6 Städte in 14 Tagen - Tour de force durch Europa
Amsterdam overkill
17.04.2014: Das Frühstück findet im benachbarten Irish Pub statt und ist wirklich hammerlecker. Um 8.00 Uhr begebe ich mich in Richtung Bahnhof und suche das Office, wo ich eine Tageskarte für die Straßenbahn kaufen kann. AHA, gefunden. Kostet nicht aufregend viel, deswegen habe ich den Betrag auch schon wieder vergessen. Das Straßenbahn-System Amsterdams ist ansonsten kinderleicht zu durchschauen, auch ohne permanent den Plan in der Hand zu haben. Ich schlage also oberpünktlich um 08.40 Uhr am Museums-Pleijn vor dem Van Gogh-Museum auf, um mir hier die "Sonnenblumen" zu pflücken... DAS Gemälde Van Gogh´s schlechthin und ich dachte, ich nehme es einfach mit und hänge es mir über´s Sofa...
...wie man sieht, ist e-ticket keine schlechte Idee, 20 Minuten vor Öffnungszeit wird es schon eng auf dem Gehsteig. Um punkt 09.00 Uhr kann ich das Ende der Schlange von meiner Pole-position direkt vor dem Eingang kaum noch ausmachen...
Das Museum selbst ist komplett foto-freie Zone. Nichts darf man fotografieren, rein gar nichts... Ach doch ! Die Sonnenblumen ! Ein ganz großes Poster davon...
Das Gemälde "Die Sonnenblumen" ist nämlich leider gar nicht da, es ist zur Zeit nach London ausgeliehen. Ist ja übliche Museums-Praxis heutzutage, die Bilder ständig durch die Weltgeschichte reisen zu lassen und sie in anderen Museen zu zeigen für eine gewisse Zeit (und ein gewisses Geld - sicherlich). Auf diese Weise hatte ich das berühmte Selbst-Portrait Van Gogh´s auch schon im Metropolitan Museum of Art in New York gesehen.
Heute ist das Selbst-Portrait aber in Amsterdam zuhause und auch die "Iris" und die "Mandelblüte". Wirklich coole Gemälde, wunderschön. Was ich nicht gewusst habe: Dass Van Gogh auch so ganz düstere Bilder am Anfang seiner Schaffenszeit gemalt hat. Alles in allem ein toller Besuch, die 15 EUR waren es wert. Zu gern hätte ich im Museums-Shop zugeschlagen, aber NEIN, Taschengewicht im Auge behalten !!!
Amsterdam ist auch berühmt für den Diamanten-Handel, aber damit habe ich mich nun überhaupt nicht beschäftigt
Marketing-Coup: Der Stadtname "Amsterdam" bietet natürlich die Steilvorlage für so eine Geschichte. Deswegen steht nicht nur eine "I amsterdam"-Anlage herum für Buchstaben-Kletterer und deren Fotografen - vor dem Flughafen Schiphol eine weitere und noch eine vor der Amsterdamer Oper
Mieke Telkamp: "Wenn der Frühling kommt, dann schick´ich dir Tulpen aus Amsterdam..." Kitsch as Kitsch can. Dabei kommen Tulpen - genau wie Schneeglöckchen - ursprünglich aus der Türkei... So zerstört man Klischees und Illusionen, sorry !!!
Hinein ins frisch renovierte Rijksmuseum mit dem wunderbaren Atrium. Ich hatte wieder e-ticket zu 15 EUR. Gott sei Dank ! So entsetzlich lang sind die Warteschlangen hier aber nicht und es verteilt sich alles besser, weil es so riesig ist. Dafür sollte man wissen, was man sehen will, alles geht nicht, sonst ist man hier tagelang beschäftigt. Ich will, was alle wollen:
Was ich hier jetzt megacool finde: Man steht nicht einfach nur doof vor dem riesigen Gemälde herum und fotografiert into the nowhere, sondern kann sich einen Bild-Guide in der jeweiligen Stammessprache holen und mithilfe des Guides die Bild-Details kennenlernen. Auf so einem Monumental-Gemälde gibt es nämlich so einiges zu entdecken, was ohne Guide wie in einem Wimmelbild sonst einfach untergehen würde.
Das make-over des Rijksmuseums hat 8 Jahre gedauert - es zeigt heute etwa 8000 Kunstobjekte aus 800 Jahren niederländischer Geschichte und noch viel mehr. Es ist wirklich ein must in Amsterdam !
Und dieses Gemälde (Andy Warhol) hängt auch hier im Rijksmuseum: Dat is de Trixi ! Ehemalige Königin der Niederlande - Beatrix van Oranje
So, raus aus dem Museum, rein in die Straßenbahn. Zur Prinsengracht ins Viertel Jordaan und somit zum Anne-Frank-Huis. Ich gebe die Hoffnung noch immer nicht auf, dass ganz, ganz vielleicht die Warteschlange doch noch halbwegs übersichtlich sein könnte...
Das Anne-Frank-Museum - das eigentliche Hinterhaus ist von hier aus nicht zu sehen - dafür müsste man schon hinein...
...man sieht´s: Die Schlange wickelt sich einmal um den ganzen Block und ist schier endlos, nee das tue ich mir nicht an, dann komme ich lieber noch mal wieder, irgendwann
Das lange Dach gehört zum Hauptbahnhof, dahinter legen die Fähren ab. Amsterdam hat wirklich nah am Wasser gebaut...
Das größte Floating Restaurant Europas mit natürlich chinesischer Speisekarte nach dem Vorbild Hongkongs
irgendwann sind die 90 Minuten um, ich gehe an Land und sofort wieder in eine Straßenbahn - zum Rembrandts-Pleijn
Am Ende des Tages schlage ich wieder am Dam auf und sehe mir noch diese grausigen Fahrgeschäfte an - ich werde nie verstehen, warum man sich das antut, bewundere aber durchaus den Mut der zahlungswilligen Irren, die da einsteigen...
Ende im Gelände. Ich bin total müde. Zurück auf dem Weg ins Hotel ziehe ich mir noch einen Burger bei Mc D. rein, kaufe noch etwas gesünderes zu essen im Supermarkt, aber dann ist auch Schluss für heute. Man muss auch wissen, wenn das Limit erreicht ist. Nightlife brauche ich nirgendwo, niemals und never, deswegen entspanne ich in meinem "Luxus"-Zimmer vor dem Fernseher, telefoniere nach Hause und checke den Plan für morgen.
Aufbruch: | 12.04.2014 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 26.04.2014 |
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