Mekong-Delta / Australien

... eigentlich wollten wir ja nur am Fluss ein Feierabendbier trinken .....

Aber fangen wir von vorne an. Nach 7 stuendiger Fahrt im Minibus durch eine atemberaubende Berglandschaft (man sollte vor dieser Fahrt nicht zu viel Beer Lao trinken!) und dem Bezug von unserem Guesthouse wollten wir - Hans-Peter, Schueppi und ich - uns ganz gemuetlich ein Feierabendbier genehmigen. Im Restaurant zog Schuppi sehr schnell die Aufmerksamkeit der beiden kleinen Maedchen, die dort herumliefen, auf sich. Nui und Hui (oder so aehnlich) wollten fortan nicht mehr weg von unserem Tisch. Sie kletterten auf meinen (Claudia) Knien herum und sagen uns abwechslungsweise Lieder vor! Schuppi konnte es sich daruf hin nicht verkneifen "es Burebuebli" zu singen.... Aber die beiden wollten es einfach nicht nachsingen!!!

In der Mitte des Restaurants sassen laotische Frauen und stellten ein Blumenbouquet zusammen. Schueppi, die "Gwundernase", gesellte sich natuerlich zu den Frauen und wollte wissen, weshalb sie das machen. Und schon wurde ihm ein weisses Armband um das Handgelenk gebunden. Die Frauen sprachen zwar kein Englisch, aber er glaubte, dass es sich hier um eine Familienzusammfuehrung (Hochzeit) handelte und er nun auch in die Familie aufgenommen worden ist.

Es stroemten immer mehr Laoten ins Restaurant und schliesslich fing die Feier offiziel an. Alle setzten sich um einen Altar und sprachen ein Gebet. Dann wurden die Opfergaben (Sticky Rice, Bananen, Chicken) an die Anwesenden verteilt und weisse Armbaendchen umgebunden.

Wir verfolgten die Szene ganz gespannt. Schliesslich hoerte man das Wort Falang (Auslaender) und schon standen die Aeltesten auf und kamen zu uns. Sie drueckten uns den Reis und Bananen in die Haende und banden uns allen mehrere Baendchen ums Handgelenk!

Aber das war noch nicht alles. Jetzt ging's erst richtig los.

Jetzt gab es Abendessen, fuer alle Anwesenden, egal ob Familienangehoerige oder nicht! Unser Tisch wurde voll gestellt mit Laotischen Gerichten. Und die Aeltesten dachten wohl, wir seien am verhungern. Als andere schon laengst fertig waren, holten sie uns immer wieder Nachschub!
Leider konnten wir uns mit niemanden unterhalten, denn keiner von diesen sprach Englisch!

Schliesslich erfuhren wir dann aber doch noch, worum es hier wirklich ging, durch einen perfekt spanisch sprechenden Laoten!!! Er erklaerte uns, dass vor 1 Monat das Familienoberhaupt gestorben ist und nun heute sein Sohn offiziell seine Stelle rueckt!!!

Im Gegensatz zu unseren "Dreissigsten" geht es hier aber wirklich anders zu, hier wird gefeiert bis zum Abwinken. Neben dem Essen, wurde auch Bier rumgereicht. Das neue Familienoberhaupt und seine Frau verteilt immer wieder Glaeser mit Bier, das man Ex trinken musste! ... auch ich (Claudia) kam nicht drum herum!

... gehen 22 Uhr war fuer uns 3 Feierabend, wir konnten nicht mehr. "Guet zwaeg" und mit vollem Bauch schleppten wir uns ins Guesthouse und fielen ko ins Bett.... in einem solchen Zustand kann man sogar herrlich schlafen, auch wenn das Licht noch brennt!!

... das war ja ein schoener Start in Vang Vieng!