auch die Ostsee hat Fjorde
Angeln - das nördliche Ufer der Schlei: Kappeln
Von der Brücke über die Schlei bietet sich ein prächtiges Bild - die Kirche und die wieder hergerichtete Mühle überragen die auf der Höhe über der Schlei sich hinziehende Stadt. Der Name der Stadt stammt von einer Kapelle, die 1357 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde und dem heiligen Nikolaus geweiht war. Da dieser der Schutzpatron der Seefahrer war, muß es sich wohl um eine Schifferkapelle gehandelt haben. Wie auch Arnis erlebte Kappeln Mitte des 18. Jh. seine Blütezeit. 33 Schiffe waren damals dort beheimatet.
Die Fischer von Kappeln haben von jeher die Möglichkeit genutzt, nicht nur in der Ostsee, sondern auch in der Schlei fischen zu können. Sie haben dabei eine besondere Methode entwickelt, den Hering zu fangen. Sie stellten 'Heringszäune' ins Wasser, deren Flechtwände nach Schleimünde (zur See) hin weit geöffnet waren, aber zur Schlei hin immer weiter aufeinander zuliefen, um schließlich am Ende die Heringe zu fangen. Gab es im 17. Jh. noch 41 solche Zäune an der Schlei , so wird heute nur noch einer als Kulturdenkmal erhalten.
Es ist Mittagszeit und wir schlendern am Kai entlang, wo zahlreiche Angler ihr Glück versuchen, durch hübasche Gassen und suchen den Dehnthof, wo eine ganz bekannte Fischräucherei sein soll.
zahlreiche Pflastersteine sind durch Heringsmotive ersetzt - wohl Spenden einzelner dort genannter Bürger
Die Fischräucherei Föh ist eine recht hübsch gemachte Imbißstube mit verkaufsträchtigem Werbespruch: "Sage Kappeln nie adieu, ohne einen Aal von Föh"
Im Selbstbedienungsbistro der Räucherei essen wir im Strandkorb sitzend eine Fischsuppe bzw. Fischfrikadellen.
Als in der 2. Hälfte des 18. Jh. Die alte Kirche zu klein geworden war, wurde eine neue 1793 errichtet und als letzter barocker Kirchenbau des Landes eingeweiht. Über einem Sockel aus Feldsteinen, erhebt sich der Bau in Form eines langen Rechtecks mit breit abgeschrägten Ecken und einem nach Westen ansetzenden Turm. Das abgewalmte Pfannendach wird in der Mitte durch einen kleinen Dachreiter gekrönt. Der Innenraum gilt als schönster neuzeitlicher Kirchenraum des Landes Leider war die Kirche wegen Orgelrestaurierung völlig geschlossen.
Im oberen Teil des Ortes befindet sich eine Windmühle, die zu früheren Zeiten neben dem Mahlwerk auch ein Sägewerk angetrieben hat.
im Unterbau ist heute die Touristeninformation von Kappeln untergebracht - das Mühleninnere kann besichtigt werden
Auf dem Rückweg zum Parkplatz fällt die Polizeistation auf, die noch das alte Flair besitzt. Mit einem Blick auf das Hotel Aurora, das im Landarzt der Treffpunkt für den Stammtisch war. beenden wir die Besichtigung Kappelns.
Aufbruch: | 26.04.2014 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 03.05.2014 |