Einmal noch nach Bombay
Zug fahren
Nach dem Schachturnier machte ich mich auf den Weg nach Gwalior. Bei längeren Zugfahrten wird empfohlen das Ticket vorab zu kaufen. Für die Online-Buchung benötigt man Email + Handy + Mastercard oder ähnliches. Habe kein Handy, schon gar keines mit einer indischen Nummer. Konnte dann das Ticket nach Gwalior über die Mutter eines meiner Schachgegner erwerben. War recht aufwendig. Beim nächsten Mal werde ich wohl den Rat eines Nachbarn befolgen, der meinte ich solle es einfach am Bahnhof probieren, zumindest in den größeren Orten gibt es für Touristen extra Ticketschalter, normalerweise ist die 1.Klasse nicht so ausgebucht. Egal, per Tuk Tuk zum Bahnhof New Delhi.
Am Sicherheits-Checkin für das Gepäck sprach mich ein Herr an, der sich als Bahnbeamter ausgab und sagte, dass die Züge mehrere Stunden Verspätung haben. Ich müsse kurz auf die andere Seite des Platzes fahren, dort gibt man mir Auskunft über die Abfahrtszeiten. Ich gehöre wohl doch zu den besonders Naiven, und stieg tatsächlich bei dem "vorgeschlagenen" Fahrer ein, seltsame Organisation dachte ich noch. Nach kurzer Fahrt ging mir aber ein Licht auf, über den weiteren Verlauf der Fahrt will ich nur soviel sagen, dass 10 min später der Fahrer und ich in einem "leicht erregten" Gemütszustand wieder am Bahnhof ankamen. Von Verspätung keine Spur, erreichte meinen Zug auch noch bequem.
Diese Dummheit kam mir bei meinem nächsten etwas teuren Hotel zugute, da ich dort dann auf deren Vorschläge wenig einging und meine eigenen Absichten verfolgte. Geht man auf Reisen so hat man doch Einen immer dabei, das ist man selbst. Indien ? Indien das ist eine Fülle von Möglichkeiten die einem geboten werden.
Ich hänge mal die spätere Weiterfahrt von Gwalior gleich mit dran. Da fuhr ich versehentlich 2. Klasse, weil mir der Expresszug zu früh am Morgen abfuhr. Ausstattung besser als ich dachte, auch nicht überfüllt, dem günstigen Preis von 60 Rupien für 100 km stand leider eine ordentliche Verspätung gegenüber.
Das besondere an dieser Fahrt war allerdings der Ausstieg an der Endhaltestelle in Jhansi. Ich wollte das gemütlich angehen, als plötzlich von beiden Seiten neue Fahrgäste mit voller Wucht herein drückten. Ich war da ziemlich dazwischen und hielt mein Gepäck fest. Der Abstand zum Ausgang wurde größer, da half es nur den Vorwärtsgang einzuschalten. Tut mir leid - ich muss raus! Dazu mussten mindestens 2-3 mir weichen und wieder aussteigen, abgesehen von denen draußen die auch noch rein wollten. Ich glaube von meinen 4 Brüdern hätte es nur einer raus geschafft.
Aufbruch: | 01.11.2014 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 17.12.2014 |