Frankreich Bretagne 2014
Paris Teil 3 und der Nachtzug der DB
Die Welt des Shoppens...
20. Tag
28.07.2014
Der heutige Montag steht ganz im Zeichen des Shoppings. Also ab in die City zur Galeries Lafayette, dem erfolgreichsten Kaufhaus der heutigen Zeit und ein Sinnbild des Konsums. Dieser Konsumtempel toppt das KaDeWe oder das Alsterhaus lässig und spielt in der Liga der besten Häuser ganz weit vorne. Liegt es daran, dass es eine einzigartige Jugendstil-Galeriehalle hat, die über 5 Etagen geht und eine gewaltige, wunderschöne Glaskuppel, die alles überspannt?! Oder an der geöffneten Dachterrasse, auf der man einen tollen Blick über Paris hat?! Auf jeden Fall ist die Präsentation der Ware in den unterschiedlichsten Abteilungen eine Reise wert, denn hier gibt es tatsächlich für jeden etwas zu sehen und zu erleben.
Île de Saint Louis
Wir verlassen dieses Shoppingparadies und gehen die Grand Boulevards runter und lassen uns dahin treiben. Am Ende beschliessen wir noch unsere restlichen Karten "abzufahren" und nehmen die Metro in Richtung Île Saint Louis. Dort bummeln wir durch die kleinen Gassen und decken uns beim Bäcker vor Ort mit leckerem Baguette und Gebäck für eine Mittagspause an der Seine ein. So lassen wir im Schatten die Seele baumeln und schauen beim Essen auf Notre-Dame, während an uns die ganzen Ausflugsdampfer vorbei fahren.
Heimreise mit der DB
Gegen Abend machen wir uns dann auf in Richtung unseres Hotels und packen unsere Koffer. Der Bahnhof liegt gleich gegenüber vom Hotel. Vor der Abreise schlürfen wir dann in der Hoffnung die Körpertemperatur damit nachhaltig senken zu können )) einen leckeren Frappuccino. Durch die Tour de France, das Treffen der Aussenminister wegen der Ukrainekrise und den Protesten wegen Gaza ist die Armee in Einsatzbereitschaft gerufen worden und an allen!!! öffentlichen Plätzen patrouillieren seit vorgestern voll bewaffnete Soldaten im Kampfanzug mit Gewehren im Anschlag. Das ist für uns ein seltsamer Anblick, der uns eher nervös macht, als beruhigt.
Eingedeckt mit einem kleinen Snack als Abendessen machen wir uns dann auf zu unserem Bahnsteig und unserem Schlafwagen der DB, der uns heute zurück nach Hamburg bringen wird. Der Service an Bord ist klasse, ruckzuck ist alles eingerichtet, die Stockbetten fertig, das Frühstück und die Weckzeit geklärt und beim Steward noch fürs Abendessen ein Bierchen bestellt und schon ist unsere Kabinentüre zu, und wir rollen entspannt der Grenze entgegen. Wir werden in Hamburg morgens aufwachen und die Strecke mehr oder weniger schlafend bequem verbringen. Vom Zugpersonal haben wir erfahren, dass es gegen 0:30 einen planmäßigen Stop in Strassburg gibt, den Britta mit Caspar als "Pinkelstopp" gleich ankündigt. So wissen die Jungs Bescheid und alles klappt wie am Schnürchen. Unser kleiner Bordhund macht das alles super mit und nach den ersten Schreckmomenten bei Weichen oder Kurven, in denen ihn die Fliehkräfte fast aus dem Körbchen schieben, legt er sich dann irgendwann auch in sein Körbchen und kommt zur Ruhe. Wenn nur die Klimaanlage wirklich eine Chance hätte bei den Temperaturen hier...
Fazit unserer Reise:
Die Bretagne ist eine wunderschöne, atemberaubende Region mit sehr freundlichen Menschen und IMMER eine Reise wert. Für Familien, Camper oder Wohmobilisten ist es ein Traum, denn hier sind alle auf diese Art des Tourismus eingestellt. Es gibt unzählige Campingplätze in den verschiedensten Preis- und Leistungskategorien. Ausserorts gibt es oft sogar Wohnmobilstellplätze mit Entsorgungsstationen. Fast alle hatten Euro CE-Stromanschluss und wenn nicht, hatten alle Campingplätze sofort einen Adapter, den wir gegen einen Pfand erhalten haben.
Sanitäre Einrichtungen D vs. F
Auch haben wir nie einen Campingplatz gehabt, der noch die "alten" französischen Hocktoiletten hatte. (Mein größter Alptraum...) Diese sahen wir nur noch ab und zu in öffentlichen, städtischen Toilettenanlagen. Wir hatten dies tatsächlich während der Reisevorbereitung in manchen Blogs gelesen und einmal sogar in einem Video von einem Campingplatz gesehen...Aber es gibt einen deutlichen Unterschied zum Standard (oder der Einstellung) bei den Toiletten zwischen Deutschland und Frankreich. So ist es oft üblich, das in den Sanitärhäusern nicht nach Männlein und Weiblein getrennt wird. Oder die Pissoire für die Männer hängen an der Aussenwand, im Freien quasi. Oder die Toiletten sind einfach alt und haben keine Toilettenbrillen mehr. Stört in Frankreich aber anscheinend keinen so sehr. Bei den Duschen war zumindest bei uns fast immer alles in Ordnung. Wir hatten mit dem Wetter Glück und nach kurzem heftigem Regen in den ersten Tagen folgte meist sofort Sonnenschein. Die Sonne hatte Kraft, und Sonnenschutz war echt angesagt.
Kennt man eigentlich nur aus den asiatischen Ländern oder eben von hier noch in manchen öffentlichen Toiletten.
Tour de France?
Unsere Fahrräder kamen leider nicht mehr zum Einsatz, da der Norden echt sehr bergig ist, was dann mitsamt Hundeanhänger und bei fast 30°C nicht sooo Spaß bringt. Ursprünglich hatten wir auch eher geplant, damit im Süden rumzufahren. Naja, ... Nächstes Jahr hoffentlich...
Lecker Essen...
Wir haben oft sehr lecker und preiswert gegessen (gilt ebenfalls eindeutig nicht für Paris). Die Boulangerien, Patisserien und Boucherien sind der Hammer, für jeden der auf gute Lebensmittel steht. Das Ganze ist dabei meistens nicht teurer als hier bei uns in Deutschland. Auch Einkaufen macht hier in den großen Hypermärkten Spaß, weil es ein unglaubliches Leistungs- und Serviceangebot gibt. Auch hier ist preislich alles im Rahmen und unterscheidet sich nicht wesentlich zu dem, was wir aus unseren Läden kennen.
Mit unserem kleinen Hund sind wir überall willkommen gewesen und hatten nie Schwierigkeiten in ein Café oder ein Restaurant oder auf einen Campingplatz zu kommen. Natürlich ist das sicher auch immer Rasse- und Anzahlbedingt...
Bretagne - wir kommen wieder!
Das Tempolimit ist ein Segen für alle mit Gespann, denn das Reisen wird dadurch echt stressfrei. Ach ja, und es hupt auch niemand, wenn es mal nicht so zackig geht. Man gibt sich freiwillig die Vorfahrt beim Ausparken oder in Ausfahrten. (Gilt natürlich nicht für Paris!! )) In Hamburg werden wir dafür wahrscheinlich auch eingewiesen...
Wir haben bis in die Region Bretagne knapp 36 € an Maut bezahlt (wohl gemerkt ONE WAY, denn die Rückfahrt war ja per DB), denn in der Bretagne gibt es keine Autobahnen mehr, sondern Schnellstrassen und die sind mautfrei.
Wir kamen überall nach den üblichen Höflichkeitsfloskeln in Französisch mit Englisch sehr gut durch, ab und zu sprachen zumeist junge Menschen mit uns sogar deutsch!
Überwältigend war für uns die Höflichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen hier, alles ist entspannt und während der ganzen Reise haben wir uns immer sicher und gut aufgehoben gefühlt.
Wir haben von Marie und Luc gelernt, dass Finistère nicht gleich " das Ende der Welt" bedeutet, sondern eine Region kurz vor New York ist ) Wir haben auch gelernt, dass Hilfsbereitschaft über Landes- und Sprachgrenzen hinweg geht. Vielen Dank an alle, die uns aus unserer nicht enden wollenden Ford-Urlaubskatastrophe geholfen haben!!!
Die meisten Campingplätze, die wir aufgrund unseres Fahrzeugausfalls und des damit verbundenen Endes der Reise stornieren mussten, haben unsere Anzahlung oder auch die Komplettzahlung zumindest für ein Jahr reserviert. So werden wir also nächstes Jahr die Etappe in den Süden nachholen und die Bretagne neu erleben. Vorausgesetzt natürlich Ford kriegt das Problem bis dahin in den Griff...!?!?
Und ein Spruch aus meiner Jugend passt wieder:
"Er fuhr FORD und kam mit der Bahn wieder...!"
Fortsetzung folgt...))
Aufbruch: | 09.07.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 30.07.2014 |