Simson "avanti il cielo" Himmelstürmer Tour 2013
Simson Himmelstürmer Tour Tag 2
In der Nacht kamen alle Bilder des vergangenen Tages wieder ins Gedächtnis.
Kurven satt!
... und im Grunde lief alles nach Plan.
... klar einige kleine Wartungsarbeiten sind immer dabei, aber bei der Belastung der Kiste war das wirklich klasse.
Chrr, .... Chrr, ... Chrrrrrrr.
... und Morgen geht es weiter, hoffentlich hält das Wetter.
High Lights des 2. Fahrtages.
Am 2. Fahrtag waren sogar 3 mächtige Pässe über 2000 Hm angesagt.
- Col de Vars 2109 m
- Col Agnel 2744 m
- Col de Sampèyre 2284 m
... wie das wohl wird?
Die Wettervorhersage war schlecht. Im laufe des Tages sollte von Südwesten her Regen aufziehen. Da ich südwestlich vom Alpenhauptkamm war bedeutete dies Staubewölkung und Regen.
Also früh raus und aufgesessen.
Nach der Erholsamen Nacht und einem recht üppigen Frühstück packte ich die Klamotten in die Packtaschen meiner treue Schwalbe und düste los.
Über Nacht hatte ich die Sitzbank und die Packtaschen abgedeckt, damit falls es Regnet nicht Nässe von Oben rein läuft.
Ich hatte aber Glück und es war nur der Morgentau der etwas Feuchtigkeit brachte.
Richtung Col de Vars
Nun ging es weiter in Richtung Cole de Vars, dem nächsten Pass über 2000 Höhenmeter. Kaum Verkehr, somit kam ich sehr gut voran.
Ubayé Tal
Das Ubayé Tal war viele Jahre eine hart umkämpfte Ecke, obwohl es am AAAA... der Welt liegt.
Infos zum Fort Tournoux und der Geschichte
Ich hielt kurz an um mir die in den Fels gehauene "Französische Mauer" genauer an zu schauen. Sicher wäre eine Besichtigung recht interessant gewesen, aber mir hing die Ankündigung des schlechten Wetters im Genick.
Weiter war ich gerade erst ne 1h quasi Warmgefahren.
Das Ubayé Tal ist an der Ecke recht eng und schlängelt sich zwischen den 3000er Gipfeln "Grand Bernard" im Westen und "Téne de Siguret" im Osten.
Kurz hinter dem Abzweig wurde klar dass die Straße recht gut ausgebaut ist.
Bei 26 t sind sicher auch LKW unterwegs. Also eine Haupt Transit Route vom Mittelmeer nach Briancon.
Von nun an ca. 10 Km Bergauf bis zum Pass.
St. Paul war der letzte Ort vor dem Pass.
Irgendwie hatte ich eine Vorahnung das etwas nicht 100% ist.
Der Motor läuft zwar gut aber ...
... und da erblickte ich die erste Panne!
Meine Schraube vom Bremshebel verabschiedete sich so langsam.
Raus vibriert. Na ja nach derart harter Fahrt am Vortag.
Also anhalten und Motor abkühlen lassen. Der hatte mittlerweile auch schon weit über 100 °C auf meiner Anzeige.
Dann untersuchte ich das Motörchen.
Alles dicht?
... gibt es irgendwelche Anzeichen einer Schwäche?
... und tatsächlich, der Mikunivergaser hatte sich etwas gelockert. Daher auch das seltsame Fahrverhalten beim Gas wegnehmen. >>> Falschluft <<<
Tipp zum Thema Falschluft.
Speziell bei Volllastfahrten kann das zum Problem werden!
Eigentlich merkt man das Thema Falschluft nur durch 2 Auffälligkeiten.
a) Der Motor wird zu heiß (da zu mager)
b) Beim Gas wegnehmen dreht die Kiste nach.
Wenn man nun am Berg unterwegs ist, kann das fatale Folgen haben wenn man keine Temperaturanzeige hat und ständig auf Anschlag fährt.
Die Kiste eiert den Berg hoch, an denkt "Leistungsverlust" es liegt an der Höhe und auf ein mal hat man einen kapitalen Klemmer!
Also immer mal den Tunnel runter machen und am Vergaser prüfen ob der noch fest sitzt.
Den Vergaser am Zylinder nicht zu feste anziehen, da sich sonst der Flansch verzieht und auch undicht wird.
Auch sollte man mit dem 10er Gabelschlüssel etwas vorsichtig sein. Bei BVF Vergaser kann es sein, dass beim Abrutschen der Vergaser durch den Schraubenschlüssel beschädigt wird. Neuralgische Stelle beim Versager-Aludruckgussteil. Hier gibt es öfter Poren die dann angekratzt werden und an denen dann Falschluft gezogen wird.
(Zuhause kann das Falschluft mit Bremsenreiniger getestet werden. Einfach an die vermutete Leckage sprühen, wenn die Drehzahl sinkt ist es undicht.)
Wegen des Mikuni Vergasers hatte ich mir einen speziellen Flasch bei moto Selmer fräßen lassen. super Sache, da so die Fummelei mit der Vergaserbefestigung vorbei ist.
Weiter ist in "null komma nix" das Hauptdüslein gewechselt. Dies ist besonderst bei großen Höhenlagen (ab 1000 m) interessant.
Fehlerbild:
Durch die Hitze und Vibration hatten sich die verklebten Schrauben zwischen Zylinder und Flansch etwas gelöst. Aber keine große Sache. ... wenn man es rechtzeitig merkt.
Noch schnell die Schlauchschelle wieder festgezogen und los ging es.
Sanfter Anstieg der sich aber schier endlos zieht
Nach St. Paul ging es einen Südhang hoch. Die Straße schlängelte sich in weiten Kehren durch den Wiesenhang empor. Überall pfiffen die Murmeltiere.
Gesehen hatte ich da aber keines.
Aufbruch: | 26.09.2013 |
Dauer: | 4 Tage |
Heimkehr: | 29.09.2013 |
Frankreich