6 Städte in 14 Tagen - Tour de force durch Europa
Warschau - tolle Stadt !
15.04.2014: Ich stehe nicht früh, aber rechtzeitig auf, genieße ein tolles Frühstück im Novotel und mache mich auf Achse. Da ich noch immer der Meinung bin, dass Warschau viel zu groß ist, um lange zu Fuß herumzulaufen, kaufe ich - blöderweise - ein Ticket für den roten City-Sightseeing-Bus zum Preis von 15 EUR und steige um 10.00 Uhr gegenüber von Warschaus Hauptbahnhof ein - als Einzige. Sowas muss hier echt nicht sein, aber es spart zunächst Zeit und ich bekomme während der Fahrt schon etwas zu sehen, was für mich auch immer die Gründe sind, nicht den ÖPNV zu nutzen. In der Warschauer Altstadt vor dem wieder aufgebauten Schloss (im 2. Weltkrieg völlig zerstört gewesen) starte ich meinen Rundgang durch Warschau. Und es wird ein Rundgang bleiben, den Bus werde ich nicht mehr benutzen und so macht sich mein Ticket für den Sightseeing-Bus hier nicht bezahlt.
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Das Warschauer Schloss - hier bin ich echt beeindruckt, denn so ein Gebäude wieder ganz neu aufzubauen, nachdem die Brandruinen 1944 gesprengt wurden, ist enorm. Der Wiederaufbau aus Spendenmitteln hat 17 Jahre gedauert während der 1970er und 1980er Jahre.
Gemälde von Canaletto - an diesen Bildern hat man sich übrigens auch orientiert für den Wiederaufbau
Umschlagplatz - grausig: Von hier aus wurden ca. 300.000 polnische Juden in die Vernichtungslager gebracht
Stellvertretend für die vielen Menschen, die hier "verladen" wurden und die oft namenlos einfach verschwanden, stehen an dieser Innenwand des Denkmals jüdische Vornamen von A-Z
Ich bin unheimlich viel gelaufen an diesem Tag. Immer mal wieder habe ich gedacht "an der nächsten Ecke nimmst du ein Taxi", bin dann aber doch weitergelaufen. Es gibt unheimlich viel schöne Architektur in Warschau, man kann sich gar nicht satt sehen. Und so bin ich gelaufen und gelaufen und gelaufen. In etliche Kirchen bin ich auch hineingegangen, aber meistens ist dort das Fotografieren verboten. Ein Museum, dass ich gern gesehen hätte, das Museum der Geschichte der polnischen Juden, war leider an diesem Tag geschlossen. Trotzdem ich nicht alles geschafft habe, was für diesen Tag auf meinem Zettel stand, war ich am Ende des Tages zwar völlig hinüber, aber auch schwer beeindruckt und völlig zufrieden.
Erst am späten Nachmittag hatte ich so großen Hunger, dass ich endlich irgendwo einkehren musste für etwas Warmes in den Magen. Das Problem bei mir - rein essens-technisch auf Reisen - ist, dass ich zwar Hunger habe, aber keine Lust zu essen. Wirklich. Ich muss mich dann regelrecht zwingen und meistens gibt es nur ein einziges Gericht, das ich dann essen mag. Spaghetti Carbonara. Deswegen zieht sich der rote Faden meiner Spaghetti-Carbonara-worldwide-best-of-list auch durch alle meine Reiseberichte hier. In einer Fußgängerzone Warschaus stoße ich auf ein italienisches Restaurant und das ist meins, sofort ! Die Carbonara sind ok, aber es ist zuviel Schinken und zuviel Käse, die Sauce zu dick und fett. Nein, keine Platzierung auf der best-of-Liste..., aber nach der Hälfte der Portion bin ich auch satt, bzw. habe echt keinen Bock mehr weiter zu essen.
Am Abend im Hotel muss ich schon wieder zusammenpacken. Morgen geht es weiter wieder nach Westeuropa.
Fazit Warschau: Eine hochgradig interessante, moderne und schöne Stadt. Kultivierte Einheimische, sehr elegante und modebewusste Frauen (das war echt auffällig !). Mit englisch klar zu kommen, ist auch hier mittlerweile überhaupt kein Problem. Mit Warschau werde ich immer den Begriff "Eleganz" in Verbindung bringen, ich habe die Stadt einfach so empfunden...
Aufbruch: | 12.04.2014 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 26.04.2014 |
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