäcke zu leicht sind! An der Westküste weiter entlang, kamen wir an zwei der bekanntesten Gletscher Neuseelands vorbei.
Die Gletscherzunge des Fox Gletschers.
Wir waren mal schauen ob das Eis wirklich nicht nur blau angemalt ist!
Der Franz Josef und der Foxgletscher sind zu waren Touristenattraktionen geworden. Wir haben uns auf kurze Wanderungen beschränkt und uns den Foxgletscher mal ganz aus der Nähe angeschaut. Aber wie so oft hatten wir nicht viel Zeit und konnte nur einen Tag dort verweilen.
Bild See mit Bergen
Matheson See mit Blick auf die Berge.
Der Haast Pass nach Richtung Westen war schnell überquert und die gemütliche Skistadt Wanaka zeigte sich am gleichnamigen See inmitten schneebedeckter Berge. Tapo ist die Hauptstadt des Skydivings, doch fast jede Stadt bietet die Möglichkeit. Da ich schon zweimal in Tapo einen Versuch gestartet habe, war die Entscheidung schnell gemacht! Innerhalb von nur 2h sollte es losgehen. Aus einem Flugzeug in 9000ft Höhe zu springen klingt ja nicht ganz schlecht! Aber wenn man dann erstmal drinnen sitzt....
Das war nach dem Srung! Noch herrscht das Adrenalin!
Man ist also mit dem Jumpmaster durch ein Gurtsystem verbunden und somit gibt es kein Zurück mehr. Das Flugzeug war schnell auf die Absprunghöhe gestiegen und dann ging es los. Auf der Tragfläche war eine Kamera installiert in die man unbedingt reinschauen sollte. Hier seht ihr das Resultat, einmal anschauen kostet allerdings 50cent! Das Geld werden wir dann bei der Party einsammeln! Nur so am Rande...
Das Lächeln musste ich mir echt schauspielerisch ins Gesicht zaubern! Eigentlich hätte cih mir fast eingepinkelt!
Ich saß also so am Rand des Flugzeugs, das heißt ich hab schon in der Luft geschwebt und nur der Jumpmaster hatte noch festen "Boden" unterm Hintern. Also, ich war noch voll am in die Kamera smilen und dann plötzlich ging's los. Wer von Euch hat schon mal einen freien Fall gehabt? Man beschleunigt innerhalb weniger Sekunden auf rund 200km/h und spürt sein eigenes Gewicht plötzlich nicht mehr. Man hat nichts wo man sich abstützen kann oder was einem einen Widerstand entgegenbringt. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl und die ersten Sekunden war ich total regungslos! Wenn man dann einmal die Endgeschwindigkeit erreicht hat, kommt dann auch das Adrenalin nach und man fängt an die Umgebung um einen wahr zu nehmen! Natürlich mit entsprechendem Puls. Man kann die super Aussicht auf die schneebedeckten Berge und die Seen genießen. Nur leider waren die 30s freier Fall zu schnell vorbei! Da sich der Fallschirm ordnungsgemäß öffnete, kam auch die letzte Anspannung zum erliegen. Noch voll im Geschwindigkeitsrausch und voll gepumpt mit Adrenalin erreichten wir nach einen butterweichen Landung wieder festen Untergrund. Ein Erlebnis was ich nur jedem empfehlen kann!
10 Tage waren nun um und wir mussten unser Mietauto abgeben und gegen eine neues eintauschen. Um die winterlichen Verhältnisse zu nutzen sind wir noch am selben Tag in eines der bekanntesten Skigebiete gefahren. Dort hatten wir uns eigentlich fest vorgenommen einen Wintersporttag ein zu legen. Aber als wir die Preise gesehen hatten, haben wir es mehr oder weniger spontan auf Südamerika verschoben. Hoffentlich ist es dort ein wenig preiswerter. Im Verlaufe des Tages wurde das Wetter immer bescheidener und somit war unsere Entscheidung dann doch ganz gut gewesen!
Spät abends kamen dann die letzten Pistenhühner ins Hostel und erzählten Ihre Abenteuergeschichten. Ein Israeli hatte seinen Mietwagen gleich mal mit drei anderen Autos in Kontakt gebracht (inkl. einem Bus). Ein Anderer berichtete, dass er beim Herabfahren vom Berg ins Schlittern gekommen war und schweißgebadet, abgeschnallt und mit einer Hand am Türgriff im Auto saß - bereit zum Absprung. Usw. Eigentlich wollen wir ja die Abenteuer immer selber erleben, diesmal begnügten wir uns allerdings mit den Erzählungen.
Überall Schnee...
und noch mehr Schnee!
Als Abschied schauten wir uns noch ein wenig Christchurch an schon saßen wir wieder im Flugzeug nach Auckland! Die Zeit hier in Neuseeland ist fast um und das nächste Abenteuer steht schon wieder vor der Tür!
Wir wünschen Euch noch einen schönen Sommer! Bis bald!
Die Kiwis
Aufbruch: | 01.09.2005 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | 31.07.2006 |
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Outback
Australien: Tiere
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