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Reisezeit: Juli / August 2013  |  von Julia S

Chancen in Chandigarh

Chandigarh 27. - 29.7.2013

Chancen auf dem Arbeitsmarkt in Chandigarh gibt es offensichtlich unermesslich viele. Hier eine Auswahl der abgefahrensten Jobs, die mir ueber den Weg gelaufen sind:

- Auf Platz 3: Die Tourist-Police: am Rose Garden (sehr schoen, vemutlich noch schoener zur Rosenbluete) standen bereits am Eingang zwei sehr nette Touristenpolizisten mit so einem kleinen "Golf-Gefaehrt". Ich wurde sofort als Touristin identifiziert (ach was!) und angequatscht, ob ich meine Zeit in Chandigarh geniesse und Lust haette, was in staedtische Guest-Book zu schreiben. Natuerlich hatte ich ... Dann noch schnell fuer ein Foto mit den beiden posiert und ich durfte in den Garten. Bis dahin so weit so gut, aber nachdem ich mit ungefaehr fuenfzehn Jungs noch "Snaps" gemacht habe, habe ich mich in der Mittagshitze im Schatten in einem kleinen Pavillon niedergelassen ... und jetzt kommt der eigentliche Job-Kracher: Das kleine Gefaehrt mit den beiden Polizisten postierte sich 3 m hinter mir. Ich habe erstmal ganz ignorant in meinem Buch weitergeschmoekert. Nach einer halben Stunde ist der eine Polizist gekommen und hat gefragt, ob ich mich sicher und beschuetzt fuehle. Ich: "Ja!" Er erklaerte dann, dass es sein Job sei, Touristen zu beschuetzen, weil es auch im Rose Garden "bad elements" gaebe. Aber ich koenne mich jetzt ganz sicher fuehlen (ausser mir waren gefuehlt 30 andere Leute auf x-Hektar ... also kein wirklicher Bewachungsbedarf). Naja, wir haben eine halbe Stunde gequatscht und ich habe Punjabi-Suessigkeiten probieren duerfen (LECKER), im Gegenzug dazu habe ich eine Runde "German Yummie Gummiebears" geschmissen. Lauer Job, isn't it?

Mueckenfaenger im Food Court: Auf Platz 2 setze ich den Herrn, der im Food Court (eine Mall nur mit Restos) mit so einem elektrischen "Muecken-Fang-Tennisschlaeger" rumlaeuft und offensichtlich nicht anderes tut, als killen. Auch eine Variante von Hintergrundmusik ... ein durchaus rhythmisches "BRRRRZL, BRRRRZL". Ihr glaubt, das koenne nicht getoppt werden? Weit gefehlt, Indien ist voll auf Zack, wenn es darum geht Arbeitsplaetze zu schaffen. Es gibt einen Vorarbeiter fuer den zweitplatzierten Job: ein weiterer Herr weist naemlich den Mueckenfaenger darauf hin, wo das naechste Insekt sitzt und eliminiert werden muss! Da musste ich doch herzhaft schmunzeln und hatte den ersten Platz fuer diese Top 3 gefunden.

Was bietet Chandigarh sonst noch? Affenhitze (42 Grad), weite Wege (alles per TukTuk ... Fahrradfahren habe ich mich trotz des - fuer indische Verhaeltnisse - gemaessigten Verkehrs nicht getraut, obwohl die Stadt dafuer angelegt ist und sogar Radwege existieren ... das indische Muenster sozusagen) und eine relativ saubere und ordentliche Stadt. Aber irgendwie auch unindisch. Eben nicht so ein Gewusel. Trotzdem einen (kurzen) Besuch wert. Ich habe das Corbusier-Centre besucht und interessante Informationen zur Stadtgeschichte erhalten sowie Einblicke in Corbusiers Stadtplanungsskizzen etc. erhalten. Einen Besuch habe ich auch dem Sukhna Lake abgestattet. Corbusier hat bei der Planung der Hauptstadt von Haryana naemlich nicht nur arbeitsorganisatorisch, sondern eben auch vergnuegungstechnisch geplant. Diese Seeanlage ist eine Attraktion (fuer Inder), man kann kitschige Tretboote mieten, Karussell fahren, Eis essen, sich portraetieren lassen ... Alles etwas kitschig in meinen Augen.
Sehenswert ist auch der Nek Chand Rock Garden - in dem man in eine andere Welt abtaucht: In Kindheitserinnerungen und deren Verarbeitung im Kopf des Kuenstlers Nek Chand (hier lohnt sich fuer Interessierte durchaus mal eine kleine Internetrecherche). Am schoensten waren bei der grossen Hitze Schaukeln, die in ca. 5-6 Metern Hoehe aufgehaengt waren und die fuer ein wenig Fahrtwind sorgten.

Am 29. geht es in die Berge, zunaechst mal mit dem Toy-Train von Kalka nach Shimla.

Bis dann und Shanti Om, Jule/ia

Nek Chand Rock Garden

Nek Chand Rock Garden

Nek Chand Rock Garden

Nek Chand Rock Garden

© Julia S, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach sieben Jahren Sehnsucht nach der "Faszination Indien", teste ich nun den Monsun! Meine Ziele werden vermutlich im Nordwesten liegen (Amritsar, Chandigarh, Valley of Flowers), Pushkar will ich wiedersehen, evtl. bekommt Jaipur eine zweite Chance und möglicherweise zieht es mich nochmal nach Agra zum Taj ... Änderungen nicht ausgeschlossen. Ich freue mich auf Menschen und Eindrücke während meiner Reise ... mal sehen, was mich diesmal so anspringt und mich berührt!
Details:
Aufbruch: 23.07.2013
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 16.08.2013
Reiseziele: Indien
Deutschland
Der Autor
 
Julia S berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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