Bule on tour durch Indonesiens Inselwelt
Flores: Robinson Feeling in Riung
Riung, 11. bis 13.7.2015
Da uns die Beschreibung der Natur rund um den Mini-Ort Riung im Reiseführer sehr angesprochen hat und wir auch keine Lust auf weiteres feucht-kühles Klima hatten, entschieden wir uns in Moni dafür, die Holperstrecke jenseits der Trans-Flores-Route im Minibus auf uns zu nehmen, um die Schönheit des Seventeen-Islands-National-Parc zu genießen.
Gut durchgerüttelt kommen wir am späten Nachmittag irgendwo im Nichts an. „Into the wild“ – allerdings die Tropenvariante! Mitten in Palmen, Bananen, Hibiskus und Co. Checken wir in der empfehlenswerten Unterkunft „Podong SVD“ ein, treffen bei der Suche nach einem Platz fürs Abendessen die Franzosen Daniel und Roger, die wir schon aus Moni kennen, wieder und tingeln dann gemeinsam ins Café del Mar. Ich hatte schon bei der Busfahrt von gegrilltem Tintenfisch phantasiert und manchmal gehen Wünsche in Erfüllung: Armando – der beste und hübscheste Koch von ganz Indonesien – hatte gegrillten Calmar im Angebot. LECKER! Ein netter Kerl (also Armando), den wir dann auch noch als Guide für den morgigen Inselausflug anheuern. Außer Kathi, Claus und mir sind noch Denise und Matthia aus dem Piemont und Alex aus Kalifornien mit an Bord.
Um 8.15 Uhr treffen wir uns morgens am Café del Mar, Armando hat Masken, Schnorchel und Flossen geordert, packt noch schnell die Kühltasche fürs Mittagessen und die Ukulele, dann geht es zu Fuß Richtung Hafen los. Wir gehen auf das Holzboot (mit Dach, das angenehmen Schatten spendet, denn die Sonne brennt schon), genießen die ersten drei Minuten Fahrt bei bestem Fotowetter und dann erleidet das Boot einen zumindest spontan nicht zu reparierenden Schaden. Armando telefoniert schnell herum und ordert ein Ersatzboot. Ein bisschen Abenteuer muss sein, wir klettern auf das nächste Boot und schleppen das kaputte in den Hafen zurück. Jetzt kann die Fahrt aber wirklich losgehen.
Wir steuern die erste und größte der Inseln an. Hier hat eine riesige Kolonie von Flughunden / Fruit Bats die Herrschaft übernommen. Tausende der riesigen Tiere hängen in den Bäumen ab oder gleiten elegant von Baum zu Baum. Immer wieder kreist ein mächtiger Adler über diesem potentiellen Festmahl. Die Flughundmeute veranstaltet einen beeindruckenden Lärm. Die Insel sieht hübsch aus mit ihren Mangroven und einem kleinen weißen Sandstrand.
Kurz vor der zweiten Insel halten wir an und hüpfen (Wortwahl „hüpfen“ ist verbunden mit einem besonderen Gruß an Bruno) mit Schnorchelausrüstung ins Wasser, um die Korallen inklusive Fischwelt und einem besonders niedlichen kleinen Kugelfisch zu bestaunen und dann am Strand an Land zu gehen. Hier sind schon andere Bootsgruppen gestrandet, so dass Armando das Mittagessen für die dritte Insel anberaumt.
Vor Pulau Tiga ankern wir! Wunderschön … hier können wir nach Herzenslust plantschen, schnorcheln, Sonne und Schatten genießen. Im Hintergrund bereitet Armando einen Lunch zu, der eigentlich einen Michelin Stern verdient hätte. Auf einem Bambusgrill über Kokosnussglut werden frische Fische gegrillt, dazu gibt es Nudeln, Reis, Gemüse, frischen Salat und als Nachtisch Obst mit Papaya, Bananen, Mandarinen und Maracuja! Formidable! Wir halten anschließend ein wenig Siesta, spazieren am Strand entlang, entdecken das andere Ende der Insel, wo sich die Landschaft komplett verändert und ganz felsig wird. Hier kann man ein paar Muschelsouvenirs einsacken.
Zur vierten und letzten Insel des Tages können wir wieder schnorcheln. Hier bleiben wir bis zum Sonnenuntergang, erklimmen den Inselhügel und haben eine phantastische Aussicht auf den Nationalpark. Armando kennt sich gut mit Fauna und Flora aus, er hat mit seiner Familie als Kind im Dschungel gelebt. Von Vorteil ist sein wirklich gutes Englisch, er kann uns viel erklären und zeigen. Im „Watt“ finden wir Seestern aller Größen – auch die sehr hübschen „Eihüllen“ (weiß nicht, ob diese Bezeichnung korrekt ist) – Schleimfische, Schnecken … Mal wieder Natur pur!
Auch der Sonnenuntergang kann sich sehen lassen! Wir treten den Heimweg an und können gemäß Papas Dolcedo-Urlaubs-Motto „another day in paradise“ den Tag zufrieden mit der netten Gruppe bei interessanten Gesprächen im wilden Sprachmix von Deutsch, Englisch, Italienisch im Café del Mar ausklingen lassen.
Für Interessierte: Wir haben 300.000 Rupees / Person bezahlt (für Maske und Schnorchel 25.000), hatten eine Top-Zeit und fühlten uns an keiner Stelle übers Ohr gehauen!
Unser nächstes und vorletztes Ziel auf Flores heißt Ruteng! Bis dahin sonnig-tropische Grüße von Julia / Jule / Juju
Aufbruch: | 28.06.2015 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 30.07.2015 |