Home is, where your heart is - Indien zum Zweiten
Da steppt der Touristen-Baer: Shimla
Shimla, 29.07. - 31.07.2013
Namaste zusammen!
Ich melde mich aus DER Touristen-Hillstation von Himachal Pradesh. Wer als indischer Tourist etwas auf sich haelt und vor der Hitze des indischen Flachlands fliehen will, kommt nach Shimla. Demnach findet sich hier eine wilde Mischung aus (neureichen) Familien mit unglaublich dicken Kindern, die permanent Eis, Popcorn und Pepsi in sich hineinschaufeln / -schuetten, Honeymoonern - die kenne ich ja schon aus Nainital - die 85% ihrer Zeit mit Kichern verbringen und sich an Spielautomaten wie Flippern etc. verausgaben und natuerlich einigen (wenigen) auslaendischen Touristen, die sich gegen die sehr aktiven Touranbieter nach Kashmir oder die anderen umliegenden Taeler durchsetzen muessen.
Aber nicht nur die Menschen, auch der Ort bietet eine unglaubliche Mixtur an visuellen Eindruecken: da sind zum einen die Ueberbleibsel viktorianischer Baukunst - die Briten nutzten diese Hill Station naemlich, um ihre Regierungsgeschaefte in der angenehmen Sommerkuehle Shimlas zu erledigen - so zum Beispiel die Town Hall, die Viceregal Lodge (die offensichtlich ein Vorbild fuer das Hogwarts der Harry Potter Filme war und die zwitaelteste Kirche Indiens, in der ich morgens im GoDi war), dann das alltaeglich indische Basargewusel und der nicht zu uebersehende Einfluss der Bergdoerfer (Bauweise der an den steilen Hang gebauten Haeuser etc.).
Des Weiteren dient Shimla dem gemeinen Touristen, der einfach mal eine kleine Erkundungs-/Shoppingtour machen moechte als Hoehentrainingslager. Immerhin liegt Shimla auf 2200m und alles ist steil und per unglaublichen Treppengebilden zugaenglich. Das gibt Kondition!
Die Stadt liegt unterhalb des Jakhoo Tempels, der dem Affengott Hanuman geweiht ist. Selbstverstaendlich wimmelt es ueberall (auch auf meinem Balkon) von ziemlich auf Krawall gebuersteten Affen. Man kann sich ueberall in der Stadt fuer 10 Rupees einen Affenabwehrstock leihen. Praktisch und durchaus von grossem Nutzen. Man hat auf dem Weg zum Tempel (SEHR steil) tolle Panoramablicke ins Tal, durch das ich mich von Kalka aus mit einer der aeltesten Schmalspurbahnen (hier nur "Toy Train" genannt) bis nach Shimla hinauf bewegt habe. Nicht nur fuer Eisenbahnfans ist dies eine grossartige und beeindruckende Strecke. Der Zug macht ueber ca. 90 km um die 1100 Hoehenmeter, fahert durch 103 (?) Tunnel und ueber viele kleine Bruecken. Das ganze dauert 5,5 bis 6 Stunden. Auch hier beeindruckten die indischen Touristen durch erstaunlich-amuesantes Gebahren, wurde doch jeder (sic!) Tunnel durch lautes Gejohle und Gekreische quittiert. Hatte dadurch etwas von Geisterbahn ...
Ich sammele auf meinen Reisen ja auch immer spannende Menschen - dazu ein kleines Highlight aus Shimla: Ich gehe ueber die Mall und da spricht mich ein Inder in hervorragendem Englisch an: "You are aquarius, aren't you!" Etwas verdattert (und darueber nachdenkend, wie er das wissen konnte) habe ich bestaetigt, dass ich Wassermann bin. Er erklaerte daraufhin, das saehe er an meinen Augen. Er hat dann ca. 5 Minuten an mir herumanalysiert (ohne, dass ich irgendwelche Fragen, die mich haetten verraten koennen, beantworten musste) und dabei eine erstaunliche Trefferquote erreicht, er hat z.B. gesagt, ich sei wahrscheinlich Lehrerin, die aber nicht nur unterrichtet, sondern sich auch um die social-belongings der Schueler kuemmert (Ein herzliches Hallo an das Beratungs-Team by the way!). Etwas unheimlich - aber vielleicht koennen Yoga-Teacher so etwas einfach?!.
Ich traf ihn am naechsten Tag zufaellig auf dem Postamt wieder. Wir haben dann zusammen einen Chai getrunken und erzaehlte dann von seinen anderen german friends. Die kamen dann auch noch zufaellig des Weges und haben sich zu uns gesetzt. Sina und Ansgar aus Netphen (liebe Gruesse an Euch beide!), 22 Jahre alt und gerade auf grosser Indien-Reise (11 Wochen ... NEID). So bescherte uns der Yoga-Teacher einen netten Abend, wir zogen naemlich zu dritt weiter und haben ein hervorragendes indisches Abendessen zusammen genossen. Eine schoene Begegnung - und auch die beiden waren etwas skeptisch ob der Faehigkeiten dieses Mannes, denn sie berichteten Aehnliches von ihrer Begegnung mit ihm
Am 31.7. geht es mit dem Local (!) Bus 9 Stunden ueber Bergstrassen nach Dharamsala / McLeod Ganj.
Bis dahin gruesst aus der unglaublich gruenen Bergwelt Indiens Jule/ia
Da war ich doch glatt in einem Honeymooner-Hotal gelandet ... puuuuhh, manchmal tut Indien auch einfach etwas weh am Auge!
Aufbruch: | 23.07.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 16.08.2013 |
Deutschland