Mekong-Delta / Australien

14./15. Dezember 2005

Zwischenhalt in Phnom Penh

Von Saigon aus fahren mehrmals taeglich Busse nach Phnom Penh, Kambodscha. Dabei kann man waehlen zwischen einer billigen Variante und einer teuren, dem Expressbus! Letzter kostet nur 6 US Dollar mehr (insgesamt 11 Dollar), aber bietet einige Vorteile. Der Papierkram wird von einem Guide vorbereitet und an der Grenze muss man nicht den Bus wechseln! Das ist doch angenehm!

Bei der billigen Variante kann es schon mal vorkommen, dass man an der Grenze laenger auf den kambodschanischen Bus warten muss! Zudem hat unser Gepaeck so langsam ein Gewicht angenommen, wo das Tragen keinen Spass mehr macht! Das haben wir dann spaetestens in Phnom Penh gemerkt, als wir auf unserer Hotelsuche unsere Backpacks rund 15 Minuten getragen haben, bei groesster Hitze. Danach hatten wir fast Rueckenschmerzen!

Kambodscha ist nach unserer Info das aermste Land Suedostasiens! Aber nicht immer hat man auch diesen Eindruck. Das erste Mal gestaunt haben wir an der Grenze, hier faehrt erst einmal an einigen riesigen und prunkvollen Casinos entlang!!! Nur etwas weiter im Landesinnner ein voelliger Gegensatz: einfach Holzhuetten, wenige Autos und Motorraeder, dafuer Bauern, die mit Ochsen ihre Felder pfluegen.

Von Phnom Penh selbst haben wir leider nicht so viel gesehen, eigentlich haette man hier eine Nacht laenger bleiben sollen, aber so langsam zog es uns nach Koh Lanta. Und so blieben wir nur eine Nacht. Wir waren auf den beiden Maerkten Zentralmarkt und dem Russenmarkt... hier ist vieles noch guenstiger als in Vietnam... Aber wir haben uns fuer einmal mit dem Einkaufen zurueckzulassen. Am Abend waren wir an der Flussprommenade. Hier ist es wirklich schoen. Viele Restaurants und ein grosser Quai laedt zum Flanieren ein. Aber an was man sich in Kambodscha gewoehnen muss, sind Kinder die betteln oder Buecher etc. verkaufen wollen. Die gibt es hier zuhauf. Vor einigen Restaurants stehen sogar Waechter, welche diese Kinder vertreiben sollen!

Auf dem Rueckweg zum Hotel machten wir noch eine kurze Night-Sightseeing Tour. Und da zeigt sich, dass wir wohl doch etwas verpasst haben. Der Koenigspalast und die Silberpagode waren nur schon von aussen eine Pracht!

15. - 17. Dezember 2005

Siem Reap

Die Fahrt von Phom Penh nach Siem Reap ist weniger angenehm. Der Bus ist zwar bequem, aber weniger neu und wohl meist total voll. Fuer Kinder werden uebrigens keine Tickets geloest, die sitzen einfach auf dem Schoss der Elteren... auch mit 2 Kindern kein Problem!!! Und es kann auch schon mal vorkommen, dass man die 6 Stunden auf einem Plastikstuhl im Gang verbringen muss! Aber fuer Unterhaltung ist stets gesorgt. Kaum sind wir losgefahren, haben sie eine Karaoke DVD abgespielt... zum Glueck hat niemand mitgesungen!... Aber die Aussicht auf 6 Stunden Fahrt mit dieser Musik.... gut, sie haben dann noch andere Sachen gebracht, aber besser war es auch nicht!... zuerst American Wrestling und dann noch eine kambodschanische Komoedienstadel!

Die Ankunft im Siem Reap ist ein besonderes Erlebnis. Wie Hyaenen stuerzen sich Taxifahrer, Hotelschlepper auf den Buseingang! Sie geben nicht Ruhe, bis man irgendwo zugesagt hat! Um diesem "Gesturm" moeglichst schnell zu entkommen,schlossen wir uns dem Vertreter des Smiley Guesthouses an. Dieses gehoert dem Bruder unseres Hotelbesitzers von Phnom Penh! ... und war eine gute Wahl!

Noch am gleichen Nachmittag, haben wir uns den Angkor Wat angeschaut. Zuerst wollten sie uns an der Kasse zwar ueberzeugen nicht schon heute Tickets zu loesen, da ein halber Tag schon vorbei war und es nur Tageskarten gibt. Der Eintritt ist nicht gerade billig. Pro Tag 20 US Dollar. Aber fuer einen 3-Tagespass gibt es immerhin einen Discount, dieser kostet 40 US Dollar! Aber wir koennen nun sagen, 4 Stunden reichen fuer den Angkor Wat (nur diesen), die wohl beruehmteste Touristenattraktion Kambodschas, gut aus!

Am 2. Tag ging's dann aber um so fruehr los. Um 7.30 Uhr holte uns unser Tuktukfahrer ab und brachte uns direkt zum Angkor Thom (hat nichts mit den Uniprofessor von Bern zu tun! .

Hier landeten wir einen reinen Gluecksgriff. Schueppi machte fuer einmal kein Selbstausloeserfoto, sondern drueckte die Kamera dem naechstbesten Touri in die Hand. Dass dies kein "normaler Touri" war, merkten wir erst spaeter. Als er sah, dass wir keinen Fuehrer hatten, lud er uns ein, sich ihm und seiner Frau anzuschliessen. Einige Minuten spaeter, nahm ein Begleiter von ihm Schueppi zur Seite und fragte ihn, ob wir eigentlich wuessten, mit wem wir es hier zu tun haetten. Naturlich hatten wir keine blasse Ahnung! Er klaerte uns dann auf, dass es sich um ein hohes Regierungsmitglied aus Singapur handelt, der auf Einladung eines kambodschanischen Regierungsmitgliedes den Angkor Wat besuchte! ... bis heute wissen wir noch nicht genau, wer es eigentlich war. Aber wir werden das schon noch rausfinden, schliesslich haben wir die Visitenkarte seiner Frau!

Im Vergleich zum Vortag zeigte sich dann an diesem Morgen auch wie gut es ist einen guten Guide zu haben! Uns wurden Details erklaert, die wir sonst nie erfahren haetten. Im Nachhinein muessen wir sagen, dass es hier wirklich sinnvoll ist, wenigstens an einem Tag einen Fuehrer zu engagieren!

Am Morgen besichtigen wir somit den Angkor Thom und den Ta Prohm zusammen mit unserem "Gastgeber". Am Nachmittag ging's dann auf eigene Faust weiter... zum Preah Khan, Ta Som, zum oestlichen Mebon und zum Pre Rup. Je spaeter der Nachmittag aber, desto "tempel-mueder" wurden wir.... Eigentlich sieht vieles sehr aehnlich aus.

Was wir nicht gewusst haben ist, dass das Kinderspital von Beat Richner sich in Siem Reap befindet. Selbstverstaendlich haben wir es uns genau angeschaut, aber nur von aussen. Beat Richner hat in Kambodscha ein wahnsinnig hohes Ansehen. Die Leute sind wahnsinnig dankbar, was er hier aufgebaut hat. Jeden Samstag gibt es uebrigens ein Konzert mit ihm, wo er Cello spielt und ueber sein Projekt berichtet. Leider hatten wir keine Moeglichkeit dieses Konzert zu besuchen!

Eineinhalb Tage Ruinenbesichtigung reichten uns, deshalb fuhren wir schon am naechsten Tag Richtung Bangkok.

Die Strasse von Siem Reap in Richtung thailaendischer Grenze ist die bisher schlechteste die wir in diesen 2 Monaten Asien gesehen haben! Nach wenigen Kilometern ist Schluss mit dem geteerten Belag - die Staubstrecke beginnt! Mit ca.30 Km/h bewegten wir uns in diesem kleinen Bus vorwaerts. Die Fenster waren geschlossen und die Klimaanlage lief auf Hochtouren. (Dies ist aber immer noch besser und bequemer als Staub zu fres... hinten auf einem Pickup, gaeu Juerg!

Dass die Strasse noch nicht ausgebaut wurde, so wurde uns gesagt, beruht auf einem Vertrag zwischen der Bangkok Airways und der kambodschanischen Regierung, der aber anscheinend seit wenigen Wochen/Monaten abgelaufen sein soll. In diesem soll geschrieben stehen, dass diese Strasse waehrend einer gewissen Zeit nicht ausgebaut werden darf. Die Bangkok Airways erhaelt als einzige Fluggesellschaft das Landerecht fuer Fluege zwischen Bangkok und Siem Reap. Im Gegenzug wiederum erhaelt die Regierung einen Teil der fuer hiesige Verhaeltnisse ueberaus hohen Ticketpreise; 140-190 US Dollar fuer die Strecke Siem Reap - Bangkok!!! Von Phnom Phen nach Bangkok, wo der Markt spielt und der Flug einige Minuten laenger dauert, erhaelt man das Ticket nach Bangkok fuer rund 60 US Dollar!

Nach 6 Stunden und 160 Km auf kambodschanischer Seite und 3.5 Stunden und 300 Km auf thailaendischer Seite waren wir dann wieder in Bangkok, wo wir uns wie zu Beginn unserer Reise im Sofitel niederliessen.