auch die Ostsee hat Fjorde
Angeln - das nördliche Ufer der Schlei
Zu den Sehenswürdigkeiten von Angeln gehört auch schon die Dorfkirche in Brodersby (s. Kapitel 'unser Domizil') - Daher starten wir unsere Rundfahrt heute in Ulsnis.
Kirche von Ulsnis
Die Kirche ist wahrscheinlich Ende des 12. Jh. gebaut worden und damit die erste Steinkirche an der Schlei. Die Erweiterung nach Westen ist breiter als der ältere Teil. Mittel- und Westteil sind aus Feldsteinen gebaut, der 1796 zugefügte Ostteil besteht aus Ziegelsteinen. Der hölzerne Glockenturm von 1790 steht steht etwas abseits auf einem kleinen Hügel. .
Die Ulsnisser Kirche wurde 1338 dem heiligen Wilhadus (urspr. Willehad) geweiht. Ihre heutige Form der Saalkirche stammt aus einem Umbau des Jahres 1796
von dem die Kirche umgebenden Friedhof mit alten Eichen bietet sich ein schöner Blick über die Schlei
Bei Lindau befindet sich nach Missunde die nächste Möglichkeit der Schleiüberquerung und zwar mittels einer 'kombinierten' Brücke.
Eine kombinierte Brücke ist eine Brücke, auf der nicht - wie an anderen orten Bahn- und Straßenverkehr nebeneinander oder auf zwei verschiedenen Ebenen geführt werden, sondern alles bewegt sich auf einer 'Fahrbahn'. Außerdem ist die 1929 erbaute Klappbrücke auch noch für den Schiffsverkehr einmal stündlich geöffnet.
Mühlen an der Schlei
Die Zahl der Mühlen ist in den letzten Jahrzehnten deutlich geschrumpft. Der ältere Typ , die Bockmühle (vorwiegend aus dem frühen 18. Jh.) ist gar ganz verschwunden, da sie im Laufe der Zeit durch Holländermühlen ersetzt wurden, bei denen die 'Kappe' auf einem festen Bauwerk steht, so dass man nur diese in den Wind drehen mußte. Wegen der längeren Flügel und der größeren Höhe konnte man größere Mahlsteine verwenden.
diese hier steht in Lindau - und ist nach aufwändiger restaurierung wieder voll funktionstüchtig - der Besitzer öffnet sie sporadisch
Im Jahre 1666 verlangte Detlef von Rumor, Herr auf Roest, von den Bewohnern Kappelns, dass sie ihm den Untertaneneid - sie wären damit Leibeigene geworden - schwören sollten. Die Bitten an den Landesherrn, den Herzog von Gottorf, führten schließlich zu dem Angebot an die Bewohner, die Kappeln verlassen wollten, auf seine "zur Schifffahrt bequeme Insel Arnis mit gewissen Privilegien" zu ziehen. So erhielten 62 Familien eine neue Heimat. Nach anfänglichen Schwierigkeiten galt Arnis Mitte des 17.Jh. als der reichste Ort Angelns. (28 Schiffe und 86 Häuser)
Heute leben in der 1934 mit Stadtrecht belegten Stadt etwa 500 Einwohner.
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In der etwa 600 ml langen Straße (s. Plan) reihen sich in geringen Abständen ein- oder zweigeschossige Häuser giebelständige Häuser aneinander. Viele hatten einmal eine oder zwei Unluchten, von denen sich aber leider nur wenige erhalten haben. Doch hübsche Haustüren kann man noch immer finden. .
Bereits zwei Jahre nach der besiedlung entstand eine schlichte Saalkirche mit dreiseitigem Chorschluss und allseits gewalmtem Dach; sie wurde 1673 eingeweiht. Von dem ursprünglichen Fachwerkbau ist nur noch die Nordwand erhalten. Sie wurde im Rahmen einer aufwendigen Sanierung im Jahre 2010 restauriert. Der hölzerne Glockenturm, wie wir ihn heute sehen, wurde erst 1825 errichtet, nachdem der alte, 1670 gebaute Glockenstuhl zusammengebrochen war.
Die Westempore von 1765 hat ihren Aufgang von außen über den Turm. Man nennt sie heute noch "Knechteboden", weil hier die Schifferknechte ihren Platz hatten.
Eine Besonderheit der Kirche sind die vier Votivschiffe, die von der Decke hängen. Sie stammen zum Teil aus dem 19. Jahrhundert und sind Geschenke von Schiffern als Zeichen des Dankes für ihre Errettung aus Seenot. Das prächtige Schiff "Privilegia" wurde 1971 gestohlen. Das älteste Votivschlff, die "Ansul Arnis", vom Anfang des 18. Jahrhunderts, ist im Landesmuseum zu sehen.'
Besichtigung von Kappeln im gesonderten Kapitel
Wenige Kilometer nördlich von Kappeln liegt Maasholm - bis auf eine kleine Kapelle und den Hafen der Schleimünde ist aber nichts zu sehen.
Wir machen zum Schluß dann noch einen 2km langen Weg zum Naturerlebniszentrum, das einen etwas heruntergekommenen Eindruck macht. Das Gut Oehe, das uns interssieren würde, ist leider von dort nicht zu erreichen.
Die Ausstellungsräume sind zwar offen, bieten aber nicht viel Neues.
Auf dem Weg stehen Hinweistafeln zu Flora und Fauna sowie der Hinweis auf einen Moränenhügel, der abgetragen wurde um Deiche zu bauen. Der Hügel hatt im Volksmund den Namen Choleraberg, da dort 1853 13 an der Cholera verstorbene Maasholmer beerdigt wurden.
Aufbruch: | 26.04.2014 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 03.05.2014 |