Baltikum-Rundreise: Litauen – Lettland – Estland

Reisezeit: Mai / Juni 2005  |  von Anke Schlingemann

Pärnu, Muhu, Saaremaa (Estland)

Montag, 30.05.2005 Estland - Pärnu - Muhu - Saaremaa

Nach einer erholsamen Nacht und einem ausgezeichneten Frühstück fahren wir heute nach Estland. Kurz hinter Ainazi überqueren wir über die lettisch-estische Grenze - auch hier ohne Probleme. Allerdings müssen wir diesmal zusätzlich die Fahrzeugpapiere vorzeigen.

Weiter geht es nach Pärnu, ein 750 Jahre alter kleiner Kur- und Urlaubsort, beliebt wegen seines sieben Kilometer langen Sandstrandes. Bei der Durchfahrt fallen uns ein paar nette Holzhäuser und Jugendstilvillen auf.

Von Virtsu wollen wir mit der Fähre auf die Inseln Muhu und Saaremaa übersetzen. Als wir ankommen ist diese leider gerade abgefahren, so dass wir zwei Stunden totzuschlagen haben. Wir fahren in einen kleinen Weg, der uns zu einem Windpark führt. Drei Windräder stehen hier direkt an der Küste nebeneinander. Mit Blick auf die nur wenige Kilometer entfernt liegende Insel Muhu und einem kleinen Picknick vertreiben wir uns die Zeit. Die Überfahrt (ca. 10,00 € für 2 Pers. im Pkw - in der Hauptsaison fährt die Fähre stündlich) dauert etwa eine halbe Stunde.

Auf Muhu besichtigen wir zunächst die kleine Siedlung Koguva, ein Museumsdorf mit reetgedeckten Stein-Bauernhäuser.

Siedlung Koguva, Museumsdorf auf Muhu

Siedlung Koguva, Museumsdorf auf Muhu

Obwohl 84 Höfe bewohnt sind (es werden Zimmer vermietet), scheint die Zeit hier stehen geblieben zu sein. Von Fortschritt keine Spur. Wir schlendern über die Dorfstraße entlang an kleinen Steinmauern und moosbewachsenen Häusern und fühlen uns um Jahrzehnte zurückversetzt.

Über eine Brücke erreichen wir Saaremaa, die größte Insel Estlands. Bevor wir zur Inselhauptstadt fahren, legen wir noch einen kurzen Abstecher in den Norden ein. In Karja gibt es eine alte Steinkirche aus dem 13. Jh. zu sehen, die u. E. aber nicht unbedingt den Abstecher wert ist. Ebenso sind die fünf hölzernen Windmühlen von Angla allenfalls aus fotografischen Aspekten sehenswert.

Spannend finden wir hingegen das 4.000 Jahre alte Meteoriten-Krater-Feld von Kaali.

Meteoriten-Krater-Feld von Kaali

Meteoriten-Krater-Feld von Kaali

Der größte Krater hat einen Durchmesser von etwa 110m und ist gut als solcher zu erkennen. In der Mitte hat sich ein kleiner grüner Kratersee gebildet, der je nach Regenfall bis zu 6m tief ist.

In Kuressaare finden wir ein einfaches, wenig charmantes Hotel (Repo Vallina, 750 Kronen = € 48/Nacht). Bei einem späteren Stadtbummel müssen wir feststellen, dass es auch etwas nettere Hotels gibt, so z.B. das Hotel Vanalima, in dessen Hotelrestaurant wir zu Abend essen.

Bischofsburg in Kuressaare

Bischofsburg in Kuressaare

Im Stadtzentrum findet man noch eine Menge alter, gut erhaltener Stein- und Holzhäuser. Zu erwähnen ist das Weigh Haus von 1633 mit einem stufigen Giebel. In der Nähe steht eine weiße Kirche, die insbesondere durch ihren einem Leuchtturm ähnelnden Kirchturm auffällt. An der russisch-orthodoxen St. Nicholas Kirche vorbei erreichen wir die stattliche Bischofsburg. Diese ist umgeben von einem Wassergraben sowie einer dicken Befestigungsmauser. Über eine Brücke gelangt man zur monumentalen, gut erhaltenen Burg. Die quadratisch angelegte Burg wirkt mit ihren 20m hohen Mauern und zwei Türmen unbesiegbar.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisebericht mit Fotos von Anke Schlingemann & Detlef Hälker. Rundreise: Vilnius, Europa Park, Trakai, Kaunas, Klaipeda, Kurische Nehrung, Dzukijos, Gruto Parkas, Pape-See, Kuldiga, Sliteres, Rundale, Riga, Gauja, Muhu, Saaremaa,Tallinn, Lahemaa, Danzig
Details:
Aufbruch: 21.05.2005
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 04.06.2005
Reiseziele: Estland
Polen
Litauen
Lettland
Der Autor
 
Anke Schlingemann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Anke sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!