Bule on tour durch Indonesiens Inselwelt

Reisezeit: Juni / Juli 2015  |  von Julia S

Die Anreise

Erster Akt (Exposition): Mit Waltraud, meinen zwei Rucksäcken und meinem Indienhandtäschchen, das erstaunlicherweise seit 2006 hält, geht es am Sonntagmorgen bei bestem Sommerwetter zu Fuß zum Hagener Hauptbahnhof. Kaum stehen wir am Gleis, rollt auch schon der RE 7 ein und zu unser aller großen Überraschung steht Kathi winkend in der Zugtür. Eigentlich waren wir davon ausgegangen, uns erst in Köln beim Umsteigen in den ICE Richtung Frankfurt Flughafen zu treffen. Launig geht es also zu Dritt los, nachdem Claus gesund und munter von der Zugtoilette (alles Asientraining) wiedergekehrt ist. Nochmal winken und ab geht die Luzie!

Zweiter Akt (steigende Handlung): Mit der DB läuft alles problemlos und wir sind pünktlich am Ziel. Der Flug ist noch nicht gelistet, also tanken wir mit großem Interesse an der sehr bunten Menschenmischung, die sich in einem großen Flughafen so zusammenfindet, noch Kaffee und Espresso und gucken dabei Leute. Qatar Airways erweist sich als flott und sehr freundlich beim Einchecken, so dass wir wieder Zeit haben, uns der Shoppingmeile des FF-Flughafens hinzugeben. Immerhin erstehe ich noch einen Kamm, meine Bürste hatte ich zuhause gelassen.  Es folgt eine recht problemlose Security-Szene (Highlight: Kathi trifft eine Schülerin ihrer Klasse samt Mutter und Schwester). Ein wenig Abhängen im Gate und dann geht es los!

Dritter Akt (Höhe-/Wendepunkt): Als wirklicher Höhepunkt ist der Flieger nach von Frankfurt nach Doha zu verzeichnen. Ein quasi nagelneuer A 350 mit einem unfassbar guten Sitzabstand und einem noch besseren Unterhaltungsangebot. Die sechs Flugstunden vergingen wie im Flug (haha!), wir konsumierten Filme, genossen ein wirklich leckeres Menü, angenehmen Bordservice und stiegen dann in Doha aus.

Vierter Akt (fallende Handlung): Was einige (viele) Menschen den Emiraten abgewinnen können, können wir auch nach dem dreistündigen Zwischenstopp auf dem Hamada International Airport Doha (Qatar) nicht nachvollziehen. Protz und Prunk dominieren hier. Wir fallen als Backpacker fast auf. Natürlich bewundern wir die „Scheichs“ mit ihren blütenweißen Gewändern – die machen was her. Kritisch blicken wir auf etliche vollverhüllte Frauen und besonders fragwürdig schien uns eine vietnamesische Arbeiter“mannschaft“. Ca. 20 Männer, alle unterernährt, alle in uniformierter Arbeitskleidung, alle mit höchst leerem, trotzdem unglücklichen Gesichtsausdruck. Möglicherweise haben wir Beckenbauer das voraus, dass wir Arbeiter (i.S. von Sklaven, denen der Pass während ihres Arbeitseinsatzes abgenommen wird) gesehen haben. Ja, in Qatar ist die Welt nicht nur von Schönheit und Reichtum geprägt. Die Kehrseiten wurden selbst beim Kurzaufenthalt offensichtlich. Einen kleinen Abstieg gab es auch beim Flieger, der zwischen Doha und Jakarta nicht ganz so komfortabel war, aber durchaus noch immer gut! Mit Qatar Airways würden wir jederzeit wieder fliegen.

Fünfter Akt (Katastrophé): In Jakarta geht alles glatt, bei erfrischenden 34 Grad werden wir aus dem Flieger entlassen, der Knaller war die Smogwand, die wir im Anflug auf die Stadt deutlich sahen – naja, der Verkehr eines Großraums mit 20-30 Mio. Menschen bleibt eben nicht folgenlos. In eben diesen Verkehr begaben wir uns nach dem schnellen Erhalt unseres Gepäcks unter der fachkundigen Führung (und ohne Touri-Besch…) von Silverbird Taksi (danke an meinen Cousin Christian für den guten Tipp!). Zunächst war ich fast ein wenig enttäuscht, dass der Verkehr auf dem Highway Richtung Süden so gut floss, hatte ich doch von unglaublichen Staus, wilden Rollerfahrerorgien etc. gehört …
Ende gut, alles gut, die drei Blondies aus NRW sind wohlbehalten in Jakarta angekommen – der fachkundige Leser stellt fest: er nahm an einer Komödie teil!
Über Jakartas crazy traffic und über unseren sonstigen Eindruck von Jakarta als Stadt gibt es mehr im nächsten Kapitel dieses Reiseberichtes.

Bis dahin grüßt aus den Tropen: Julia / Jule / Juju

© Julia S, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich wird der Rucksack wieder gepackt ... Südostasien is calling again!
Details:
Aufbruch: 28.06.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 30.07.2015
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Julia S berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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