Simson "avanti il cielo" Himmelstürmer Tour 2013
Simson Himmelstürmer Tour Tag 2: Col de Vars
Nun ging es also stetig bergauf.
Rechts und Links steile Berghänge mit markanten Gipfeln.
Dazwischen eine breite Wiese in der sich die Straße in Weiten Kehren hochschlängelt. Die Sonne immer angenehm im Rücken.
Da die Steigung eher harmlos war ging es ohne Probleme den Berg hoch. mal im 3 ten mal sogar im 4 ten Gang. Die Kehren waren flach angelegt und somit konnten sie gemütlich im 2 ten Gang gefahren werden.
Es blieb auch viel Zeit um die grandiose Landschaft in sich auf zu saugen.
Da ich ja auf der Fahrt einen Film drehte hatte ich einige Einstellungen noch einmal wiederholt. Unter anderem die Bergankunft.
Allerdings hatte ich große Schwierigkeiten die Kiste auf 2100 Meter wieder an zu werfen. Also den Berg runterrollen lassen und im 2. Gang kommen lassen.
Zum glück war die Straße oben am Pass recht breit, da es ausgeschlossen war am Berg an zu fahren. Ich musste also erst den Berg runter anrollen und dann möglichst viel Schwung in der Kurve mitnehmen um dann den Berg hoch zu kommen. Wenn die Drehzahl dann über 3000 U/min lag war es kein Problem aber bis dahin im Ersten Gang ... immer ein Zittern und spielen mit der Gaßhand.
Der Col de Vars ist oft ein Verbindungspass bei der Tour de France. Somit sind die Fahrbahnen mit Graffiti versprüht und die Schilder am Pass mit allerlei Aufklebern bepflastert.
Oben am Pass war es nun ca. 9:30 Uhr und ich machte eine schöne Kaffeepause. Von nun an ging es Heimwärts nach Cuneo.
Ich war am Westlichsten Punkt und das Wetter hielt.
Der Wirt war sehr freundlich konnte aber kein Wort Englisch.
Also mit Händen und Füßen ein Cappuccino und ein Cossaint bestellen.
Lecker! ... und das bei der Aussicht, bei angenehmer Temperatur
.... und der total überlaufenen Raststelle.
Die Schleierwolken zeigten schon den Wetterwechsel an.
Da ich aber nun nach Osten fuhr konnte ich vor dem schlechten Wetter davon fahren.
Nur ... noch über den Pass Col Agnel der die 2 höchste "Erhebung" in meiner Tour sein sollte.
Dachte ich zumindest. Sehr optimistisch!
Und es ging Los.
Die Abfahrt vom Col de Vars war genial.
Die Straße hatte wenige Schlaglöcher, war trocken und schön griffig.
Die Kurven sind einsehbar und Kehren hat es zumindest im oberen Teil keine.
Die Route schlängelte sich in weiten Schwüngen den Hang hinab.
"Schwalbe-Wedeln" war angesagt.
Schwalbe-wedeln
... nun dazu muss man wissen was gemeint ist.
Da die Trommelbremsen zum Überhitzen neigen muss eine Geschwindigkeit gefunden werden die ohne großes Bremsen den Luftwiderstand nutzt.
Aufrecht sitzend "alles in den Wind stellen was geht" und in den Kurven
das Körpergewicht so verlagern, dass mit möglichst wenig Bremsen jede Kurve gekratzt wird.
... also Schwalbe-wedeln
Auf der Abfahrt klappte das Wedeln hervorragend.
Lediglich 2 Autos waren im Weg und wurden auf den langen Geraden im 5. Gang überholt. (... im Film kommt das richtig gut ... )
Zum Teil ging es mit über 90 Sachen den Berg runter. Da die Strecke aber leer und Übersichtlich war, gab es hier keine Probleme.
... Außer die hohen Drehzahlen, die Motorschmierung und die Kühlung durch Sprit. ...
Tipp für lange Abfahrten.
Es ist extrem wichtig hier mit bedacht an die Sache ran zu gehen.
Wer 1000 hm die 2-Tackter im Leerlauf drehen lässt ist selber schuld wenn die Kiste Klemmer bekommt.
Also immer mal wieder Kupplung ziehen und kurz ein paar Gas-Stöße geben.
Alternativ den Joke bei sehr steilen Passagen ziehen.
Achtung nie im Leerlauf oder mit gezogener Kupplung länger rollen lassen.
Ab und an anhalten und die Kiste im Standgas laufen lassen Bremsen abkühlen lassen!
Guillestre
Der Ort ist etwas ungewohnt wenn man aus der "entvölkerten" Gegend der Alpi Marittime kommt. Hier herrsch viel Verkehr, Tourismus und man merkt die Nähe der Städte "Embrun" und "Briancon"
Außerdem ist die Verkehrsführung etwas ungewohnt. Wer die Umfahrung versäumt kurvt verloren in der Stadt umher.
Ich verlor so ca. 15 min.
Aufbruch: | 26.09.2013 |
Dauer: | 4 Tage |
Heimkehr: | 29.09.2013 |
Frankreich