auch die Ostsee hat Fjorde

Reisezeit: April / Mai 2014  |  von Herbert S.

Schleswig

Schleswig am Ostseefjord Schlei ist mit über 1200 Jahren Geschichte ist älteste Stadt im Norden.
Die lebendige Stadt bietet vor allem eine Fülle von faszinierenden Museen: von Schloss Gottorf mit seinem Barockgarten und dem Gottorfer Globus über das Stadtmuseum und das Teddy Bär Haus bis zum Wikinger Museum Haithabu. - doch dazu später!
Die Silhouette der Stadt von Süden jenseits der Schlei läßt als höchstes Bauwerk den Dom erkennen, auch wenn heute der Wikingerturm höher ist.

St. Petri-Dom zu Schleswig

St. Petri-Dom zu Schleswig

enge Gassen mit kleinen Häusern umgeben den Dom

enge Gassen mit kleinen Häusern umgeben den Dom

Zu Beginn der Geschichte der Stadt Schleswig - also um 1100 hatte der Bischof zunächst eine Pfeilerbasilika erbauen lassen, der im späten 12. Jahrhundert ein flachgedecktes Querhaus hinzugefügt wurde.
Aus jener Zeit stammt noch das Petersportal am südlichen Querhaus, das aus Granit, Kalkstein und Tuff gearbeitet worden ist.

Im Bogenfeld thront Christus als Weltenrichter zwischen Petrus und Paulus

Im Bogenfeld thront Christus als Weltenrichter zwischen Petrus und Paulus

heutige Hallenkirche

heutige Hallenkirche

Die romanische Pfeilerbasilika wurde im 13. Jahrhundert zu einer gotischen Gewölbebasilika umgestaltet unter Verwendung des neuen aus Lübeck bekannten Baumaterials - dem Ziegelstein.
Im 15. Jahrhundert wurden die Seitenschiffe erhöht und erweitert und es entstand die heutige Hallenkirche.

Erst kurz vor Ende des 18.Jh. wurde dann der 112 Meter hohe Turm angebaut.

den Turm muß ich natürlich wieder besteigen, nachdem meine Knieprobleme behoben sind

den Turm muß ich natürlich wieder besteigen, nachdem meine Knieprobleme behoben sind

Weit über die Grenzen hinaus ist der Dom durch seinen Hochaltar bekannt. 1666 schuf ihn Brüggemann mit 392 Figuren und 12 Szenen aus der Heilsgeschichte .

bekanntestes Ausstattungsmerkmal - der Hochaltar von Brüggemann

bekanntestes Ausstattungsmerkmal - der Hochaltar von Brüggemann

Im 14. Jh. wurde an der Nordseite des Doms der Kreuzgang angebaut. Er diente dem Domkapitel als Prozessionsgang, den Bürgern als ort für private Rechtsgeschäfte und jahrhundertlanmg auch als Markt.

Kreuzgang des Doms

Kreuzgang des Doms

Da heute um den Dom herum ein mittelalterlicher Markt stattfindet, kann man den Turm besteigen. Das lasse ich mir natürlich nicht entgehen.

Blick nach Osten zur Lange Str. hin, in der eine Reihe sehr schöner Fassaden zu finden ist, die aus unterschiedlichen Epochen stammen.  Man beachte im Vordergrund den stark geneigten norddeutschen Giebel.

Blick nach Osten zur Lange Str. hin, in der eine Reihe sehr schöner Fassaden zu finden ist, die aus unterschiedlichen Epochen stammen. Man beachte im Vordergrund den stark geneigten norddeutschen Giebel.

Blick auf das Rathaus

Blick auf das Rathaus

Blick nach Westen auf den 'jüngeren' und höheren Wikingerturm

Blick nach Westen auf den 'jüngeren' und höheren Wikingerturm

Blick nach Süden auf den Schleihafen

Blick nach Süden auf den Schleihafen

Eine ganz andere Welt erwartet uns auf der Halbinsel Holm. Die historische Fischersiedlung mit dem Friedhof im Zentrum ist in dieser Form einzigartig. Schon 1643 schlossen sich die Holmer Fischer zu einer Zunft zusammen.

Auf den Straßen der Fischersiedlung stehen behaglich aussehende kleine meist Traufenhäuser aus Backstein, die häufig auch noch mit Utluchten - d.h Erker - versehen sind, so kann man ohne das Haus zu verlassen auch die Strasse überblicken.

Auf den Straßen der Fischersiedlung stehen behaglich aussehende kleine meist Traufenhäuser aus Backstein, die häufig auch noch mit Utluchten - d.h Erker - versehen sind, so kann man ohne das Haus zu verlassen auch die Strasse überblicken.

die Kapelle in der Ortsmitte ist vom Friedhof umgeben

die Kapelle in der Ortsmitte ist vom Friedhof umgeben

Zwischen den Häusern führen schmale Gassen zum Ufer der Schlei

Zwischen den Häusern führen schmale Gassen zum Ufer der Schlei

Auch manche der Türen sind als 'Klöndüren' ausgeführt - d.h. in der waagerechten Mitte geteilt, so dass man zum 'Klönen' nicht ins Haus bitten mußte.

Auch manche der Türen sind als 'Klöndüren' ausgeführt - d.h. in der waagerechten Mitte geteilt, so dass man zum 'Klönen' nicht ins Haus bitten mußte.

Am Rande des Fischerdorfes steht das St.-Johannis-Kloster, das 1250 zum 1. Mal in einer Urkunde erwähnt wird. Es beherbergte Benediktinerinnen und ist nach der Reformation in ein Fräuleinstift umgewandelt worden.

Kirche des St.-Johannis-Klosters

Kirche des St.-Johannis-Klosters

Die Kirche zeigt zwar in ihrer Westfassade noch ein aus Granitquadern gestaltetes romanisches Portal , doch ist sie nach einem Brand im Jahre 1487 in Ziegeln (und Fachwerk) erweitert worden.

Wir haben Glück und eine Außentür ist offen, so dass wir einmal durch die Gänge 'schleichen' können, in denen es totenstill ist. Leider ist die Kirche verschlossen.

© Herbert S., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein kurzer Bericht im ADAC-Magazin hat uns die Region um Schleswig herum schmackhaft gemacht. Die Schleiregion ist eine eher untypische Förde für Schleswig-Holstein, denn sie ist nur durch eine schmale Öffnung mit der Ostsee verbunden und hat somit eher den Charakter eines Flusses.
Details:
Aufbruch: 26.04.2014
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 03.05.2014
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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