Wer weiß wo ich hängen bleibe? ;-)
Das wunderschöne Land der Kiwi´s: Nord Insel
Wellington, "kleiner Kulturschock"
In Wellington angekommen, habe ich das erst mal seid LA wieder mal richtig Zivilisation mitbekommen. Ok bisschen übertrieben, in Christchurch waren ja schon auch einiger größere gebäude, und in Dunedin auch, aber auf einmal waren da wirklich wieder viele Leute, hohe Hochhäuser, reger Verkehr, viele Ampeln, ein richtiges Busnetzwerk, alles irgendwie wieder voll und ungewohnt.
Ich bin dann ein bisschen durch Wellington geschlendert mit all meinem Gepäck, und ich habs auf der Fährfart wiegen lassen, sagenhafte 25,5 kg. Aber mann muss dazu sagen, dass ist auch mein Essen drinn gewesen, aber trotzdem, es wird Zeit aus zu sortieren.
Aber Wellington ist wirklich ein nettes Städtchen. Ich hatte euch ja in einem der letzten Berichte von dem Neuseeländischen Pärchen erzählt, die uns, also mich und Philipp, zu sich nach Wellington eingeladen haben. Ich habe dann auch Phil, den Herrn angerufen und nochmal nachgefragt, ob er das wirklich erst gemein hat. Hatte er. So habe ich ihn dann bei seiner Arbeit besucht. Was er macht, ist ein bisschen kompliziert, aber soweit ich das verstanden habe, arbeitet er zum einen nur noch Teilzeit, bzw. Ist Teilzeitrentner. Und er arbeitet für eine "Organisation" die das Umgehen mit Sträflingen verändern wollen, glaube ich. Neuseeland hat nach den USA, die meisten Gefangenen auf die Einwohnerzahl, und überhohe Kosten pro Gefangenen, etc. Die Organisation arbeitet daran, dass es auch andere Wege gibt, als jeden einfach weg zu sperren. So habe ich das alles verstanden. Naja auf jeden Fall, hatte er an dem Abend eine Einladung zu einer Veranstaltung von JustSpeak, einer Studentenbewegung, die sich in diesem Thema sehr stark einsetzt, und vor allem mit dem Thema der Behandlung der Maori. Puhh, das ist ganz schön kompliziert das in Deutsch zu schreiben.
Naja, wir sind dann aber erst nochmal zu Phil nach Hause gefahren, haben ne Kleinigkeit gegessen, uns umgezogen, ein Bierchen getrunken, und sind dann los. Ein schönes Häuschen ein bisschen auserhalb von wellington haben die beiden. Und "mein Zimmer" war toll.
Auf jeden Fall waren zu dieser Veranstaltung einige Politiker, einige wichtige Maori Leute, und einige der JustSpeak Bewegung eingeladen wurden, als Redner, und sonst waren da super viele Jura Studenten, und andere Leute die sich dafür interessiert haben. Viele Fotographen, einige Kamerateams, und ich glaube viel mehr Leute als erwartet wurden. Also ein riesen Erfolg. Und JustSpeak gibt es erst ein Jahr. Die Vorträge die dort gehalten wurden waren super interessant. Und vor allem war ganz viel auf Maori, was ne Sprache, verrückt, aber interessant. Und Maori grüßen sich so nett, die drücken ihre Nasen so an einander. Sieht wirklich total süß aus, wenn die sich begrüßen. Und wenn einer der Maori dann fertig war mit reden, kamen immer einige andere nach vorne und haben alle gesungen. Damit bestärken sie den Redner nochmal. Es war wirklich mal eine ganz andere Sichtweise von Neuseeland. Das würde man so beim Reisen alles einfach gar nicht mitbekommen, und es war wirklich total spannend, aber ich werde das jetzt hier nicht weiter ausführen. Falls jemand da mehr interesse hat, bin ich gerne bereit das nochmal ausführlicher zu erzählen.
Totaler Rush über die Nordinsel.
Auf jeden Fall gab es da auch was zu essen, und lecker Wein, also habe ich da mal schön zugeschlagen. Und die Leute kamen alle auf einen zu, und haben nach gefragt, wie ich so zu der ganzen Sache stehe, bzw. Wie ich zu diesem Anlass komme, etc. Da waren die meisten natürlich dann immer sehr positiv überrascht, dass ich da war, und wie ich dort eigentlich hin gekommen bin. Ich war definitiv der einzige Touri da.
Nach der Veranstaltung sind wir dann wieder "heim" gefahren, und haben noch mehr Wein getrunken, und crazy Musik gehört. Phil hat eine Plattensammlung, die ist wirklich sehr beeindruckend, aber zum teil wirklich crazy Stuff.
Dann hatte ich definitiv meine beste Nacht bis jetzt in Neuseeland. Das Bett war der Wahnsinn, so gemütlich, und riesig. Es war voll gut mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen. Da war es direkt viel schwieriger morgens aus dem Bett zu kommen. Aber der Kaffe und das Frühstück haben es dann doch alles versüßt.
Phil hat mich dann auch noch ein Stück in den Norden mitgenommen, da er dort sowieso hin musste. Einfach perfekt alles.
Von dort bin ich dann mit zwei sehr lustigen Engländerinnen mitgenommen worden. Die zwei waren wirklich totale Bilderbuchengländerinnen. Nach gut ¾ der geamten Strecke sind die beiden weiter und ich musste abbiegen, und wurde dann nach einiger Zeit warten von nem verrückten typen mit genommen. Und dann nochmal das letzte Stück bis National Park, am Fuße von Tongario National Park, von nem anderen lustigen Typ. Dort habe ich dann in ein Backpacker eingecheckt und mich für den nächsten Tag für das Tongario Alpine Crossing angemeldet, also für den Transfer zum Weg und wieder zurück. Danach habe ich mir erst mal Wanderschuhe ausgeliehen, und auch fast ne Jacke, aber ich traue meiner Jacke, auch wenn sie wahrscheinlich nicht ansatzweise so gut ist, wie die die ich dummerweise in LA vergessen habe. Aber gut, dann wird sich halt Zwiebelmäßig eingekleidet.
Hier ist es auf jeden Fall super kalt, und dort oben soll immer richtig kalter Wind gehen, also mal schaun wie es morgen wird. Das werde ich dann später berichten.
Wir haben den Ring vernichtet.
Da um 8:00 Uhr schon der Bus ging, hieß es früh raus, warm einpacken, genug essen machen, und ab in den Bus. Es war strahlend blauer Himmel, also super Bedingungen um diese tolle Wanderung zu machen. Der Bus brachte uns, wir waren wirklich viele Leute, dann alle zum Startpunkt von wo wir dann los wandern durften. Im Bus gab es nochmal ein paar Tipps, Hinweise, Anweisungen, etc. Als wir dann am "Startpunkt" waren, habe ich mich direkt an Paul, Franzose, gehängt. Ich wollte möglichst weit weg von den ganzen Deutschen die auch im Bus saßen. Wir sind dann mit zügigem Tempo los und haben ohne Ende gequatscht, sehr nett. Es war wirklich ein traumhaft schöner Tag, keine Wolke am Himmel, und eine Aussicht vom aller feinsten. Man konnte bis zum Mt. Edmont, den Maori Namen weiß ich leider nicht mehr, ich glaube Taratiki oder so ähnlich, gucken, einfach wahnsinn.
Nach dem ersten Stück kam mann dann ins "Lord of the Rings" Land, da wo der Ring zerstört werden sollte, bei den ganzen (verdammt wie hießen die fießen Bösen denn nochmal, mir fällt der Name gerade nicht ein), naja auf jeden fall da.
Von dort aus ging es immer weiter rauf, und es war wirklich immer wieder erstaunlich wie schön alles war. Als wir dann oben am Kam waren kam auch der befürchtete Wind, aber alles halb so Wild, ich hatte meinen Pulli die ganze Zeit nur umgebunden, und meine super Jacke war vollkommen ausreichend. Ich war eher viel zu warm angezogen, aber besser zu warm, als frieren. Wir haben dann, da wir super in der Zeit waren, noch den Tongario Summit bestiegen, eigentlich ein 90min Hin- und Zurück-Weg. Aber wenn man schnell unterwegs ist, und nicht gerade seine Mittagspause oben macht, ist man wesentlich schneller.
Dann kam ein flacheres Stück, bevor es dann nochmal ein Stück hoch ging, und dann das "Highlight", wenn man überhaupt eins rauspicken kann, die Emereld Lakes. Aber seht selbst
Ein toller Platz für die Mittagspause. Aber auch gut überlaufen. Sind dann doch noch ein Stück weiter. (Das ist Blue Lake, glaube ich)
Hätte ich mir doch besser mal keine Schuhe ausgeliehen.
Danach haben wir eine kurze Lunchpause am Blue Lake gemacht, und dann gibgs weiter. Ab da habe ich meine Füße gesprürt, ich werde NIE wieder zum wandern Schuhe ausleihen. Es war der Horror, blasen überall, und vor allem hat der Schuh so auf meinen Zeh gedrückt, ich dachte zwischenzeitig der stirbt ab oder fällt ab. Naja, jammern half ja auch nichts, also sind Paul und ich, er hat nämlich bisschen Knieprobleme, und wenn wir ein bisschen gejoggt sind, hatte er nicht so schmerzen, und ich habe sie weg geblendet, und beim laufen war es wirklich besser. Da es dan auch nur noch bergab ging, sind wir große Teile gelaufen.
Immer mal wieder haben wir dann doch nochmal die grandiose Aussicht über Lake Taupo genossen und festgehalten. Es ist der größte See Neuseelands, und hat ungefähr die Größe von Singapour. Und in Singapour leben ca. 4,8 Millionen Menschen, in ganz Neuseeland ca. 4,2 Millionen. Das ist irre, aber ich freu mich es mir demnächst anzuschauen, und bin gespannt wie es dort aussehen wird.
Ein sehr netter Abschied aus Neuseeland.
Naja nachdem wir dann wirklich super schnell unterwegs waren, und noch mindestens 2 Stunden auf unseren Transfer wieder zurück hätten warten müssen, habe ich versucht raus zu trampen. Das hat auch sehr schnell wunderbar geklappt.
Zurück im Backpacker, dort hatte ich ja noch meinen Rucksack, habe ich dann endlich meine Schuhe ausgezogen, und die Freiheit genossen. Dann wollte ich eigentlich noch nach Taupo trampen, habe das dann auch versucht, und bin tatsächlich an meinem Vorletzten Tag das erste Mal wieder zurück getrampt, da ich nicht mitgenommen wurde. Das war wirklich ein bisschen bitter, es hatte bis hier hin so gut geklappt.
Aber so schlimm war es dann auch nicht. Ich bin wieder zurück nach National Park, ins Hostel wo ich die Nacht vorher auch war, und da gab es den kleinen aber sehr schönen Vorteil, dass die einen SPA Bereich haben. So habe ich mich dann erst mal schön mit Bierchen in den Whirlpool gesetzt. Das tat gut sag ich euch.
Naja, und so werde ich jetzt Taupo einfach auslassen, und direkt nach Auckland trampen. Das sollte von hier auch nicht ganz so schwierig werden.
Da holt mich dann Sven irgendwann ab. Er ist ein Freund von Tanja, einer Arbeitskollegin von mir aus dem ABS. Sie hatte mir seine Adresse gegeben, und ich habe ihn dann die letzten Tage mal angerufen. Jetzt holt er mich wahrscheinlich irgendwo mit dem Motorrad ab, und dann gehts auch schon fast nach Australien. Ich freue mich schon so auf einfach mal entspannen, und irgendwo für ein paar Tage bleiben.
Am nächsten Morgen ging es dann also wieder ans Trampen, hoffentlich dieses mal mit mehr Glück. Und tatsächlich, nachdem ich wirklich schon wieder länger da gestanden hatte, weil einfach auch nicht viele Autos auf dieser Straße unterwegs waren, hat mich dann Liam, ein sehr netter Neuseeländer mitgenommen, und zwar bis durch nach Auckland. Ein Traum.
Naja, ich hatte mich dummerweise noch schön verhoben, auf dem Weg in sein Auto. Das war wirklich richtig unangenehm, konnte mich dann die gesamte Autofahrt und auch als wir da waren nicht wirklich drehen. Aber schon mal vorab, mir gings am nächsten Tag wieder besser.
Nachdem wir eine sehr unterhaltsame Fahrt hatten, und seine Freundin, Kim, in Auckland eingeladen hatten, sind wir zu ihrer neuen Wohnung. Dort wohnt auch noch ein deutsches Pärchen, Christine und Steve. Wir haben erst mal ein paar Sachen aus dem Auto hoch getragen, ich nur begrenzt, aber doch genug, dafür, dass ich dann zu Bier und Essen eingeladen wurde. Sie wollten Abends sowieso noch irgendwo hin, und dann noch die Nacht in der alten Wohnung von Kim pennen, also haben sie mir angeboten, dass ich einfach in der neuen Wohnung schlafen könnte, falls das für die anderen beiden ok wär.
Also haben wir die dann auch gefragt, und es war kein Ding. Christine war glaube ich auch mal froh, dass sie mit jemaden über Karneval sprechen konnte. Sie ist nämlich auch aus Köln. Wir hatten also jede Menge Spaß, und sie hat mir noch super viele Tipps für Australien und Asien gegeben. Die Wohnung war übrigens in Mission Bay, sehr nette gegend in Auckland, und direkt am Strand. Voll schön.
Naja, ganz zum Schluss wurde es doch nochmal unangenehm...
Am nächsten Tag war ich dann noch mit Christine und Steve brunchen, bevor mich dann Kim und Liam netterweise mit ins Zentrum genommen haben. Von dort ging es dann direkt zum Flughafen.
Am Flughafen habe ich mir dann noch Postkarten gekauft, und meinen Australienführer rausgesucht, da ich mich ja am Flughafen immer aufs neue Land vorbereite. So hatte ich hier auch wieder genug Zeit eingeplant, und dachte, ich schreibe mal meine Karten hinter dem Security-Check. Daraus wurde dann leider nur ein ganz ganz schnelles Karten schreiben, da mich der Security-Service an der Passkontrolle abgeführt hat. Also wirklich ohne Witz, eine Beamtin ging vor mir, ein Typ hinter mir. Sie haben direkt meine Tasche genommen, und dann gings in die Katakomben, 3 Stockwerke runter, und ich habe mich ein bisschen wie in einem schlechten Thriller gefühlt. Da fehlte eigentlich nur, dass ich so ne Tüte über den Kopf hatte.
Unten angekommen, haben ich mich dann an so einen großen Tisch setzten müssen, und meine Hände sichtbar vor mir. Dann hat die Beamtin angefangen mir Fragen zu stellen, wohlgemerkt, dass ich bis dahin keinen blassen Schimmer hatte warum ich da bin. Die Fragen gingen über alles, wo ich überall war, mit wem, wie ich rum gereißt bin, wo ich übernachtet habe, und dann hat sie mir so nen Namen vorgelegt (Andres Hans), ob ich den kennen würde. Kenne ich natürlich nicht. Dann fing die Dame an meine "Handgepäck" durch zu suchen, hat meine Kamera angemacht, meine Fotos durch geschaut, sich dann gewundert, dass da nur so wenig Bilder drauf sind. Dann musste ich meinen PC anschalten und sie wollte sich die Bilder da drauf angucken, da habe ich sie ernsthaft gefragt ob wir jetzt alle meine Privatfotos anschauen wollen, denn dann buchen wir besser meinen Flug um. Das sind immerhin ein paar Bilder die ich bisher gemacht habe. Sie hat sich dann aber nur die Ordner angeguckt. (Ist das überhaupt legal? Dürfen die sich "Grundlos" einfach meine privaten Fotos angucken?) Naja, sie war ja nett dabei, aber trotzdem war es einfach total nervig, da der ganze Spaß mindestens ne Stunde gedauert hat. Denn dann haben die meinen Rucksack auch noch komplett aus einander genommen. Aber immerhin auch wieder gepackt.
Ich habe dann natürlich gegen Ende noch gefragt warum sie genau mich raus gepickt haben, und was dieser Typ gemacht hat. Das erste haben sie mir nicht wirklich beantwortet, und dieser Typ, heißt zwar ein bisschen anders (Andreas Hahn) ist Deutscher, deswegen glaube ich wurde ich raus geholt, hat vor kurzem versucht seltene Geckos aus Neuseeland zu schmuggeln. Stand auch in den Zeitungen. Also wenn ihr den Namen googelt mit Neuseeland, kommt ihr zu den Berichten.
Nachdem ich dann die sehr spannende Bekanntschaft wieder los war, hatte ich natürlich nicht mehr die entspannte Zeit zum Karten schreiben, und Reiseführer lesen.
Ab jetzt gehen ja alle Flüge, also die nächsten großen, mit Emirates, und das ist wirklich ein Traum. Das Essen war verhältnissmäßig gut, gute Filmauswahl, ich hatte Platz ohne Ende, und kam demetsprechend sehr entspannt in Melbourne an.
Aber dazu später dann mehr.
Aufbruch: | 01.03.2012 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 27.09.2012 |
Kanada
Fidschi
Neuseeland
Australien
Malaysia
Thailand
Indonesien
Singapur