auch die Ostsee hat Fjorde
die Schlei
Vor der letzten Eiszeit war die westliche Schlei wie eine große Bodenmulde geformt, in der sich Wasser sammelte und kleine Süßwasserseen entstanden. Als es kälter wurde und die riesigen Gletscher von Skandinavien kommend über das Land schabten, erhielt die Schlei ihre heutige Gestalt. Dies geschah jedoch nicht in »einem Schwung« wie bei der Entstehung der Kieler Förde und der Eckernförder Bucht. Im Bereich der Schlei schob sich die Gletscherzunge abwechselnd vor und zurück (»oszillierende Eisrandlage«).
Bei jedem Vorstoß wurden Kies. Sand, Ton und Gestein vom Gletscher - wie von einer Planierraupe -aufgeschoben Es entstanden so genannte »querliegende Stirnmoränen«, die das ehemals langgestreckte Zungenbecken in seenartige Einzelbecken gliedern.
Je nach Windrichtung strömt Wasser aus der Schlei in die Ostsee und Ostseewasser in die Schlei. Ebbe und Flut können diesen Prozess leicht abschwächen oder stärken - der Tidenhub beträgt ca. 6-8 cm.
Durch den Süßwasserzufluß über Flüsse und Niederschlag einerseits und den Einstrom von Ostseewasser andererseits, bildet sich ein Salzwassergefälle von Schleswig bis zur Schleimündung (ca. 40 km)
Die Schlei führt seit ihrer Entstehung ein Zwitterdasein.
Sie hat Eigenschaften einer Meeresbucht sowie eines stehenden bzw langsam fließenden Süßgewässers. Diesen Mischzustand von salzigem Ostseewasser und süßem Oberflächenw asser nennt man Brackwasser. Die Schlei ist der größte Brackwasserkörper Schleswig Holsteins.
Als das Eis schmolz und sich die Gletscher zurückzogen, füllten sich die einzelnen Becken mit Wasser Es kam zu Durchbrüchen (z B bei Missunde östlich der großen Breite) und folglich zu beachtlichen Schmelzwasserrinnen, in denen sich die Wassermassen ihren Weg bahnten Diese Rinnen «fraßen« sich tief in den Grund ein und sind noch heute bei Arms, Loitmark und Missunde gut zu erkennen
Etwa 150 Kilometer lang ist die Uferlinie der Schlei. Dort sind flache Uferstrecken, Steilufer, große Verlandungsbereiche mit Schilfbewuchs oder Binsen und Seggen zu finden. Diese stellen wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen dar. Viele Wasservögel nutzen die Schleiförde und den Schleisand als Rast- und Überwinterungsgebiet.
Neben den stillen Förden, weiten Sandstränden und baumbestandenen Steilufern an der Ostsee finden wir im Hinterland eine sanft wellige, bisweilen hügelige Jungmoränenlandschaft, die von zahlreichen Wiesen, Feldern, Wäldern und Knicks umgeben ist. In die Landschaft eingestreute steinzeitliche Hünengräber, bronzezeitliche Erdhügel, zahlreiche alte Kirchen, reetgedeckte Bauernhöfe sowie stattliche Herrenhäuser und Schlösser geben der Region ihr ganz eigenes Gepräge.
In den folgenden Kapiteln besuchen wir von den aufgeführten Sehenswürdigkeiten zahlreiche im nördlichen Bereich der Schlei (d.h. in Angeln) und in südlich der Schlei gelegenen Region Schwansen.
Aufbruch: | 26.04.2014 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 03.05.2014 |