August macht ne kleine USA-Tour...

Reisezeit: Oktober 2011 - März 2012  |  von August Lyska

Berkeley und Arcata

Nach einem aufregenden BART-Ride kam ich letztendlich in Berkeley-Downtown an. Nachdem ich Rolltreppe und Ausgang gefunden hatte stand auch schon ein grinsender Nick vor mir
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg durch die Mainstreet von Berkeley auf zu seiner kleinen Wohnung an der Telegraph Avenue. Die Telegraph Avenue ist sowas wie die Hauptstraße der Studenten. An ihr befinden sich viele Menge Geschäfte und jede Menge Straßenhändler.
Kaum angekommen zogen wir auch schon wieder los um was essbares zu suchen. Das gestaltet sich in den USA allgemein nicht als schwierig, da man überall etwas findet. Die Telegraph Avenue und ihre Seitenstraßen sind auch praktisch überfüllt mit einem Angebot von Essen. Von `Fat Slice`bis Veggiebar ist alles vorhanden, was ich als Europäer noch nicht gesehen habe.
Nick und ich gingen dann in ein indisches Restaurant. Den Begriff Restaurant sollte man in diesem Sinne allerdings nicht zu hoch ansiedeln, da es nicht sehr fein ist und es keine Kellner gibt. Eher ein Zwischending von FastFood und Lindenhof. Es schmeckt sehr gut, dauert aber ein wenig und ist eher darauf ausgerichtet, viele Studenten schnell abzufertigen.
Whatever, zurück zum eigentlichen Essen... Es war hervorragend, Chicken mit Currysoße und gebackenen flachen Brot für die Mengen an Soße, die auf dem Teller vorhanden waren.
Allgemein ist es in den USA nicht so üblich, dass man kocht als Student. Nicks Mitbewohner geht eigentlich täglich Essen und wenn er es nicht schafft, lässt er es sich einpacken und verspeist es am nächsten Tag mal so nebenbei...
Der Abend war dann nicht sehr aufregend. Wie ich es schon ahnte, wurde ich um 8 ziemlich müde und entschied mich, einfach mal aufs Ohr zu hauen... (aufs linke Ohr, diese Information ist für meinen Dad sehr wichtig... )

Nick sein Wohnzimmer...

Nick sein Wohnzimmer...

Der nächste Tag begann für mich ca. um 7 Uhr morgens, natürlich war ich auch schonmal um 4 und 5 früh wach.
Nachdem auch Nick irgendwann um 11 aufgestanden war, leichter Hangover von der letzten Nacht , entschlossen wir uns, da Nick nichts mehr im Kühlschrank hatte, einkaufen zu gehen.
Mit prall gefüllte Beuteln mit Kellogs, Erdbeeren, Himbeeren, Bagels, Creamcheese und Erdbeermarmelade kamen wir zurück.
Nach einem sehr `ausgewogenen` Frühstück machten wir eine Erkundungstour über den Campus und erklommen einen Berg um über Berkeley, Oakland und San Francisco Downtown blicken zu können.
Als wir nach unserer 2 Stunden Wanderung wieder Zuhause ankamen entschieden wir uns einfach extrem abzuhängen und nichts zutun... Das zog sich dann bis Abends hin, doch irgendwann wurden wir beide wieder hungrig und beschlossen und etwas essbares auf der Telegraph Avenue zu suchen.
Doch schon überkam uns die allgemeine amerikanische Faulheit und wir betraten einfach den ersten Burgerladen (Bongo-Burger), der ungefähr 10 Meter von Nicks Hauseingang enfernt ist

Bongo-Burger

Bongo-Burger

The University Library

The University Library

Blick auf den Campus

Blick auf den Campus

Blick auf die Bayside... Hinten erkennbar San Francisco Downtown und hinten rechts die Golden Gate Bridge

Blick auf die Bayside... Hinten erkennbar San Francisco Downtown und hinten rechts die Golden Gate Bridge

Der Abend endete für mich, wie auch kaum anders zu erwarten, zeitig im Bett. Gegen 10 gingen bei mir im Kopf wieder die Lichter aus und ich war nicht mehr fähig an einer Oktoberfest-Party teilzunehmen...
Nach einer erholsamen Nacht auf Nick seiner Couch und einem tollen Frühstück, bestehend aus Bagels und Kellogs hieß es für mich auch schon wieder Sachen packen, denn heute trat ich den letzten weiten Weg auf meiner Reise in den USA an.
Pünktlich um 12 holte mich Eve an der Amtrakstation in Berkeley ab und es hieß Abfahrt für unseren 5 Stunden Trip nach Humboldt County zu meiner endgültigen Bleibe.
Um noch kurz hier die Verhältnisse zu klären. Eve ist die Mutter von Lucas, einem guten Freund, den Konrad bei seinem Austauschjahr hier kenngelernt hat.
Auf so einer langen Fahrt hat man auch eine Menge Zeit über eine Menge Dinge nachzudenken, sie auszuwerten und mögliche Risiken zu überdenken.
Wir schwebten also mit enspannten 110 km/h über den Freeway und mir wurde erst so richtig klar, was ich alles so in Deutschland zurückgelassen hatte.
Ich hatte gerade in den letzten Monaten nach dem Abitur jede Menge tolle neue Leute kennengelernt, von denen eine vielzahl zu guten Freunden wurde. Nun bin ich also von ihnen getrennt und nur das gute WorldWideWeb hilft uns, die lange Zeit zu überbrücken.
Darüber nachzudenken, dass die Familie gute 10000 Kilometer entfernt sitzt und möglicherweise gerade den Abendbrottisch deckt bereitet mir schon ein bisschen Angst und ich fing an mein ganzes Handel und auch diese Entscheidung zu überdenken.
Doch letztendlich gelangte ich zu dem Schluss, dass man im Leben gerade solche Erlebnisse braucht, um sich weiterzuentwickeln und ein Stück Erwachsener zu werden, eben unabhängig von Zuhause.
Doch auch auf diesem Weg möchte ich nocheinmal meiner Familie danken, dass sie sovieles für mich möglich gemacht haben. Ohne eure Hilfe hätte ich wahrscheinlich diese Reise niemals antreten können, da mir sämtliche finanzielle Mittel gefehlt hätten.
Auch meinen Freund Konrad gilt ein besonderer Dank, denn ohne seine Vermittlung wäre es wahrcheinlich nicht so gelaufen, wie es heute, genau jetzt hier läuft... Das mir das ganze erst jetzt bewusst wird ist wahrscheinlich normal und im Endeffekt ärgere ich mich, dass ich meine Dankbarkeit über alles erst jetzt richtig zum Ausdruck bringe, doch hoffe ich das es jetzt noch nicht zu spät ist.

Wie schon gesagt, 110 km/h war so ziemlich das schnellste, was der Freeway zulässt. Daher zieht sich das ganze schon ein bisschen bei 287 Meilen.
Eve fragte mich, ob ich denn Musik aus Deutschland mithätte und ich zückte sofort meine iPod. So wurde unsere Fahrt noch von Clueso und Seeed musikalisch untermalt
Nach 5 Stunden Autofahrt kam ich in der Vitus Lane 44 an und wurde herzlich empfangen.

Mein neues Zuhause für die nächsten 6 Monate.

Mein neues Zuhause für die nächsten 6 Monate.

© August Lyska, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit diesem Reisebericht möchte ich euch ein paar Eindrücke aus dem Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten liefern. Ihr sollt an meiner kleinen Tour teilhaben und immer mit im Geschehen sein. Außerdem soll dieser Bericht beruhigend auf meine Eltern und Verwandten wirken, dass sie auch Nachts in Ruhe schlafen ohne sich Sorgen zu machen... Mal sehen wie lange ich am Ball bleibe und diesen Blog pflegen werde :)
Details:
Aufbruch: 06.10.2011
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: März 2012
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
August Lyska berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.