Allein auf Tour in den ukrainischen Karpaten
Holzkirchentour in der Ostslowakei
Nun bin ich wieder in der EU. Das letzte Straßenstück bis zum Grenzübergang hat die Gemeinschaft gefördert, es ist ein Vorzeigestück und, da es leicht bergab geht, auch genüßlich mit dem Rad zu befahren.
Da komme ich gleich auf die Idee, noch einen Umweg über Inovce zu machen. Dort gibt es eine alte Holzkirche
Der Weg dorthin führt erneut nahe der Grenze entlang. Und wieder mache ich die Erfahrung, dass dort ein tadelloser Radweg aus der Zeit des eisernen Vorhangs zurückgeblieben ist: hier fuhren früher die Grenzschützer, die die Grenze zum Bruderland Sowjetunion bewachten.
Dank der guten slowakischen Fahrradkarte weiß ich genau, wo ich fahren muß und wie weit es ist. Auch die Steigungsstrecken und deren Dauer und Höhe ist in einem Beiheft angegeben. Da kann man sich um 15 Uhr noch eine Nachmittagstour vornehmen und weiß trotzdem, dass man abends in einem Ort mit Unterkunft ankommen wird. Nur der Hauch von Abenteuer ist raus.
Die Kirche steht unter Denkmalschutz, kann auch besichtigt werden. Nur müßte man sich vorher telefonisch anmelden.
Nachdem der Regen schon ein paar Stunden aufgehört hat, dreht der Wind auf Nord und die Sonne kommt heraus. Da kann man das Radfahren bergab bis in die Pußta richtig genießen. Von 480 Meter Meereshöhe geht es hinab bis auf 131 Meter auf einer fast verkehrslosen tadellosen Straße.
In der Ebene komme ich nach Tibava - wie der Name des Cafes in Lemberg.
Von dort knickt mein Weg 12 km nach Westen auf die Europastraße 50, auf der ich mich erst einmal wieder an viel Verkehr gewöhnen muß. Dann gehts ab nach Norden
Gegen 19 Uhr beende ich den Tag in der ersten Unterkunft, die ich am See finde. Ein riesiges Sport- und Erholungszentrum, aber inzwischen eine Bruchbude, die Abflußrohre lecken, es gibt kein Warmwasser, nicht einmal die Betten sind gemacht.Da war ich nicht wählerisch genug. Oder die hübsche Dame an der Rezeption hat mich abgelenkt
Als Senior über 70 darf man in der Slowakei für 10 % des Listenpreises mit der Bahn reisen. Eine Verführung, sich zu den hochgelegenen Orten fahren zu lassen und von dort auf Talfahrt zu starten.
Von hier führen alle Wege wieder bergauf, es sei denn ich fahre nach Süden Richtung Ungarn.
Aber von dort kommt Gegenwind.
Was liegt da näher, als erst einmal die Bahn zu nehmen und im Zug darüber nachzudenken, wie weit und wie hoch ich fahren will.
Mein Zielbahnhof auf 946 m Meereshöhe zwischen dem Hron-Tal und dem Hlinec-Tal südlich der Niederen Tatra im westlichsten Ausläufer des slowakischen Erzgebirges.
Ich kehre wieder in die Pension U'Hanky ein und genieße die Gastlichkeit des Hauses. Das erste Mal nach langer Zeit kann man sich hier auch auf deutsch verständigen. Hier hatte ich auf dem Hinweg meine Wanderschuhe zurückgelassen. Morgen werde ich sie noch einmal benutzen.
Eine letzte Bergwanderung bis zur halben Höhe des Krahola Vola schaffe ich noch, dann spielt das Wetter nicht mehr mit.
Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. Also werde ich morgen die Heimreise antreten.
Mit dem festen Vorsatz 2012 erneut in die Slowakei und vielleicht auch wieder in die Ukraine zu kommen.
Aufbruch: | 27.08.2011 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 11.09.2011 |
Rumänien
Slowakei