auch die Ostsee hat Fjorde
Schleswig: Wikinger - Haithabu
Siedlungsspuren - Haithabu
Ein 1,3 km langer und bis zu 10 m hoher Halbkreiswall umfängt das 26 ha große ehemalige Siedlungsgelände der wikingerzeitlichen Handelsstadt Haithabu. Vom Anfang des 9. bis zur Mitte des 11. Jh. war Haithabu eine blühende Hafenstadt. In der 2. Hälfte des 10. Jh. wurde die Stadt durch einen mächtigen Wall geschützt.
Das Gelände war dicht mit Häusern bebaut. Das Zentrum der Siedlung lag vermutlich dort, wo heute die rekonstruierten Gebäude stehen. Im Nordwesten befanden sich zahlreiche Grubenhäuser, die als Werkstätten verschiedener Handwerker benutzt wurden. Produktionsabfälle wie Eisenschlacke und Glas deuten darauf hin.
Am Ufer entlang verlief ein Weg, von dem Pfade in Richtung Haddebyer Noor abzweigten. Diese führten wohl zu den Landebrücken des Hafengebietes, an denen Schiffe verschiedener Bauweisen anlegten, Im Südwesten lag in großes Gräberfeld. Das Bachbett folgte damals einem anderen Verlauf.
Von Schleswig kommend parkt man an der Kirche von Haddeby und läuft zunächst auf den futurisdtisch anmutenden Museumsbau der Wikingerausstellung. Die Ausstellung Dein Linktext hier... zeigt verschiedenste Exponate und ordnet sie in den zeuitlichen Kontext ein.
Das legendäre Bootkammergrab gewährt Einblicke in die kostbare Bestattung eines mächtigen Kriegsherrn.
Die Dauerausstellung im Wikinger Museum behandelt Themen wie Haushalt, Verteidigung, Bestattung sowie Handel und Handwerk.
Wer hätte gedacht, dass die Handelsmetropole nicht nur eigene Münzen prägte, sondern hier auch massenhaft Glasperlen hergestellt wurden?
In der Schiffshalle gibt es das beachtliche Wrack eines wikingerzeitlichen Kriegsschiffs zu bestaunen, das einst das schnellste Gefährt auf der Ostsee war.
Nach dem Besuch der Ausstellung empfiehlt sich der Spaziergang zum rekonstruierten Wikingerdorf. "Durch den Aufbau von insgesamt sieben Gebäuden und einer Landebrücke zum Haddebyer Noor soll die Lebenswelt der Menschen in dieser frühstädtischen Siedlung begreifbar gemacht werden. Sie unterschied sich von derjenigen der ländlichen Siedlungen nicht nur durch ihre Größe und die Dichte der Bebauung, sondern vor allem durch die Dominanz von handwerklicher Produktion und Warenaustausch. Diese lassen sich im archäologischen Befund einerseits durch das Fehlen größere Stallbereiche in den Häusern, andererseits durch Werkstattabfälle und Objekte aus fernen Ländern gut nachweisen."
aus Prospektext
In der Wikingerzeit durchfloss an dieser Stelle ein kleiner Bach die Siedlung. Um sich vor Überschwemmungen zu schützen, hatten die Bewohner von Haithabu seine Ufer befestigt. Die verschiedenen Formen der Bachuferbefestigung wurden hier nachgebaut.
Frühmittelalterliche Textilien bestanden vor allem aus Wolle. Die Verarbeitung von Rohwolle bis hin zum gewebten Tuch fand fast in jedem Haushalt statt. Im Sommer hat man viele Arbeiten auch im Freien verrichtet.
Das Haus des Tuchhändlers ist eine Wandgerüstkonstruktion.
Die Wand besteht abwechselnd aus breiten tragenden Spaltbohlen (Gerüstpfosten) und schmaleren, die der Flechtwand Halt geben. Das Haus wurde mit einem traditionellen Pfettendach rekonstruiert
Wollte man im Haus weben, musste der senkrechte Webstuhl so stehen, dass bei geöffneter Tür der Arbeitsplatz erhellt wurde.
Bevor den Parkplatz nach der besichtigung verläßt sollte man jedoch einen Blick auf die Haddebyer Kirche werfen.
Ansgar gründete hier nahebei um das Jahr 849 n. Chr. eine Kirche und sorgte für einen Pfarrer. Das Kirchengebäude war klein und aus Holz . Es war die erste Kirche im alten Dänemark. Von Haithabu/ Schleswig der großen Handelsstadt der Wikinger fuhren Ansgar und andere Missionare nach Norden.
Aufbruch: | 26.04.2014 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 03.05.2014 |