Home is, where your heart is - Indien zum Zweiten
Hartnäckigkeit at its best ... AGRA
Agra, 7. - 8.8.2013
Namaste!
Diese Stadt kann sich glücklich schätzen, das Rote Fort, den Taj Mahal und andere "Andenken" an die Mughal-Time zu haben, ansonsten würde hier ja keiner ab-/aussteigen. Oder, wenn all diese Attraktionen nicht wären, dann wären TukTuk-Fahrer und alle anderen Dienstleister angenehmer und somit besser zu ertragen. Touristen werden hier bei jeder erdenklichen Gelegenheit gemolken. nach Trinkgeld wird explizit gefragt (was bei mir nur eine gegenteilige Realtion hervorruft). Mit den TukTuk-Drivern muss man sich schon fast anlegen, um in das Hotel zu kommen, in das man möchte (auch, wenn der Rikscha-Wallah dort KEINE Komission erhält). Hat man diese erste Runder erfolgreich hinter sich gebracht, muss man ohne Pause in die zweite Runde einsteigen, die da heißt "Nein, ich möchte keine Halb-/Ganztagestour in Deinem TukTuk kaufen. NEIN! NEIN, wirklich nicht! NEIN, auch nicht zum Very-Special-Friend-From-Germany-Price! UND JA! Ich will WIRKLICH in das Hotel xy!"
Dabei bleibt man selbstverständlich immer freundlich - irgendwie ist man ja auf den Fahrer auch etwas angewiesen. Bei mir kam die Müdigkeit hinzu, die mich auch eher sanftmütig (aber bestimmt) auftreten ließ, war ich doch nach 12 Stunden Sleeper-Class etwas geschafft. Mein Hotel "Mumtaz Mahal" war so nett und luxuriös, dass ich auch erstmal zwei Stündchen an der Matratze gehorcht habe.
Anschließend ging es per Cycle-Rikscha (NEIN, Du brauchst nicht vor dem Guesthouse auf mich zu warten! Ich gehe dann zu Fuß zum Taj. NEIN! Ich weiß, dass es NICHT 4 km bis zum Taj sind. JA, ich kann Karten lesen! *grummel*) nach Taj Ganj, dem Backpackerviertel von Agra, das auch noch ausgesprochen günstig zum Südeingang des Taj liegt. Dort habe ich zunächst das Restaurant auf dem Rooftop des Surya Guesthouse ausgetestet - da hatte der Lonely Planet nicht zuviel versprochen! Phantastischer Blick auf das Wahrzeichen der Stadt und richtig gutes Essen.
Auf zum Taj, diesem unglaublich schönen Liebesbeweis! 750 IR abdrücken (Inder zahlen 20 IR ...), Tasche abgeben, zwei Führer ("You only pay, if you are content and want to pay!") abwehren (NEIN, ich brauch wirklich keinen Führer, es ist mein zweiter Besuch hier! NEIN, wirklich nicht ... ich weiß aber genau, dass sich NICHTS am Gebäude geändert hat!!!), Sicherheitskontrolle (die Kontrolleurin stolperte über BrUtes Salmiakpastillen und glaubte mir nicht, dass das Bonbons sind. Ich habe Ihr eine zum Probieren gegeben, woraufhin der guten Dame so ziemlich alle Gesichtszüge entgleisten. Die fand sie wohl echt fies ... und zwar so fies, dass ich sie mit reinnehmen durfte und sie nicht in die Depositbox tun musste) und schon war ich auf dem Gelände des Taj.
Wie beim ersten Taj-Besuch, verursachte der Blick auf das Gebäude eine Riesengänsehaut. Strahlend weiß im Licht der frühen Nachmittgssonne, davor das türkisblau schimmernde Wasserbecken, ein fast kitschig blauer Himmel mit weißen Wölkchen und alle Bäume so richtig saftig grün! Wow! Angenehmerweise war es auch nicht so voll, so dass einige nette Fotos bei meinem Rundgang entstanden sein dürften.
Auf dem Podest, auf dem das Mausoleum steht und im Mausoleum selbst, darf man keine Schuhe anhaben. Der Boden war sch...öööön heiß - das erhöhte das Tempo meiner Außenumrundung enorm. Im Taj selbst ist es angenehm kühl, ruhig und dämmerig. Die Pietra-Dura-Arbeiten an der Außenfassade wie auch innen sind umwerfend. Dieses Bauwerk wirkt im Detail, aber eben auch im Gesamtbild - ein Wahnsinnsarchitekt muss das gewesen sein, den der Herrscher da angeheuert hatte!
Neben dem Taj befinden sich wunderschöne Baumalleen mit unterschiedlichen Baumarten. Dort habe ich mich noch ein wenig in den Schatten gesetzt, Leute beobachtet und den Zauber des Geländes auf mich wirken lassen.
Der Monsun brachte einen ergiebigen Regenschauer, der mich dann Richtung Hotel, also mehr Richtung Ausgang und TukTuk flüchten ließ, natürlich nicht, ohne auf dem Weg 25 Mal das Angebot, in den Shop (mit Marmor, Lederschuhen, Stoff, Edelsteine ...) zu gucken/kommen auszuschlagen.
Den Rest des Tages habe ich eher faul zugebracht - lesend, Tagebuch schreibend ...
Am Morgen des 8. August geht es früh (5:05 Uhr ... puuuh!) mit dem Zug in Richtung Jaipur weiter, also war frühes Ins-Bett-Gehen an der Tagesordnung!
Bis zum nächsten Mal, dann aus der Pink-City, Jule/ia
Aufbruch: | 23.07.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 16.08.2013 |
Deutschland