Thailand die Sechste - Krabi, Khao Lak und Khao Sok
Khao Sok: Hotel-Odyssee
Ja, was soll ich sagen? Es regnet als ich aufstehe, obwohl kurzzeitig die Sonne geschienen hat und es regnet wie aus Eimern als wir beim Frühstück sitzen. Dies bestärkt uns darin, Khao Lak zu verlassen und ich bin mal wieder froh, dass wir uns dafür entschieden haben, auf individuelle Weise zu reisen. Fest gebucht hätten wir jetzt hier bleiben müssen. Um ein Uhr fahren wir los in Richtung Khao Sok Nationalpark. Auch hier ist die Gegend dünn besiedelt und wir kommen gut durch. Nach einer Stunde erreichen wir den Nationalpark und es tut sich vor uns eine Atem beraubende Landschaft auf. Hinter dem saftig grünen dicht von Palmen und anderem Grünzeug bewachsenen Tal erheben sich ähnlich wie in Krabi zerklüftete Felsen und von Wolken verhangene Berge.
Bevor wir uns zum Resort begeben, gehen wir in Pawn's Restaurant essen. Es ist ein einfaches Restaurant mit fantastischen Bewertungen auf Tripadvisor. Wir werden nicht enttäuscht. Ich esse unter anderem einen Bananenblumen-Salat. Sowas hatte ich noch nie! Dann fahren wir zum Baumhaus Hotel. Leider ist die Doppeleinheit nicht frei und das kleinere Baumhaus, das wir gezeigt bekommen ist winzig und muffig. Also machen wir uns auf die Suche nach einer anderen Unterkunft. Es folgt eine Odyssee sondergleichen. Wir klappern ungefähr fünfzehn verschiedene Anlagen ab. In einige gehen wir erst gar nicht rein, weil sie von außen schon wenig einladend aussehen. Andere haben zum Teil schöne Zimmer, die aber muffig stinken oder angeschimmelt sind. In einem kommt man sich vor wie im sozialen Wohnungsbau, d.h. Tür an Tür mit den Nachbarn oder sie sind offen, so dass jegliches Getier herein kommt oder sie stinken oder sind total lieblos gestaltet wie in einer Bahnhofshalle. Das schönste war eigentlich Our Tree House. Wirklich mitten im Dschungel gelegen direkt am Fluss, hatten die ein Haus mit zwei Wohneinheiten mit großer Terrasse. Traumhaft gelegen. Einziger Nachteil: die Verbindung zwischen Dach und Wänden ist nicht geschlossen, d.h. alle Mosquitos und Schlangen und was auch immer hat freien Zugang. Und hier gibt es eine vielfältigere Fauna als am Amazonas! Gern hätten wir auf Kühlschrank und Aircondition verzichtet, aber auf unberechenbares Getier hatten wir dann doch keine Lust.
Etwas desillusioniert setzen wir uns in ein Internetcafe und durchstöbern nochmal die Portale auf der Suche nach einer Unterkunft, die uns zusagt. Wir finden noch zwei, die wir auch noch abklappern wollen und anschließend wollen wir uns für das kleinste Übel entscheiden. Ein neu gebaute Baumhaushotel sieht ganz gut aus, ist aber noch eine halbe Baustelle. Ein bekiffter lustloser Hiwi, der kaum Englisch versteht, teilt uns mit, dass der Manager heute nach Khao Lak gefahren ist. Also ist der Laden nicht wirklich in Betrieb. Die letzte Station ist das Las Orquideas, das uns endlich in jeder Hinsicht zusagt. Der freundliche Besitzer Francesco zeigt uns das einzige noch freie Häuschen und es ist ein Volltreffer. In einer traumhaften Gartenanlage, in der es nach Blumen duftet, bekommen wir einen kleinen Bungalow mit großzügiger Terrasse und allem, was wir brauchen. Es ist sogar ein Minipool vorhanden, in den Nico und ich nach den durchgestandenen Strapazen gleich rein hüpfen. Dann machen wir es uns auf der Terrasse gemütlich und spielen. Fledermäuse flattern in unserem Haus herum und Nico sieht das erste Glühwürmchen seines Lebens. Vielfältiges Gezirpe, Gequake und Getschilpe umgibt uns und wir sind froh, solange durchgehalten zu haben.
Vielleicht sind wir auch schon zu verwöhnt oder verweichlicht, aber es gibt Dinge, die wir im Urlaub einfach nicht haben wollen. Wir müssen leider auf ein Baumhaus verzichten, weil es nicht um jeden Preis sein muss.
Aufbruch: | 18.08.2013 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 03.09.2013 |