6 Städte in 14 Tagen - Tour de force durch Europa
Reisetag und grober Planungsfehler
18.04.2014: Eigentlich hatte ich ja gedacht, ich könnte den halben Tag heute noch in Amsterdam für Besichtigungen nutzen. Deswegen hatte ich die Zugfahrt mit dem Thalys erst für 16.10 Uhr gebucht. Leider konnte ich mein Gepäck nicht im Hotel aufbewahren lassen und musste um 11.30 Uhr schon auschecken. Gut, im Bahnhof wird es ja auch eine Gepäckaufbewahrung geben. Gibt es auch. Nur sind die Schließfächer eh schon fast alle belegt - und für meine Reisetasche sowieso zu klein. Mega-Sch... Ich also ins Ticket-Büro und gefragt, ob ich auf einen früheren Thalys umbuchen könne: Nee, alles voll, den ganzen Tag (die Thalys-Züge fahren stündlich ab Amsterdam via Schiphol, Rotterdam und Antwerpen nach Brüssel und weiter nach Paris.)
Und so verbringe ich unfreiwillig etliche Stunden in verschiedenen Cafés von Amsterdam Centraal. Hätte ich doch nur ein 1.-Klasse-Ticket gekauft, dann hätte ich es mir wenigstens in der 1.-Klasse-Lounge bequem machen können..., aber nee, ist auch nicht. Endlich, endlich ist es 16.10 Uhr und ich kann es mir im Zug gemütlich machen. Wobei ich - mal wieder - Kritik üben muss am europäischen Bahnsystem: Auch im Thalys gibt es nicht mal ansatzweise ausreichend Platz für´s Gepäck. Gott sei Dank, hilft mir jemand, meine Reisetasche ins Gepäckregal auf weit über Kopfhöhe zu stemmen. Sonst hätte ich nicht gewusst, wohin damit. Meine Sitznachbarin verbringt die ca. 2 Stunden Zugfahrt mit ununterbrochenem Essen. Erst kaut sie fast 1 Stunde an einem übel-riechenden Salat herum, dann knistert sie Ewigkeiten mit Papiertüten und knuspert dann eine weitere Stunde an Keksen und Brötchen. JA: Ich bin heute echt GENERVT und so verwandele ich mich vom tolerantesten Menschen der Erde in eine innerlich kochende Furie. Aber natürlich mit Contenance ! Ich raste selbstverständlich nicht aus.
Ankunft Brüssel - Gare du midi- ich muss aber in die Nähe des Gare centrale. Den Sprachschalter im Kopf habe ich innerlich bereits umgelegt auf französisch, allerdings bleibt der "ich-bin-genervt-Schalter" weiter auf on. Ich brauche sowas von ein Taxi ins Hotel ! Schon im Bahnhof werde ich angehauen: "Taxi, Madame ?" "Non, merci". Das sind doch Schlepper. Raus auf den Bahnhofsvorplatz und da steht selbstverständlich eine ganze Reihe regulärer Taxis. Das erste ist meines: "Hotel La Madeleine, svp". 10 EUR später steige ich vor dem La Madeleine aus und bin endlich glücklich: Ein sehr netter Rezeptionsmensch begrüßt mich, schickt mich per Mini-Lift in die 6. Etage dieses etwas verbastelten und verbauten Hotels und ich bin happy ! Es ist groß, es ist ein Doppelzimmer, es hat ein Fenster auf die Hofseite, das ich weit aufreißen kann, es hat einen Zimmer-Safe, ist sauber und einigermaßen gemütlich, es hat alles, was man so braucht. Nur Wifi muss man leider mit 8 EUR/24 h bezahlen, was ich etwas unzeitgemäß und dreist-teuer finde.
Jetzt endlich merke ich, dass ich seit dem Frühstück in Amsterdam den ganzen Tag nichts gegessen habe. Ich habe Hunger, vielleicht bin ich deswegen auch so genervt. Auf großartiges Essens-Spektakel habe ich keine Lust und bin dafür auch zu müde. Aber ich finde eine typisch belgische Fritten-Bude und tue, was ja auch planmäßig ist: Echt belgische Pommes frites essen. Die Saucen-Auswahl überfordert mich fast. Denn im Erfinder-Land der Pommes gibt es nicht nur schnöde die Auswahl aus Ketchup und Mayo. Nö, die machen hier ein echtes Brimborium um die Sauce und ich zeige auf eine, die gut aussieht. Keine Ahnung mehr, was das nun genau war, aber es schmeckt !
18.04.2014 - dieser Tag ist nun echt beendet ! Hotel, Zimmer, Bett, Telefon, i-pad - in dieser Reihenfolge. Ich falle tot um.
Aufbruch: | 12.04.2014 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 26.04.2014 |
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