Baltikum-Rundreise: Litauen – Lettland – Estland
Trakai, Rumsiskes, Kaunas, Klaipeda (Litauen)
Dienstag, 24.05.2005 Vilnius - Trakai - Kaunas - Klaipeda - Kurische Nehrung
Heute geht es weiter an die Ostsee. Unser erstes Ziel ist das etwas 25 km westlich von Vilnius gelegene Trakai. Mitten in einem Seengebiet liegt dieses kleine Städtchen, das insbesondere durch seine pittoreske Wasserburg, die auf einer Halbinsel zwischen drei Seen liegt, bekannt ist.
Trakai
Über eine hölzerne Brücke erreicht man die rote, gotische Backsteinburg (14. Jh.), die erst 1962 wieder aufgebaut wurde. Einige Bauarbeiten lassen zunächst darauf schließen, dass der Aufbau noch nicht abgeschlossen ist. Auffällig ist allerdings, dass nicht besonders massiv gebaut wird, sondern lediglich Holzkonstruktionen verkleidet werden. Erst später in Nida erfahren wir, dass die Burg für Filmaufnahmen für eine ARD -Produktion (Störtebeker) als Kulisse verwendet wird und hierfür die vorhandene Burgkulisse um gotische Wachtürme ergänzt wird. In den Burgräumen gibt es Ausstellungstücke aus dem Mittelalter zu besichtigen. Trakai hat eine sehr interessante Geschichte. Der Burgherr, Vitautas der Große, lud das jüdische Volk Karaim von der Krüm ein, sich hier anzusiedeln, um die Burg während seiner Abwesenheit zu bewachen. Noch heute leben etwa 100 Karaim in nahen, bunt angestrichenen Holzhäusern.
In Rumsiskes, ca. 20 km vor Kaunas, legen wir einen weiteren Stopp ein und besichtigen ein Freilichtmuseum. Das 1977 auf 175 ha eröffnete volkskundliche Museum zeigt etwa 140 Gebäude, die aus den vier litauischen Regionen hierher gebracht und wieder aufgebaut wurden. Ein 7km langer Rundweg führt an den einzelnen Siedlungen entlang. Viele der authentisch ausgestatteten Gebäude sind zu besichtigen und veranschaulichen die Lebensweise, das Handwerk (z.B. eine Töpferei und eine Weberei) bzw. das Gewerbe der damaligen Bewohner.
Nun geht es weiter nach Kaunas. Kurz vor Kaunas sind wir so damit beschäftigt, die richtige Ausfahrt zu finden, dass wir nicht auf die Geschwindigkeit achten und prompt in eine Radarkontrolle geraten. Glücklicherweise haben wir noch die Gelegenheit, unbemerkt einen Teil des Bargelds aus der Brieftasche zu nehmen. Als wir vor den Beamten die Brieftasche hervor holen und angeben, nur noch 102 Litas Bargeld zu haben, begnügen sich die Beamten mit 100 Litas statt der geforderten 200 Litas (für 24 km/h Geschwindigkeitsüberschreitung 104 statt 80 km/h).
Kanuas - Rathausplatz
In Kaunas, Litauens zweitgrößter Stadt, drehen wir bei schwülem Wetter nur eine kleine Runde mit dem Auto. Gut gefällt uns das Perkunas-Haus, ein Backsteingebäude, erbaut von einem deutschen Kaufmann. Auch der Platz vor dem (gerade eingerüsteten) Rathaus ist ganz nett. Ein letzter Blick gilt den Überresten der Burgruine nebst Kirche.
Bis nach Klaipeda sind es noch 220 Kilometer auf der relativ gut ausgebauten Autobahn A1. Als wir durch eine Gewitterfront fahren, schwindet unsere Hoffnung auf gutes Wetter an der Ostsee. Doch mit Erreichen von Klaipeda sieht es schon wieder anders aus. Der Ausschilderung "Neringa" folgend erreichen wir den Fährhafen. Die in unseren Reiseunterlagen als Personenfähre angegebene Fähre transportiert wider Erwarten auch Fahrzeuge. Wir zahlen 32 Litas und fünf Minuten später geht es los. Schon nach wenigen Minuten legen wir auf der Halbinsel an.
Aufbruch: | 21.05.2005 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 04.06.2005 |
Polen
Litauen
Lettland