Indienreise von Mon und Olaf
KAFFEE
Mon, 13.11.2011
KAFFEE
...in Indien ist ein Mysterium.
1. Es ist eine Kunst, sich den staendig wechselnden Getraenkekarten und Gewohnheiten der Restaurants anzupassen, um das Richtige zu bestellen. Black Coffee und Nescafe koennen durchaus nebeneinander auf der Karte stehen, unterschiedlich viel kosten, aber den exakt gleichen Inhalt haben. (Ein bescheidenes Loeffelchen voll Nescafe-Pulver).
Milk Coffee enthaelt einmal sehr wenig Milch, ein andermal nur Milch und ist meistens ungezuckert (wovon man ja ausgeht). Es kommt aber auch vor (gluecklicherweise selten), dass sowohl der Kaffee wie auch die blosse Milch schon gesuesst auf den Tisch kommt (waaeeh!) und wir also dem Personal bei der naechsten Bestellung mit Haenden und Fuessen zu erklaeren versuchen, dass ich den Kaffee UND die Milch OHNE Zucker moechte. Oli aber mit. Uff.
Kaffee kann in grossen Glaesern oder in Minitassen daher kommen. In den sogenannten "Tea-Stalls", den winzigen, Kiosk-aehnlichen Laedeli am Strassenrand, gibts Kaffee und Chai in winzigen Glaesern. Und alles ist schon gezuckert. Also etwas fuer Oli, aber nicht fuer mich.
Heisses Wasser im Hotel bestellen, um in der Verzweiflung selber Instant-Kaffee aufzubruehen, ist auch nicht das Wahre. Auch nach der wiederholten Bestellung von wirklich HEISSEM Wasser ("boiled, please!") bringt uns der Zimmerboy maessig heisses Wasser, das scheusslich schmeckt (wahrscheinlich Leitungswasser) und wir nicht mal sicher sind, obs auch wirklich einmal gekocht hat.
2. Echter Kaffee / Nescafe...
Wir fragten uns immer wieder, weshalb wir dauernd so faden, duennen, nicht wirklich feinen Kaffee bekommen. Dass es sich beim "Black Coffee" auf der Getraenkekarte in 99% aller Faelle um Nescafe-Instant-Kaffee handelt, daemmert uns ziemlich bald. Dabei gibt es in Indien nebst den Teeplantagen auch viele Kaffeeplantagen. Es sollte deshalb doch echt nicht so schwierig sein, NORMALEN Kaffee zu bekommen??!! Die Managerin vom "Rainforest Retreat" in Madikeri klaert uns auf: Der Kaffeeanbau in Indien steckt noch in den Kinderschuhen. Es wird vornehmlich die Sorte "Robusta" angepflanzt. Das ist die groessere, einfacher zu pflegende Pflanze, die mehr Ertrag gibt als die Arabica-Pflanze. Aber aus den Robusta-Bohnen entsteht auch der billigere Kaffee: Instant-Kaffee. Der Gebrauch des Instant-Kaffees ist also einerseits auf die ueberwiegend angepflanzte Sorte Robusta und andererseits auf die Gewohnheit zurueckzufuehren: Weil vorallem Instant-Kaffee produziert wird, wird auch Instant-Kafee gekauft und verwendet. So einfach ist das. Und so schwierig, einmal richtig feinen, echten Kaffee aus echten gemahlenen Kaffeebohnen zu erhalten... :-/
Aufbruch: | 10.10.2011 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 26.12.2011 |