Einmal noch nach Bombay

Dieses Turnier war jetzt kein Highlight der Schachszene. Wer sich für Schach interessiert kann einen ausführlicheren Bericht bei den Stuttgarter Schachfreunden finden. Hier eine kleine Zusammenfassung:

248 Inder, 1 Australier und ich. In dem 9-rundigen Turnier waren 7 meiner Gegner im Alter von 10-13 Jahren. Kein Wunder, ist doch Schach in Indien durch den Exwelmeister Anand sehr populär geworden, dazu noch ist die Hälfte der 1200 Millionen Inder jünger als 27 Jahre. Bei meinem Turnier letztes Jahr in der Türkei nahmen 500 Jugendspieler teil, diese Länder sind also schachlich schwer im kommen. Auch in Delhi waren viele der Jugendspieler von einem Elternteil begleitet, meist war es die Mutter.

Was mich bei den indischen Jugendlichen überraschte war die große Anzahl an Turnieren die sie spielen. Ich hatte einen 10-jährigen Gegner der 16 gewertete Turniere im Jahr 2014 gespielt hatte! Ein anderer mit 13 Jahren erzählte mir, daß er in Kalkutta in einer Fördergruppe von 5 Jugendspieler ist, die von verschiedenen Trainern betreut werden. Jede Woche ist 2 mal Training, jeweils 3-5 Stunden. Er sagte mir er will sich jeden Monat um 50 Elo-Punkte verbessern. Ein älterer Inder der auch schon in Europa gespielt hatte erzählte mir, dass manche der indischen Jugendliche sich von der Schule freistellen lassen für ein Jahr oder länger um dann nur Schach zu spielen. Ich weiß nicht inwieweit das was ich hier mit meinem oberflächlichen Wissen schreibe für das indische Schach typisch ist, man braucht sich jedenfalls um die Zukunft des Schachs in Indien keine Sorgen zu machen.

Hier 2 Beispiele zum Thema "fehlerfreies Schach geht anders"

Trotz einiger für mich glücklicher Spielwendungen musste ich wieder mal so 44 Elopunkte abgeben. Wenn mich jemand fragt wie ich abgeschnitten habe, sage ich "2.Platz in Delhi in der Seniorenwertung" (60+).