Baltikum-Rundreise: Litauen – Lettland – Estland
Pape-See, Kuldiga, Kosrag,Sliteres (Lettland)
Wir fahren weiter die Ostseeküste entlang und überqueren hinter Palanga problemlos die litauisch-lettische Grenze. Die Straßenqualität ändert sich schlagartig. Auch die Besiedlungen sehen noch ärmlicher aus als in Litauen.
Bei Rucava, etwa elf Kilometer hinter der Grenze führt eine kleine Straße zum Pape Seengebiet. Das 1995 gegründete über 50.000 ha große Naturreservat steht unter dem Schutz des WWF Dänemark. Ein WWF Nature House informiert über das Projekt. Von einem Aussichtsturm kann man Vögel beobachten. 271 Vogelarten (ca. 100.000 Exemplare) haben sich hier angesiedelt. Das Gepiepse ist dementsprechend laut aus dem Schilf zu vernehmen, doch abgesehen von ein paar kleinen Vögeln sehen wir (ohne Fernglas) hiervon nichts.
Pape-Seengebiet
Eine 26 km lange Schotterpiste umrundet das Seengebiet. Wir begnügen uns mit einem kurzen Abstecher zum 1890 erbauten Leuchtturm, der einzige in Lettland, der so nah am Meer steht. Hier finden wir einen netten kleinen Picknickplatz.
Zurück auf der Hauptstrasse biegen wir nach einigen Kilometern nach Kalinski ab und erreichen das nördliche Ende des 8,3 km langen und bis zu 3,2 km breiten Sees, der allerdings durchschnittlich nur 30 cm tief ist. Um das Gebiet zu renaturieren und das ökologische Gleichgewicht wieder herzustellen, wurden 1999 im Rahmen eines WWF-Projektes 18 Wildpferde hierher gebracht. Diese sind ausschließlich mit geführten Touren zu beobachten. Wir werden bis auf 30m an eine Gruppe von etwa 20 Pferden herangeführt.
Wildpferde am Pape-See, ein WWF-Projekt
Die Wildpferde sind nur 1,20 bis 1,30 m groß und haben ein graues Fell. Im April/Mai fohlen die elf Monate lang trächtigen Stuten. Einige fünf bis sechs Wochen alte Fohlen und sogar ein erst wenige Tage altes werden von der Herde beschützt. Die Pferde lassen sich durch uns kaum stören und kommen sogar etwas näher.
Das nächste Ziel ist das in unserem Reiseführer sehr gelobte Städtchen Kulanga. Wir müssen jedoch schnell feststellen, dass wir selbigem nicht so viel abgewinnen können.
Bemerkenswert ist vielleicht der nur 2 m hohe, dafür aber 250 m lange und als S-Kurve verlaufende Wasserfall über den Fluss Venta. Ferner findet man hier den originalen russischen Pavillon der Weltausstellung 1900 in Paris. Ein lokaler Geschäftsmann hat diesen gekauft und aufwändig her transportieren lassen, um seiner Verlobten zu imponieren.
Nach einem kurzen Stadtrundgang und einer sehr guten und preiswerten Stärkung treten wir unsere letzte Etappe an. Unser Tagesziel ist der Sliteres Nationalpark. Viele Übernachtungsmöglichkeiten gibt es hier nicht, so dass wir telefonisch ein B&B in dem kleinen Fischerdorf Kosrag buchen.
Kosrag im Sliteres Nationalpark
Gegen 20:00 Uhr erreichen wir das Janntilmaci Guesthouse (www.kolka.lv). Unschön werden wir begrüßt von einer Mückeninvasion, die zunächst das Auto, später uns umzingelt. Glücklicherweise haben wir Mückenschutz dabei. Die Gästezimmer befinden sich in einem kleinen, zweckdienlich eingerichteten Holzhaus. Eine Wasserflasche ist ein Muss, denn aus dem Wasserhahn kommt nur braunes Wasser, das nicht zum Zähne putzen einlädt.
Trotz der Mückenplage wagen wir noch einen kurzen Ausflug an den 300m entfernt liegenden Strand. Hier lassen die Plagegeister von uns ab und wir genießen die Abendstimmung bei einem kleinen Strandspaziergang.
Aufbruch: | 21.05.2005 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 04.06.2005 |
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