Mekong-Delta / Australien
Vietnam: Mekong Delta Tour
10.-13. Dezember
Abenteuer pur
Normalerweise machen die Touristen eine organisierte Tour durch das Mekong Delta. Diese sind sehr preisguenstig und in jeder Travel Agency zu buchen (2 Days/1 Night ab 12 Dollar, 3 Days/2 Nights ab 24 Dollar!!!). Normalerweise, aber nicht wir....
Schon frueh setzte sich Schueppi in den Kopf, selber eine Tour mit dem Motorrad zu machen. Doch das ist gar nicht so einfach. Wenn man diesen Plan bei der Motorradvermietung erwaehnt, wird schon einmal abgewunken und gesagt, dass man dafuer keine Scooter erhaelt. Wieder von anderen Vietnamesen haben wir gehoert, dass es da schon Probleme mit der Polizei geben kann! Ein ganz anderes Problem ist, dass es fuer dieses Gebiet keine guten (detaillierten) Strassenkarten gibt! Es sei denn, man macht es wie wir und fotografiert mit der Digitalkamera einfach in einem Buechershop die entsprechende Karte aus einem Strassenverzeichnis fuer ganz Vietnam (=Buch)! ...mit Einwilligung der Verkaeuferin
...da es in keiner Buchhandlung eine akzeptable Karte gab, habe ich (Schueppi) kurzerhand mit unserer Digitalkamera aus einem Buch den benoetigten Ausschnitt des Mekong Deltas fotografiert und die Strassen dann auf unsere Karte uebertragen, denn auf der waren nur die Ortschafte eingetragen. So hatten wir eine eigene Karte mit praktisch allen groesseren und auch kleineren Strassen, mit der wir uns recht gut zurechtfanden...
Nachdem wir im Internet recherchiert hatten, dass eine Tour auf eigene Faust grundsaetzlich moeglich ist, und wir auch einen Vermieter gefunden hatten, machten wir uns dann doch auf den Weg! ... und durch die Uebertragung der Strassen vom Bildschirm unserer Digitalkamera auf unsere Karte, hatten wir nun sogar ein recht gute Strassenkarte des Mekong Deltas!
Eigentlich wollten uns ja die beiden Daeninnen begleiten, doch nach einer Uebungsstuende mit Schueppi auf den Strassen Saigons (beide sind noch nicht mit einem Scooter gefahren), mussten sie sich geschlagen geben! So zogen wir dann alleine los!
Helm mitnehmen oder doch nicht? Obwohl ich (Claudia) gelesen hatte, dass man ausserhalb der Staedte einen tragen muss, meinte Schueppi naturlich "not need, zu heiss!". Doch kaum ausserhalb der Stadt, waren wir dann die einzigen ohne Helm! Aber das ist ja kein Problem, am Strassenrand gibt es schliesslich alles zu kaufen! Und bei 4$ kann man ja auch nichts sagen... aber nur ich (Claudia) wurde ausgestattet, Schueppi zog das Risiko von der Polizei erwischt zu werden vor! (uebrigens, schon ein Baustellenhelm ist gesetzeskonform!).
...unterwegs im Mekong-Delta...der Helm waere Pflicht!
1. Tag: Saigon - My Tho - Ben Tre - Cai Man
Den Weg raus aus der Stadt zu finden, ist schon ein Abenteuer fuer sich. Wir haben uns gluecklicherweise nur einmal verfahren, und das auch nur, weil uns ein hilfsbereiter Vietnamese in die falsche Richtung schickte.
Wir wissen uebrigens nun auch, weshalb fast alle Vietnamesen einen Mundschutz tragen! Auf dem Highway Richtung My Tho ist dies wirklich notwendig. Die Strassen sind so staubig und es gibt so viel Abgas, dass einem schon fast schlecht wird!
Eigentlich sind wir einfach ins Blaue hinaus gefahren, 1. Station My Tho und dann wollten wir weiter sehen. Bis My Tho sind es rund 2 Stunden... und dann ist wirklich eine Pause notwendig (Pobacken-Alarm!)... um die Faehre zu finden, sind wir ganz einfach einem Minivan mit Touris gefolgt! Auf Empfehlung eines deutschen Paerchens, das wir im Hafen getroffen haben, haben wir die Faehre genommen und sind dann nach Ben Tre weiter gefahren.
...Anstehen fuer die Faehre...manchmal ein riesiges Gedraenge...
...mit solchen Faehren (aus Daenemark, also sicher) wird uebergesetzt...
...und ueber solche Bruecken wird im Mekong Delta gefahren...
Von hier an wurde uns bewusst, dass zwei Touris auf einem Scooter hier kein alltaegliches Bild sind. Ueberall wurden wir verwundert angeschaut: "Was wollen die denn hier????". ... und je weiter weg in kleinen Doerfern, desto verwunderter die Blicke. Eigentlich wollten wir ja in Ben Tre uebernachten, doch keines der Hotel ueberzeugte uns und da die Zeit noch reichte, wollten wir noch eine weitere kleine Tour machen. Gemaess unserem Loose-Reisefuehrer soll die Strecke Richtung Cai Mon besonders attraktiv sein, und das wollten wir natuerlich testen! ... er hat tatsaechlich recht, obwohl die Strasse nach wenigen Metern zu einer Schotterpiste wird! Die schoene Landschaft entschaedigt fuer die holprige Strasse!
...frische Ananas...sie verkauft an einer Bruecke...
...leicht ueberladen...aber da kein Verkehr - kein Problem...
...Der steht nach unserem Ermessen wirklich so schief: der "Schiefe Turm von Cai Mon"...
Da die Zeit dann ploetzlich fortgeschritten war, mussen wir uns entscheiden. Entweder zurueckfahren und morgen nochmals in die gleiche Richtung fahren oder hier irgendwo uebernachten! Eine Unterkunft war schnell gefunden, aber die Kommunikation mit unseren Gastgebern gestaltete sich als schwierig. Hier draussen spricht naemlich niemand auch nur ein Wort Englisch!!!!! Mit Haenden und Fuessen mussten wir unsere Anliegen erklaeren. Und hier kam nun auch unser "Woerterbuch ohne Worte" zum Einsatz (Danke Doris fuer dein Geschaenk!). Aber auch dann blieb es schwierig!
Da uns am Abend niemand den Weg zu einem Restaurant erklaeren konnte, musste uns ein Familienmitglied dahin begleiten! Zu dritt fuehren wir auf dem Moped ins naechste Dorf. Dort waren wir wohl die Attraktion des Abends. Innerhalb weniger Minuten hat sich das halbe Dorf vor dem Restaurant versammelt, um uns beim Schluerfen unserer Suppe
(der Einfachheit halber haben wir das gleiche Essen wie unsere Tischnachbarn bestellt!) zu beobachten! Nie im Leben kamen wir uns so ausgestellt vor wie in diesen Minuten des Abendessens....
...ja da sitzen wir nun und alles schaut rein...der Dorf-TV auf der anderen Stassenseite wurde kurzfristeig nicht mehr gebraucht...wir waren ja da...
2. Tag: Cai Man - Vinh Long - Can Tho
...An jeder Ecke eine Scooter-Werkstatt...Pannen sind hier schnell wieder behoben...
Schon frueh morgens (mit kleinen Schwierigkeiten, denn wir muessten zuerst in die Garage, da platter Hinterreifen und der Schlauch musste gewechselt!!! Kostenpunkt, inkl. Arbeit 2$!!!) duesten wir weiter in Richtung Vinh Long. Die schmale Strasse dort hin ist in einem sehr guten Zustand -geteert und ohne Loecher - und es kommen einem fast nur 2-raedrige Fahrzeuge entgegen. Links und rechts reiht sich ein Feld oder eine Plantage an der anderen und teilweise erblickt man prachtvolle Villen!
...herrlich diese Landschaft...
...Plantagen am Wegrand Richtung Vinh Long...
Mit der naechsten Fahre setzten wir wieder ueber und gelangten nach wenigen Kilometern ins Zentrum von Vinh Long. Kaum vom Scooter abgestiegen, wurden wir auch schon angesprochen, ob wir nicht eine Bootstour in die kleinen Kanaele der Insel An Binh machen wollten. Wir koennten fuer 10 Dollar 2-3 Stunden durch die Kanaele tuckern.
Gemaess dem Loose und auch vom Lonley-Planet her soll dies eine der schoensten Gebiete im ganzen Mekongdelta sein. Eine solche Bootstour kostet normalerweise um die 25 Dollar und duerfte eigendlich nur von einer vom Staat anerkannten Gesellschaften durchgefuehrt werden. Aber es gibt hier auch "Freigewerbliche Bootsbetreiber"!
Wir waren uns deshalb schnell einig, dass wir diesen Trip machen wuerden.
Da unser Bootsfuehrer uns natuerlich nicht an der offizielen Anlagestelle an Bord nehmen durfte (wenn er entdeckt wuerde, muesse er eine saftige Busse bezahlen), mussten wir einige hundert Meter zurueck und durch einen Markt gehen, wo wir dann an Bord steigen konnten.
Und die Tour war wunderschoen. Zuerst fuhren wir rund 1.5 Stunden durch enge Kanaele: sahen das Leben am und auf dem Fluss!
...in den Kanaelen von An Binh...
...ein ganzes Boot fuer uns alleine...
...unser Bootsfuehrer hatte wohl auch einen gemuetlichen Tag...
...Fortbewegungsmittel im Mekong Delta...
Nach wurden wir zu einer Coconut Candy Farm gebracht. Hier werden aus Kokusnuessen feinste Suessigkeiten hergestellt, diese konnten wir testen und kaufen. Aber ob tatsaechlich hier gestellt wird sei dahingestellt!
...Die Mitarbeitenden waren erschrocken, dass schon so frueh Touris kamen...aufgeschreckt von unserer Ankunft ging jeder sofort an seinen Platz und "arbeitete" fleissig weiter...vermutlich nur, wenn Touris kommen, sonst ist Pause...
Dann war auch schon Mittagszeit. Also brachte uns unser Guide zu einem Touri-Restaurant, wo wir ein traditionelles Menu vorgesetzt bekammen! Die Menge haette gereicht, um mind. 4 Leute satt zu bringen... und gekostet hat es etwa gleich viel wie die ganze Bootsfahrt!!!
Von dort aus wurden wir dann wieder nach Vinh Long gebracht, wo wir uns wieder auf unseren Scooter setzten. Naechste Station war Can Tho, rund 36km suedwestlich von Vinh Long, die groesste Stadt im Mekong Delta.
Unglaublich, aber wahr, im Restaurants unseres Hotels traffen wir abends beim Abendessen unsere beiden Daeninnen, die mit der organisierten Tour unterwegs waren!!! Die Welt ist ja so klein!
...schon bald ist Weihnachten...
3. Tag = Hoellentag Can Tho - My Tho
Tagwach schon um 6.30 Uhr ... waeh.... schliesslich wollten wir auf den Floating Market!
Aber vom Floating Market waren wir dann doch ein wenig enttaeuscht! Grosse Schiffe, wenig Handel.... schon nach 30 Minuten hatten wir es gesehen!!!
...sie rissen sich foermlich um uns...die beiden Gluecklichen durften uns dann den Floating-Markt zeigen..
...an der Frucht/Gemuese am Holzstab kann man immer erkennen, was auf diesem Boot verkauft wird...
...manchmal wurde es richtig eng zwischen den Booten...und nass...
...sie wartet auf Kundschaft...
Bereits um 8.30 Uhr sassen wir also wieder auf unserem Scooter! ...und das waren wir fast den ganzen Tag... nur mit wenigen Unterbruechen.... Schueppi hielt nicht mal bei der Polizeikontrolle an, wo er eigentlich wegen Nichttragens eines Helms gebuesst werden sollte! ...Das Pfeifen des Polizisten hallt immer noch in seinen Ohren..... Er meinte dann nur, dass haette unnoetige Probleme verursacht hier anzuhalten!!!
...wieder mal nach dem Weg fragen...die Hilfsereitschaft fuer uns zwei aussergewoehnlichen Geschoepfe war enorm...
Unser Route: von Can Tho hoch nach Long Xuyen, dann mit der Faehre ubergesetzt und weiter nach Sa Dec ueber die Mz Thuan-Bruecke nach An Huu und ueber Cai Lay nach My Tho (viel Spass beim Suchen auf der Karte!).
... ich (Claudia) kann euch sagen, mein Poooo........
...Ziegelsteinbrennereien in Sa Dec...der Himmel war schwarz gefaerbt vom Rauch...
...die neue Bruecke von My Thuan ueberspannt den Mekong..
...Blick ueber My Tho
In My Tho gibt es nur gerade Mal 5 Hotels. Ins erste sind wir gar nicht mal rein gegangen, weil es uns nicht angesprochen hat. Das zweite war das teuerste der Stadt. Das Zimmer im dritten Hotel war nicht der Hit. Im vierten wollten sie uns ein Zimmer geben, in dem noch ein Handwerker gearbeitet hat und im fuenften weigerten sie sich gar uns aufzunehmen, weil Schueppi nur eine Kopie seines Passes dabei hatte (Das Original war beim Motorradverleiher). So entschieden wir uns dann kurzerhand doch in das teuerste Hotel "Chuong Dong Hotel" zu ziehen! Teuer heisst in diesem Fall uebrigens 25$ fuer das Zimmer!
4. Tag: Rueckkehr nach Saigon
Am vierten und letzten Tag legten wir die kuerzeste Strecke zurueck! Nur 70km bzw. 2 Stunden! Aber nach dem Hoellentripp vom Vortag waere eine laengere Fahrt gar nicht ertragbar gewesen! Schon nach kurzer Zeit tat mein Ar... so weh, dass ich kaum mehr wusste wie sitzen... aber es ging nicht nur mir so!
Die Strecke von My Tho nach Saigon ist wirklich die am wenigsten attraktivste unserer Tour. Der Verkehr nimmt Richtung Saigon quasi Meter um Meter zu und man schluckt Unmengen von Staub und Abgasen! Wie schoen war dann die die Dusche nach unserer Rueckkehr!
...die Strasse von My Tho nach Saigon...hier heisst's 70 km lang Staub und Abgase schlucken...das gilt ebenso fuer die 5 Ziegen auf dem Motorrad vor uns...
...nach 5 Tagen wieder zuerueck...wir haben's ueberlebt! ....
Aufbruch: | 22.10.2005 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 02.02.2006 |
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