Unser Haus in der Toskana
Marmor und nochmals Marmor - Carrara, Massa
Massa-Carrara, die nördlichste Provinz der Toskana, grenzt an Ligurien und unterscheidet sich landschaftlich sehr stark vom Rest der Toskana, zu der sie erst seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts gehört.
Außerdem liegt sie recht abseits von den bekannten von Touristen aufgesuchten toskanischen Highlights.
Trotzdem wollen wir hin - wir nehmen diesmal die 'gute' Autobahn und sind recht schnell in Massa.
Massa ist eine geschäftige, moderne Stadt mit einem guterhaltenen mittelalterlichen Zentrum. Dieses wurde von den Herzögen von Malaspina erbaut, die drei Jahrhunderte lang die Region regierten. Die Stadt wird von einem prachtvollen Castello dominiert, das hoch über den Gassen der Stadt auf einem Hügel steht.
Massa-Carrara. die nördlichste Provinz der Toskana, grenzt an Ligurien und unterscheidet sich landschaftlich sehr stark vom Rest der Toskana, zu der sie erst seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts gehört. Außerdem liegt sie verhältnismäßig abseits der bekannten toskanischen Highlights.
Auf den Mauern der alten Festung, von denen man einen fabelhaften Ausblick auf die Stadt und ihr östlich gelegenes Seebad hat, erhebt sich ein anmutiger Renaissance-Palast, dessen feine Marmorsäulen und Fresken in einem starken Kontrast zu den grimmigen Türmen des ursprünglichen Baues stehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Castello als Gefängnis benutzt, doch seit einiger Zeit sind Restaurierungsarbeiten im Gange, die den alten Glanz zurückbringen sollen
Leider ist das Castello (natürlich) wieder geschlossen, so dass wir nach mühevollem Aufstieg nur das Äußere anschauen und die prächtigen Ausblicke genießen können.
Die Reiseführer geben Colonnata als Zentrum der Marmorgewinnung an.
Wir wählen eine kleine Straße durch das Tal (s.Bild oben) dorthin und sehen schon bald die 'zerschundene' Landschaft der Täler von Colonnata, Frantiscritti und Ravaccione, in denen ca 300 Steinbrüche verteilt liegen.
In dem winzigen Dorf Colonnata angekommen, befinden wir uns in einer Sackgasse - es geht nur noch in Steinbrüche. Und das ganze Dorf hat nur mit Marmor zu tun.
Ein Blick hinunter in einen der Steinbrüche offenbart ein ungewöhnliches Bild: Der Abbau des Marmors hat sein eigenes Tal geschaffen, dessen Seiten in riesigen Stufen zum Talgrund führen. Massive Lastkraftwagen wirken wie Spielzeuge, wenn sie tief unten über den glatten Marmorboden fahren.
Im Dorf selbst machen wir einen kleinen Rundgang
Carrara ist eine Arbeiterstadt mit ca. 70000 Einwohnern. Das wichtigste Bauwerk ist der Dom mit seinem Rosettenfenster aus dem 14. Jahrhundert, seiner Fassade im Pisaner Stil und seiner Statue von Maria Verkündigung im Inneren.
Alle Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden sich in demselben Viertel und sind deutlich ausgeschildert. Die Academia di Belle Arti, eine um eine mittelalterliche Burg errichtete Residenz der Malaspina-Familie aus dem 16. Jahrhundert, ist einen Besuch wert. Um die Galerie zu besichtigen, benötigt man die Erlaubnis des Direktors. Selbst bei einer flüchtigen Erkundung kann man solche Schätze wie Marmor-Hochreliefs, aus Ausgrabungen stammende römische Skulpturen und einen römischen Altar bewundern.
An der nahegelegenen Piazza Al berica stehen zwei imposante Paläste aus dem 17. Jahrhundert, in denen jährlich im Juli ein Symposium Uber Marmorbearbeitung stattfindet.
Schon die Römer ließen bei Carraravon Sklaven Marmor aus den Bergen herausbrechen. Seit etwa 70 v. Chr. handelten sie mir dem wertvollen Gestein. Die Trajanssäule in Rom und auch der Apoll von Belvedere im Vatikan wurden aus Carrara-Marmor geschlagen.
So ist es nicht verwunderlich, dass in der Nähe auch noch ein römisches Amphittheater zu finden ist, das zur 177 v. Chr. gegr. römischen Kolonie Luni gehörte. Die war vom 5. Jh. bis 1204 sogar Bischofssitz.
Eigentlich wollten wir die Rückfahrt Castelnuovo di Garfagnana machen. Doch in Massa zeigte keine Verkehrsschild eine Straße an, die durch die Bergwelt der Garfagnana (siehe unetres Foto) führt und auch Luise - unsere Dame im Navi - wollte uns keinen Weg leiten.
So haben wir dann wieder die Autobahn genommen.
Aufbruch: | 02.05.2013 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 17.05.2013 |